𝗖𝗮𝗽𝗶𝘁𝗼𝗹𝗼 20

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☞ 𝐃𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐨𝐮𝐬 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠

☞𝐀𝐥𝐢𝐱𝐢𝐚𝐛𝐚𝐞

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Matteo  Romano

Etwas Schlimmes muss passiert sein. Da bin ich mir mehr als sicher. Anderenfalls hätte mich Madeleine nicht angerufen, dies tut sie so gut wie nie. Zu meinem Glück jedoch. Ich hasse es zu telefonieren, doch trotzdem habe ich ihren Anruf ohne zu Zögern entgegengenommen.

Jetzt stehe ich schon vor der Tür und klopfe ungeduldig. Ich bereue es, nicht gefragt zu haben, was los ist. Die ganze Fahrt lang habe ich mir Gedanken gemacht und die schlimmsten Situationen zusammengestellt, die es überhaupt gibt. Verdammt, ich habe mir ausgemalt, dass Alessandro gestorben ist oder irgendwer das Haus abgefackelt hat und Madeleine jetzt am Boden zerstört ist, weil ihre ganze Familie im Krankenhaus ist und um deren Leben kämpft. Das zweite kann ich aber glücklicherweise ausschließen, weil ich gerade auf dem Anwesen stehe und es unversehrt aussieht.

Trotzdem schließt es noch lange nicht aus, dass Alessandro etwas passiert ist.Madeleine öffnet mir die Tür nach etwa fünf Sekunden und sieht alles andere, als glücklich aus. Meine ganze Brust verkrampft sich. Sie tretet an die Seite, sodass ich hereingehen kann. Erleichtert atme ich aus, als ich Ale da stehen sehe. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Mein Bester freund sieht ängstlich und panisch aus. Ich habe ihn ängstlich schon seit paar Jahren nicht mehr gesehen.Um genau zu sein, schon seit dem wir dreizehn waren nicht mehr.

- Dreizehnjähriger Matteo -

„Nein, Teo. Ich gehe auf diese Achterbahn nicht. Die hat zwei Loopings.", demonstriert Alessandro und beißt von seinem glasierten Apfel ab. Heute Morgen haben wir beschlossen auf die Kirmes zu gehen, nachdem wir wochenlang darum gebettelt haben, ohne Begleitperson zu gehen. Wir fanden es äußerst peinlich, mit erwachsenen zu gehen, da jeder aus unserer klasse ohne Eltern dahin geht.

„Komm schon, Ale. Ich habe mich schon den ganzen Tag auf diese Achterbahn gefreut, wenn nicht, dann träume ich davon sogar schon seit drei Tagen", versuche ich ihn weiter zu überreden. „Spinnst du? Diese Achterbahn haben irgendwelche Menschen in fünf Minuten zusammengebaut und dann auf eine Kirmes gestellt. Ich werde auf keinen Fall mein Leben riskieren und nur ansatzweise in die Nähe dieses Dinges gehen." Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und entblößt meine Zähne, die von einer Zahnspange gefangen gehalten werden.„Du hast Angst." Mein bester Freund sieht mich ernst an, während er weiter an seinem glasierten Apfel knabbert. „Nur um das klarzustellen, ich habe keine Angst. Ich bin einfach nur nicht lebensmüde, das ist alles." Ich fange laut an zu lachen.

Lebensmüde.

„Was würde nur Kiara denken, wenn sie wüsste, dass du Angst vor dieser Achterbahn hast?", necke ich ihn und bin sicher, dass er jetzt mit mir in die Achterbahn geht. Dieser Trick zieht immer, egal, was ich möchte.Er schluckt ein Apfelstück runter, wobei ich eher denke, dass er es mehr herunterwürgt. „Na gut ... nur wegen Kiara", spricht er nach langem Zögern.

Triumphierend renne ich zum Stand, wo man die Karten kauft. Mit meinem Geld kaufe ich die beiden Karten und stelle mich in die Schlange. Alessandro stellt sich neben mich und hat den letzten Bissen von seinem Apfel gegessen. Kauend droht er: „ Wenn ich dich ankotze, dann ist es deine Schuld. Ich hoffe, deine Klamotten riechen dann den Rest deines Lebens nach Kotze."Wieder lache ich.Irgendwann sind wir an der Reihe. Wir setzen uns in den Wagon und die Sicherheitsgurte werden angelegt. „ Können Sie nochmal überprüfen, ob die Sicherheitsgurte wirklich fest sind?", fragt Ale zum gefühlten billionsten Mal und ich höre die Panik in seiner Stimme. Ich werde ihn mein Lebensende ärgern damit, da bin ich mir sicher.

„Was ist los?", frage ich besorgt. Madeleine reicht mir ein Foto und mir stockt der Atem. Alberto sitzt auf einem Stuhl, während ein Seil um ihn gebunden ist. Auf seinem Mund klebt ein Streifen silbernes Panzertape. Sein Auge hat einen blauen Fleck, der sich lila färbt und seine dunklen Haare sind komplett durcheinander. Außerdem sind seine Klamotten komplett dreckig. Seine Hände und Füße sind zusammengebunden, aber ansonsten kann man gar nichts mehr erkennen, außer die Dunkelheit, die diesen Raum füllt. Im gesamten sieht er komplett fertig aus. Im Inneren fange ich nur an zu beten.

„Wer könnte das sein?", erkundigt sich Madeleine. „Ich weiß es nicht. Vielleicht bekommen wir durch das Postunternehmen heraus, woher das Bild stammt beziehungsweise woher dieser Brief abgeschickt wurde." Alessandro guckt mich skeptisch an. „Ich weiß nicht, welches Postunternehmen es hergebracht hat." Darauf verdrehe ich nur meine Augen. Wie sollen wir die finden?

Zwar habe ich ein Gefühl und eine Vermutung, wer es sein könnte, jedoch will ich keine Spekulationen machen und am Ende folgen wir einer falschen Route und Alberto ist meinetwegen Tod. Noch einen kann und darf ich nicht verlieren. Das würde ich mir nicht antun und erst recht nicht meinem besten Freund und seiner Cousine.

Seufzend fährt der Schwarzhaarige mit seinen Händen übers Gesicht. „ Wir müssen irgendwas tun!", gewinnt er wieder seine Stimme. „ Ich habe eine Idee", spricht Madeleine entschlossend und geht ins Wohnzimmer. Ale und ich laufen ihr verwundert hinterher und sehen, wie sie in einem Regal etwas sucht. Schlussendlich holt sie ein dickes Buch raus und blättert die gelb gefärbten Seiten um.

Die Braunhaarige holt aus ihrer Hosentasche ihr Handy und lest von dem Buch eine Nummer ein, ehe sie diese in ihr Handy eintippt. Anschließend hält sie ihr Telefon ans Ohr und wartet, bis an der anderen Leitung angenommen wird. Irgendwann spricht sie dann eine kurze Begrüßung ins Telefon und wispert dann: „Emergenza." Notfall.

Danach lässt sie ihr Handy vom Ohr sinken und sieht uns beide stumm an. Kurze Zeit später klingelt mein Handy. Ich nehme den Anruf entgegen und höre, wie eine männliche Stimme mir etwas schildert, dass ich bereits weiß. Es ist ein Mann, aus Albertos Mafia.Madeleine hat einem Anhänger Bescheid gesagt, der es weiter geleitet hat. Schlaues Mädchen.„Wann kommen sie?", will ich wissen. „Sie sollten jederzeit eintreffen." Na toll. Ich stehe hier in einer grauen Jogginghose und durcheinander geratenen Haaren. Dies sollte aber nicht meine größte Sorge sein.

 Dies sollte aber nicht meine größte Sorge sein

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⏰ Last updated: Jan 28 ⏰

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