Der zweite Fall - Auflösung

20 4 6
                                    

Vielen Dank an SteffiDa, littlebitofpoetry, silent_nothing, justanotherswifty und HobuchaesJunior22 für eure Ideen und das Mitwirken an unserer kleinen Kurzgeschichte. Hier ist nun das Ergebnis:

Justus Jonas saß in der Zentrale, dem alten Wohnwagen auf dem Schrottplatz der Firma Titus Jonas , und knetete seine Unterlippe

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Justus Jonas saß in der Zentrale, dem alten Wohnwagen auf dem Schrottplatz der Firma Titus Jonas , und knetete seine Unterlippe. Der Artikel, den er gerade in der L.A. Post laß, versprach ihm und seinen Detektivkollegen Peter Shaw und Bob Andrews zu einem neuen Fall zu verhelfen.

"Wo ist Humphrey Bogart?", hieß es in der Überschrift. Und darunter war zu lesen: "Wertvolles Gemälde direkt unter den Augen der Polizeidirektion Rocky Beach entwendet - Inspektor Cotta ist in Alarmbereitschaft."

"Gemälde", grinste Justus. Bei dem Bildnis über Cottas Schreibtisch handelte es sich lediglich um ein altes Filmplakat, von vermutlich eher geringem Wert. Doch Justus Neugierde war geweckt.

Wer konnte ein Interesse daran haben, ein altes Filmposter zu stehlen?
Noch dazu aus dem Büro des Polizeiinspektors?

Als seine Detektivkollegen zur Tür hereinkamen, sah er sie freudig strahlend an. "Kollegen, wir haben einen neuen Fall!"

Aber bevor Justus etwas sagen konnte, hallte eine laute Stimme zu ihnen in den alten Wohnwagen. "JUSTUS JONAS! Wo steckst du?" Simultan stöhnten die drei Jungen auf.

"Wenn deine Tante diesen Ton drauf hat, heißt das in der Regel nichts guten", murmelte Bob. Justus überlegte nicht lange. "Wie seid ihr hergekommen?"

"Mit meinem MG", antwortete Peter stirnrunzelnd. "Und der steht wo?"

"Außerhalb. Da waren gerade zu viele Kunden und ich hab keinen Parkplatz auf dem Gelände gefunden."

"Perfekt. Im Anbetracht der aktuellen Gegebenheiten spricht nichts dagegen, die Sitzung auf einem anderen Standort zu verlegen. Los, Kollegen! Abzug!"

Schnell verließen die drei Detektive den alten Wohnwagen, den sie als Zentrale benutzten, waren jedoch nicht schnell genug. Tante Mathilda kam schnellen Schrittes auf sie zu und hatte den Zeigefinger erhoben. 

"Wo geht's denn hin? Ihr hattet mir doch versprochen, heute auf dem Schrottplatz zu helfen", sagte sie kopfschüttelnd, was alle drei Detektive aufseufzen ließ. Peter und Bob hatten es vergessen, während Justus die Sitzung der Körperarbeit einfach vorzug. "Wenn ihr fertig seid, gibt es auch frischgebackenen Kirschkuchen, versprochen", versuchte Justus Tante die drei nochmal zu motivieren.

"Tante Mathilda. Wir müssen wirklich dringend weg. Können wir das nicht auf später verschieben? Wir sind auch sicher nicht länger als eine halbe Stunde unterwegs", versuchte Justus seine Tante zu überzeugen.Sie seufzte tief und erwiderte schließlich: "In Ordnung. Aber wehe, ihr seid auch nur fünf Minuten zu spät! Dann setzt es was, darauf könnt ihr euch verlassen!"

Die drei Fragezeichen nickten nur möglichst ernsthaft und verließen anschließend fast schon fluchtartig den Schrottplatz, sodass Tante Mathilda ihre Meinung nicht noch kurzfristig ändern konnte.

"Gerade noch rechtzeitig", meinte Bob und quetschte sich zu Justus und Peter ins Auto. "Wo geht es hin?", fragte Peter, während er den Wagen startete. "Ins Polizeipräsidium!", erklärte Justus. "Aber das wüsstet ihr, wenn ihr zur Abwechslung mal in die Zeitung schauen würdet, anstatt rumzukn..." "Ist etwas passiert?", unterbrach Bob schnell, und zog seinen Schal ein wenig höher."

Und ob! Humphrey Bogart ist verschwunden!"

Peter stöhnte. "Und was ist mit unserem Eis?"

"Später, Kollegen. Der Fall geht vor", sagte Justus entschieden und ließ Peter und Bob damit keine Möglichkeit zur Wiederrede.

Bob und Peter sahen sich resigniert an. Nach wie vor hatten sie an der Idee eines entspannten Treffen mit Justus festgehalten. Nicht ganz uneigennützig, denn nach ungefähr zwei Stunden hätten sie sich mit irgendeiner Ausrede wieder von ihrem Anführer trennen können und viel wichtigeren Dingen nachgehen können. So mussten sie sich damit zufriedengeben, sich immer wieder verstohlen von der Seite ansehen zu können.

"Ich habe das Gefühl, dass ihr diesen Fall nicht ganz ernst nehmt!", machte Justus seinem Ärger Luft. Seine Kollegen schienen schon die ganze Zeit ziemlich abgelenkt. "Also, wer könnte ein Interese daran haben, ein Poster von Humphrey Bogart zu stehlen? Noch dazu direkt vor den Augen von Inspektor Cotta? Irgendwelche Ideen?"

"Mensch Just...", murmelte Peter. "Können wir den Fall nicht Inspektor Cotta überlassen? Immerhin geht es ihn doch am meisten was an."

"Diese Antwort würde auf so ziemlich jeden unserer Klienten zutreffen!", fuhr Justus ihn an und diesmal konnte er seine Wut nicht mehr beherrschen. "Haben wir ein Detektivunternehmen oder haben wir keines? Rumknutschen könnt ihr immer noch, wenn Feierabend ist. Jetzt haben wir einen Job zu erledigen!"

Bedrücktes Schweigen erfüllte den MG. Justus atmete tief durch. Er verlor selten die Beherrschung, aber nun hatten seine beiden Freunde es tatsächlich geschafft. Zufrieden registrierte er ihre verschämten Gesichter. "Also nochmal, wo liegt das Motiv?"

Es dauerte eine kurze Weile, dann räuperte sich Bob. "Naja vielleicht war es ja nur ein Kinderstreich." Justus sah ihn ernst an. "Ja, ja ist ja schon gut, ich dachte ja nur", rechtfertigte sich Bob. Justus knetete malwieder seine Unterlippe. 

"Wir müssten uns den Tatort ansehen, vielleicht bekommen wir so einen anderen Blick auf die Dinge." Peter und Bob nickten. "Gut, dann mal los!" Die drei stiegen aus dem MG und betraten das Polizeipräsidium Rocky Beach. 

„Ähm, vielleicht ein Fan? Jemand, der sich unglücklich in Bogart und seine Schauspielkünste in „Casanova" verliebt hat und dafür sogar in das Büro des Polizeiinspektors einbricht?"

Justus schüttelte den Kopf.„Dein Mitdenken in allen Ehren Bob, aber ich denke nicht, dass sich jemand nur wegen dem Schauspieler durch all die Sicherheitstrakte des Polizeipräsidiums wagt. Da steckt mehr dahinter, wenn ihr mich fragt." Peter verdrehte die Augen, musste dann aber doch grinsen. Der erste Detektiv war einfach ein Charakter für sich.

„Ich weiss was du meinst Just. Versteckte Botschaften, verschlüsselte Nachrichten, geisterhafte Parallelen, tödliche Fallen und..." „Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, Zweiter! Genau so etwas habe ich mir gedacht. Und angesichts der Lage würde ich vorschlagen, dass wir..."

"Hallo, ihr Pappnasen!" Eine große blonde Gestalt kam geradewegs aus dem Polizeipräsidium auf die drei Detektive zu und grinse breit. "Skinny Norris!", zischte Peter, als er ihren Erzfeind erkannte.

"Ihr seid zu spät, ihr Spürnasen. Ich habe den Fall bereits ganz alleine aufgeklärt!"

"Du hast was?", wunderte sich nun auch Bob. Skinny hob die Nase gen Himmel. "Ihr habt richtig gehört, ihr Pfeifen. Ich habe das Bild von Humphrey Bogart wiederbeschafft und die Belohnung kassiert. Ihr könnt also wieder auf euren Schrottplatz fahren und im Müll spielen. Eure Hilfe wird nicht mehr gebraucht!", lachte Skinny und stieg dann in seinen blauen Sportwagen. Mit einem Aufheulen des Motors raste der Kleinkriminelle davon.

"Ich wette mit euch, dass er das Poster selbst gestolen hat, um das Lösegeld zu kassieren!", meinte Justus wütend.

"Das werden wir nun wohl nie erfahren", meinte Bob gleichgültig.

"Aber wir könnten mit der nun gewonnen Zeit etwas viel besseres anfangen!", schlug Peter vor. Justus horchte auf. Vielleicht wollte Peter sich ja einem anderen Fall widmen, von dem er erfahren hatte. "Schieß los, Zweiter, was ist es?"

"Eisessen!", grinste Peter und Bob nickte enthusiastisch.

Justus seuftzte. Er würde heute wohl einfach mal eine Pause machen müsen.


Ende (1120 Wörter)



Polizei Revier - Wettbewerbe & Co.Where stories live. Discover now