Vivi hat schon immer alles geliebt, was mit Mode zu tun hat. Sie liebt Pastellfarben, Glitzer und alles, was sie aus der Menge hervorstechen lässt. Sie liebt es, ein Mädchen zu sein.
Das wird sie sich auch ganz bestimmt nicht von den wilden Kerlen v...
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31. stubborn
Immer noch von der ganzen Situation überfordert verteilt Vivi dann letztendlich mit einem unwohlen Gefühl im Magen die letzten Flyer. Sie ist sowieso fast damit fertig gewesen bevor sie auf Vanessa getroffen ist und will sich davon jetzt nicht abbringen lassen. Sie ist sich immer noch unsicher, wie sie mit der Situation umgehen soll, will aber auch nicht nichts machen.
Also nimmt sie sich vor, dass sie danach direkt mit Leon reden wird. Sie muss wissen, was in ihm vorgeht und ob er jetzt Gefühle für Vanessa hat, oder nicht. Sie ist sich da sicher und Deniz ebenfalls, aber letztendlich muss sie es von dem Anführer persönlich hören. Egal, ob ihm das Gespräch unangenehm sein wird oder ob er sich da anders irgendwie rausreden will, er wird sich dieser Sache entgegenstellen müssen.
Vivi ist sowieso jemand, der sowas nicht verstehen kann. Wie kann man bitte nicht merken, ob man in jemanden verliebt ist? Jedes Mal, wenn sie nur in der Nähe von Deniz ist, verwandelt sich ihr Gehirn in eine reine Matschepampe. Schlimmer wird es nur dann, wenn er sie berührt oder ihr in die Augen schaut. Man sollte meinen, dass sie sich nach einem knappen Jahr an die Schmetterlinge gewöhnt hat, aber das ist nicht so. Nur wenn Deniz nicht da ist, ist das Gefühl weg und sie vermisst ihn schrecklich.
Sie liebt es, verliebt zu sein. Natürlich wäre es schön zu wissen, was Deniz fühlt, aber für sie reicht es schon aus, dass sie sich miteinander so wohlfühlen. Sie verbringt gerne Zeit mit ihm und im Gegensatz zu den anderen wilden Kerlen lässt er auch immer zu, dass sie ihn anmalt oder sonst anders verziert. Er hört ihr immer zu, meistens sind sie sogar ein und derselben Meinung, und wenn sie mal wieder zu sehr aufgezogen wird, dann meldet er sich sofort zu Wort. Eigentlich braucht sie das Letzte nicht, weil sie sich die Kommentare der Jungs nicht zu Herzen nimmt, aber es freut sie trotzdem jedes Mal wieder, dass sich jemand um sie sorgt.
Das wünscht sie sich auch für Vanessa und Leon. Sie hat genug von ihren sehnsüchtigen Blicken, die sie sich heimlich zuwerfen, wenn der andere es nicht bemerkt. Was sie aber noch schlimmer findet ist, dass Vanessa anscheinend ihre Gefühle für Leon so herunterschlucken kann, nur weil Gonzales jetzt existiert. Den hat sie auf dem Schulhof mehrmals gesehen und ihm niemals weiter Beachtung geschenkt, jetzt aber soll er ihre wahre Liebe sein? Das will Vivi nicht auf sich sitzen lassen.
Und Leon soll sich endlich eingestehen, dass er auch in Vanessa verliebt ist. Für Vivi ist Vanessa da tollste Mädchen, das sie kennt, also sollte das doch nicht so schwer sein.
Das einzige Problem ist nur, dass Leon an diesem Nachmittag nicht daheim ist. Weder Marlon noch Joachim scheinen zu wissen, wo er ist und selbst als sie sie bittet sie anzurufen, wenn er wieder Zuhause ist, kommt dieser Anruf erst kurz vor Mitternacht. Den hat sie auch nur abfangen können, weil sie mit dem Telefon neben dem Kopfkissen eingeschlafen ist und wach geklingelt wurde. Das hat sie auch nur getan, weil sie nicht riskieren wollte, dass ihre Mutter davon wach wird. Die ist genug mit ihrer Arbeit beschäftigt.
