Aufbruch in eine unvergesslichen Reise Kapitel 3

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Alaska 2023

„Musst du wirklich gehen"?
„Ach Eir, von müssen ist garnicht die Rede. Ich will unbedingt."
Mit einem missmutigen grummeln kommentiert Eir mein Packen.
Bald geht es endlich los, ich fliege nach Deutschland.

Adieu nervigen Brüder und überfürsorglicher Vater. Ich werde morgen 18 und ab dann, bin ich Offizier alt genug um meinen eigenen Weg ein zu schlagen und der zieht mich raus in die Welt.
Wie oft hatte ich meinen Eltern in den Ohren gelegen etwas herum reisen zu dürfen. Für meinen Vater, war das ein halber Weltuntergang, sein kleines Mädchen fliegt nach Deutschland. Währe es nicht seine eigen Mutter gewesen, bei der ich wohnen würde, hätte er sich mit Onkel Njord und mindestens allen Kampferprobten Familien Mitgliedern sich auf gemacht, Hesse einmal komplett durch zu checken.
Ich war einer der wenigen Mädchen in der Bärenfamilie. Weibchen sind sehr selten und werden komplett in Watte eingepackt. Meine Freundin und ich, sind mit noch vier anderen die einzigen Weibchen im Alter von rund 18 oder 19 Jahren.
Seit dem großen Krieg der Wandler sind wir Bären vom aussterben bedroht. Natürlich haben wir Verwandte in Europa, z.b. die Braunbären, doch die gelten (laut meinem Vater), als Weicheier.
Früher waren wir ein Clan von ca. 7.000 Mitgliedern, mittlerweile sind es nur noch 3.500 und 1.000 davon sind weiblich und wiederum nur ca. 700 als Kämpfer ausgebildet. Eigentlich sollte das doch viele sein, wenn man aber bedenkt das 1.500 männliche Bären + 700 weibliche Kämpfer nur 2.200 sind, so ist das ein verdammt weniger Anteil an Weibchen.

Seit dem großen Krieg geht die Population immer weiter zurück. Auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern nur 3.500 Bären, gibt es viele Angriffsflächen. Und wegen den fehlenden Weibchen sind bis zu 500 Männchen ohne Gefährten. Manche Familien versuchten ihre Weibchen mit mehreren Männchen zu vermählen, jedoch endete das nur in einem Blutbad.
Die Männchen stritten sich immer mehr um die Weibchen und so kommt es,dass dadurch manche Kämpfe auch Unfälle passieren und Weibchen starben.
Dies wiederum löste eine Kettenreaktion von wütenden Bären aus.
Papa konnte diese Streitereien zum Glück im Keim ersticken, bevor ein zweiter Krieg ausbrechen würde.
Als Mama und Papa Anführer des Clans wurden, legten sich die Streitereien, zusammen mit den anderen Clans machten sie einen Packt aus, welcher besagt, dass wenn ein Überschuss an Weibchen in einem Clan bestehen sollte, diese gegen wahre oder anderen mittel ausgetauscht werden.
Jedoch werden diese Weibchen zu nichts gezwungen und sollen freiwillig in den Clan beitreten. So kommt es das jährlich im Frühling die Jungbären um ihre Weibchen kämpfen (im geschützten Rahmen) und ihre Aufmerksamkeit durch verschiedene Wegen anregen sollten.
In zwei Jahren ist es auch für Eir und mich soweit und wir werden das erste mal den Teil der Kodiak Insel betreten den wir aus traditionellen Gründen erst mit 20 betreten dürfen.

Doch bevor die jugendfreien Sachen beginnen mach ich erst einmal meinen Abschluss und zwar in Deutschland.

Mit ach und Krach und meinem vollen Körper Einsatz, schliß ich endlich meinen riesigen Koffer.
Luftholden lassen sich Eir und ich auf meinen Koffer sinken.
„Wieviel hast du denn eingepackt"
„Nur das nötigste, nur das nötigste"
Schnaufend steh ich auf und klopfe mir den Staub von meinen Knien.
„Hast du Hunger? Mama hat sicher ihren berühmten Honigkuchen gemacht.!"
„ Au ja"
Mit einem jauchzen springt Eir auf und rast an mit vorbei und direkt in Ragnar rein.
„Na was hat dich den gestochen oder kannst du es nicht abwarten in meine Armen zu sein?"
Eir schaut meinen Bruder verdutzt ins Gesicht, um dann mit einem grinsen zu antworten.
„Das einzige was mich jemals dazu bringt vor Freude auf zu springen sind die Koch Künste deiner Mutter".
Mit diesen Worten zwingt sie sich an Ragnar vorbei und lässt ihn stehen.
„Ernsthaft, ist das deine art jemanden anzubaggern, Bruderherz?"
„Sie wird nicht mehr viel finden"

Mit einem Schmunzeln und Schulterzucken dreht er sich um und verschwindet den Gang runter.
Von unter sind Schreie zu hören und keine zwei Sekunden später steht Eir wieder vor der Matte. Mit gelb orange leuchtenden Augen stürmt sie an mir vorbei und tritt regelrecht die Tür von Ragnar ein.
„Wo hast du meinen Honigkuchen hin getan" ruft Eir und stürzt sich regelrecht auf Ragnar. Mit einem Lachen hält er sich das kleine wütende Fellknäul vom Leib.
„Ich wusste nichts das du auch etwas haben wolltest. Ich habe ihn mit den Onkeln geteilt."
Ragnar prustet vor lachen.
„Ach komm Eir, der Trick ist doch alt, er hat ihn wahrscheinlich nur wieder in die Speisekammer getan, um dich zu ärgern. Und du fällst immer wieder auf diesen Trick herein.
Eir richtet sich zu ihrer vollen Größe auf und brüllt Ragnar ins Gesicht, mit einem grummeln dreht sie sich um und verschwindet in mein Zimmer. Keine Sekunde später kommt sie wieder in Menschenform heraus, mit ihrem neu adoptierten Pullover und verschwindet grummelnd in die Küche, um besagten Ort noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
„Ragnar, könntest du aufhören meine Freundin immer wieder zu triezen?"
Mit einem Grinsen richtet sich Ragnar wieder auf und scheucht mich wortlos, aus seinem Zimmer.
Mit einem Kuss auf die Stirn schließt er die Tür vor meiner Nase.
„Nah das klingt ja viel versprechend!"
Skada regt sich nervös in mir und tapst im Kreis.
Sie weis ganz genau, dass wenn wir noch länger brauchen, Eir den ganzen Kuchen alleine aufgefressen hat.
Schnell springe ich runter in die Küche und Angel mir noch meinen Anteil am Kuchen, bevor dieser alleine von Eir vernichtet wird.
Zusammen machen wir uns dran den Kuchen von seinem Gewicht zu erleichtern.

Skada Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt