Kapitel 14

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Wir gehen auf unsere Zimmer. Sofort beginnt eine Diskussion, wer als erstes duschen gehen darf. Letztendlich lösen wir die Zahlen. Ich bin als dritte dran. Maria macht laut Musik an und singt in ihren Föhn. Flori und ich können gar nicht mehr aufhören zu lachen. Endlich kommt Lena aus dem Bad und ich flitze hinein. Ich gehe duschen und ziehe mich danach um. Ich föhne mir meine blonden Haare und mache mir einen hohen Zopf, welchen ich dann zu einem Dutt forme. Dann ist mein Make-Up dran. Ich lasse mir von Lena einen Lidstrich ziehen und tusche mir dann die Wimpern. Zu guter letzt noch roten Lippenstift, dann bin ich fertig. Auch die anderen Mädels sehen gut aus. Ich helfe Maria mit ihrem Kleid, während Flori Jessy die Finger lackiert. "Die nächste bitte!", ruft Flori und ich setze mich zu ihr. "Welche Farbe hättest du denn gerne?", fragt sie. "Was elegantes bitte", antworte ich. "Rot!", stellt sie fest. Ich nicke und sie fängt an zu malen. Zehn Minuten später sind meine Nägel trocken und ich bin fertig. Nochmal das Make-Up kontrollieren, dann kann es losgehen. "Also, wenn du damit heute keinen abschleppst, fresse ich einen Besen. Du siehst umwerfend aus, Max hat so ein Glück!", flötet Flori. "Welchen Besen hättest du denn gerne?", frage ich giftig zurück. "Außerdem hast du doch Max gehört. Zwischen den beiden läuft nichts", fügt Jessy hinzu und zwinkert mir zu. Ich lächle dankbar. "Seit wann verteidigst du denn Tini?", fragt Flori. "Seit ich die Wahrheit kenne, nämlich, dass Max definitiv nicht mit Tini zusammen ist", entgegnet Jessy. "Außerdem kam er danach wutentbrannt zu mir und hat mich gefragt, warum zur Hölle ich solchen Mist erzählen würde! Dann meinte er noch, ich solle mir keine falschen Hoffnungen machen. Arroganter Idiot!", schimpfe ich. "Ok! Regt euch ab! Wir wollen jetzt einen schönen Abend haben. Also Ladies: lächeln!", schlichtet Lena den Streit. Maria öffnet die Tür einen Spalt breit und späht hinein. "Wie es aussieht, sind wir die letzten. Showtime! Jetzt kommt unser großer Auftritt!", weist sie uns an. Ich schaue an mir herunter. Sitzt alles? Ja! Hoffentlich stolpere ich jetzt nicht mit den hohen Schuhen die Treppe herunter. Wie peinlich wäre das denn? Wir feiern die beiden Abende mit der Parallelklasse zusammen. Maria öffnet die Tür und grelles Licht schlägt uns entgegen. Es läuft, vorerst noch leise, Musik im Hintergrund, doch ich weiß, das diese sicher nicht so leise bleiben wird. Flori zieht Maria durch die Tür und die beiden schreiten die wenigen Treppen hinunter. Gleich darauf folgen Lena und Jessy. Jetzt bin ich dran! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich in das Scheinwerferlicht trete. Wie in einem guten Film schreite ich elegant die Treppen hinunter und werde plötzlich von allen Leuten angeschaut. Ich suche Bergi in der Menge und entdecke ihn schließlich. Er starrt mich mit offenen Mund an. Ich lächle ihm freundlich an und geselle mich zu den anderen Mädels. "Wow! Das war besser als jeder Film", lobt Maria mich. Ich grinse, während wir zum Büfett laufen. Als ich die Erdbeerbowle probiere, merke ich sofort, dass dort jemand Alkohol reingemischt hat. Also wird es heute wieder ein paar besoffene geben. Auch in den anderen Getränken scheint jemand etwas reingemischt zu haben. Also bloß nicht so viel trinken. Bergi kommt auf uns zu: "Ihr seht toll aus Mädchen! Umwerfend", allerdings schaut er dabei nur mich an. Sein Blick ist voller Wärme und Liebe. Jessy stößt mich mit dem Ellenbogen an: "Abschleppen vorprogrammiert!" "Aber erst wenn alle anderen genug betrunken sind, dass es egal wird, wo wir sind", raune ich zurück. Sie grinst mich schelmisch an und nickt. Nach und nach wird die Stimmung lockerer. Flori und Lena unterhalten sich mit zwei Jungs aus der Parallelklasse, während Maria sich an einen, mir unbekannten, Typen ranmacht. Jessy sitzt neben mir an einem der langen Tische und fragt mich über Tim aus. "Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragt sie. "Fast drei Monate jetzt schon. Er war mein Nachhilfelehrer. Ich war erst total fertig, als er dann unsere Klassenlehrer wurde. Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt, es hat auch sein Gutes mit dem Klassenlehrer zusammen zusein. So können wir viel Zeit miteinander verbringen", erzähle ich. "Aber eigentlich ist das doch verboten! Er darf dich nicht bewerten", wirft sie ein. "Das ist ja leider das Problem", antworte ich. Der DJ dreht plötzlich die Musik auf und immer mehr Leute strömen auf die Tanzfläche. Ich bleibe sitzen. "Willst du nicht tanzen?", schreit Jessy, um die Musik zu übertönen. "Nein! Geh du mal", schreie ich zurück. Sie steht auf und verschwindet auf der Tanzfläche. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen und suche Tim. Allerdings entdecke ich ihn nirgends. Auch als ich aufstehe kann ich ihn nicht sehen. Dann werde ich urplötzlich von hinten umarmt. Ich spüre Bergi's Atem an meinem Hals, während er seine Arme enger um mich schlingt. "Du siehst toll aus! Wunderschön! Wenn das so weiter geht, kann ich mich nicht mehr lange zusammenreißen, dich nicht gleich hier zu vernaschen", sagt er laut in mein Ohr, doch es wirkt nur wie ein Flüstern. Ich drehe mich in deinen Armen um und schaue ihn an. Seine Augen schimmern im Diskolicht. Er lächelt. Ich lege meine Hände in seinen Nacken, während seine Hände an meine Hüfte wandern. Unsere Lippen kommen sich immer näher, bis sie endlich zusammen treffen. In mir explodieren die Glücksgefühle. Es ist unglaublich, was er mit mir anstellen kann. Wir lösen uns voneinander. Er schaut mir in die Augen. "Komm las uns tanzen gehen", fordert er mich auf und zieht mich auf die Tanzfläche. "Ich komme gleich wieder", erklärt er und verschwindet kurz. Zwei Minuten später ist er wieder da. Ein Song hört grade auf und der DJ kündigt an: "So und jetzt ein kuscheliger Song für alle Pärchen! Mädchen schnappt euch euren Traumboy und Jungs eure Traumfrau und kommt auf die Tanzfläche!" Da alle nun schon ziemlich betrunken sind, achtet keiner auf Bergi und mich. Er legt seine Hände um meine Hüfte, während ich meine Hände wieder in seinen Nacken lege. Der Song beginnt, er ist mir unbekannt. Langsam wiegt Tim sich im Takt der Musik und zieht mich mit. Zum Glück habe ich vorher die hohen Schuhe gegen ein paar schwarze Ballerinas getauscht. Langsam drehen wir uns im Kreis. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust und genieße diesen Tanz. Eng umschlungen tanzen wir zusammen. Ich riskiere einen Blick auf Jessy. Sie tanzt ebenfalls mit einem Jungen, welchen ich jedoch nicht kenne. Als sie mich sieht, lächelt sie mir wissend zu. Ich konzentriere mich wieder auf Bergi. Seine Augen leuchten und er lächelt: "Ich liebe dich!" "Ich dich auch", erwidere ich. Er gibt mir einen kleinen, schüchternen Kuss. Der Song ist zu Ende und jetzt wird wieder Diskomusik gespielt.

How to love a Teacher? ||Herr Bergmann FFWhere stories live. Discover now