He's just a Boy.

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Lachend liefen die Jugendlichen den Waldweg entlang, mit einer Chipstüte und jeweils Kaffee in der Hand. Bei diesen Hilfsmitteln scheint Schule nicht mehr ganz so wie ein Gefängnis. Der Junge, Samuel, hielt seiner Besten Freundin, Toni, die große schwere Eingangstüre offen- was ein Gentelman. Gemeinsam gingen sie zu ihrem Klassenzimmer, im 2. Stock! Allein schon der Weg hoch war genügend Sport für heute, dachte sich das Mädchen.

Die Tür zum Zimmer war angelehnt und wenige Leute saßen bereits innen. Kein Wunder, sie hatten ja noch 5 Minuten bis zum Gong.
Nebeneinander sitzend verzehrten die Freunde ihr gekauftes. Welch köstlicher Geschmack.

Mit dem Gong trotteten noch die letzten Leute ein, mit Dönertüten, Milchshakes und noch mehr ungesundem Zeugs in den Händen. Wegen des scheußlichen Gestankes, musste erstmal durch gelüftet werden.

Es war seltsam ruhig, jeder hing seinen eigenen Gesprächen nach. "Huh Phillip und seine Crew fehlen noch.", stellte Toni erstaunt fest, kein Wunder war hier nichts los, wenn der Mobber und seine Anhängsel nicht da waren.

Der Unverhoffte Eintritt der Fehlenden blieb aus, stattdessen kam der Lehrer herein marschiert. Mit der Entschuldigung, es gäbe Stau beim Kopierer teilte der alte Mann einen Haufen Blätter aus.
Es war ein Geschichtsarbeitsblatt über Otto von Bismarck, es gab einen riesen Lückentext und einen kleinen Infotext.

"Auf der Rückseite findet ihr einen QR-Code, scannt den bitte ein und füllt die Lücken mithilfe des Videos aus.", befahl der Erwachsene den Schülern.

Es wurde in Taschen nach Kopfhörern gesucht und QR-Codes gescannt.
Die zwei Freunde sahen sich an "Wer zuerst fertig ist", sprach der Junge.
"Ich mach dich fertig, darauf kannste wetten.", sagte das Mädchen selbstbewusst.
"Das ich nicht lache."

So arbeiteten alle in der Klasse, ruhig und mit einem Bleistift bewaffnet. Manche ratschten noch miteinander, aber nur im Flüsterton, ab und an wurden welche Verwahnt. Aber nichts besonderes.

Weitere 15 Minuten waren vergangen.
"Fertig!", rief das Mädchen aus, sofort wurde sie von dem Lehrer zurechtgewiesen.
"Tsk", der Junge warf ihr einen beleidigten Blick zu, aber akzeptierte seine Niederlage schweigend und arbeitete stur weiter.

Die Tür wurde geöffnet und 5 Personen traten ein,  allesamt bekannt als Teil der Crew, Nur zwei fehlten.
Der Anführer und sein bester Freund, sein einziger richtiger Freund, im Gegensatz zu diesem Untreuen "Gefolge".

Die Verspäteten entschuldigten sich nicht sagten sie nur, die anderen würden gleich nachkommen. Auf ihren Plätzen sitzend lachten sie und beredeten etwas.
Genervt blickend gab der Lehrer ihnen Blätter und erklärte ihn was sie tuen sollten.

Tonis Blick traff Samuels und die beiden Freunde sahen sich ratlos an, was wohl mit den zwei Abwesenden geschehen war ?
Zeit zum spekulieren, hatten sie weitere 5 Minuten, bevor der kräftige "Anfüherer" mit seinem Kumpel eintrat, er hatte eine Wasserflasche in der Hand.

Ihre Einfälle bis dahin war etwas wie, er hatte sich besoffen, musste einer Oma über die Straße helfen, war noch beim Spind oder er hatte mit einem Mädchen rumgemacht.

Aber keiner der Beiden, wäre auf das Geschehniss gekommen, welches Phillip verkündete.
"Entschuldigen sie die Verspätung,  wir haben mir nur kurz Wasser geholt."
Nein nicht das-
Nach einem Blick vom Lehrer sprach sein Freund weiter.
"Er wurde vorhin von einem älteren Mann angefahren."

Geschockt sahen sich alle an, und als Toni  ihn jetzt etwas genauer ansah, fielen ihr erst sein blasses Gesicht, die einzelnen Schürfwunden und seine matten Augen auf. Unauffällig wurde der größere von seinem besten Freund, mit einem Arm um seine Schulter, gestützt.

Die beiden Freunde setzten sich hin, und hofften, dass die Blicke der Klassenkameraden ihre Rücken verlassen würden.

Besorgt lief der Lehrer zu ihnen hin, stellte sich vor Phillips Tisch und fragte ob alles okey sei, worauf er nur ein gemotztes "Jaja, kriegen wir jetzt auch diese Arbeitsblätter ?" Zurückbekam.

Der Lehrer atmete aus und erklärte ihnen, was sie machen mussten, dazu legt er beiden die Blätter hin.

In Tonis Gedanken schwirrte die Frage, wie es ihm wohl geht, umher. Den Kopf auf den Armen abgestützt starrte sie den Jungen an.
Nebenbei unterhielt sie sich mit Samuel und spekulierten, ob er eine Anzeige erstattet hatte oder nicht.

Der Lehrer scheint sich das auch gefragt zu haben und stellt die Frage auch.
"Nein, das war ja auch ausversehen. Außerdem bin ich nicht so ein rachsüchtiger Depp.", antwortete der kräftige Schüler und trank von seinem Wasser.

Die Augen des Mädchen schweiften zur Uhr, "15 Minuten noch", sie lösten sich von dem tickenden Zeiger und hafteten sich an den Rücken des, in sich zusammnengesunkenen, Jungens.

Das erste Mal in ihrem Leben, empfand sie sowas wie Mitleid für den Mobber, nein sie sah ihn mehr als normalen Junge an, der gerade von einem fucking Auto angefahren wurde!?

Phillip flüstere genervt mit seinem Freund. " Was starrt die mich so an? Ich brauch kein Mitleid!" "Weiß nicht Bro, reg dich ab und ignorier es einfach."

In einer geschmeidigen Bewegung drehte sich der kräftige Junge um und schnauzte. "Was glotzt du so? Denk nicht, ich will Mitleid oder so!" Seine Stimme grollte durch das ganze Zimmer und hallte leicht von den Wänden wieder.

Vor Schreck zuckte Toni zusammen, mit vor Angst geweiteten Augen blickte sie zu dem Jungen. Sein Freund Nino warf ihr einen kurzen entschuldigenden Blick zu, bevor er ihn an der Schulter zurück drehte und so was wie "Bro beruhig dich" zischte.

Der Lehrer sagte nichts zu diesem Vorfall und alle arbeiteten weiter.

Samuel schaute besorgt zu Toni und fragte, ob alles okey sei, da sie ganz ruhig geworden war. Sie wunk ab und sah abwechselnd wieder zu dem Schreihals und ihrem Ausgefüllten Blatt.

Kurz vor dem Gong fragte der Lehrer ob alle fertig sein, was mit einem Ja beantwortet wurde, und wies sie alle an die Stühle hochzustellen.

"Nächste Stunde verbessern wir."

Alle packten ihre Sachen zusammen und stellten reihum ihre Stühle hoch.

"Ihr dürft jetzt gehen, wir sehen uns Freitag wieder", mit diesen Worten verabschiedete der Lehrer die Klasse.

Toni und Samuel gingen zusammen aus dem Klassenzimmer, Toni öffnete ihre Arme, Samuel tat es ihr gleich und sie umarmten sich. Samuel musste zur Bahn und sie ging zur Busstation.

Toni sah auf ihr Handy während sie die Treppe runter ging, sie sah Phillip und rief seinen Namen.
Der Junge drehte sich um und sah sie an, er war mit seinem Freund Nino unterwegs, dieser ging schon ein paar Schritte weiter, während Phillip schon stehen geblieben war.

Als sie bei ihm angekommen war begann sie zu sprechen. "Tschuldigung, ich weiß du willst kein Mitleid, wollte nur fragen, ob wirklich alles okey ist, weil du so abwesend aussahst. "

Der ältere starrte sie verwirrt an, er wusste nicht was sie von ihm wollte, das konnte Toni an seinen Augen ablesen.
"Äh ja, alles okey. Danke der Nachfrage?"

Er drehte sich nach kurzem Schweigen um und ging einfach weg.
Er dachte darüber nach, warum sie sich Gedanken um ihn machen sollte.

"Jo, ich hoffe du warst nicht zu gemein, sie ist voll korrekt.", sein Freund Nino legte einen Arm um seine Schulter und ging mit ihm aus der Schule.

Toni sah den beiden hinterher, unklar was sie davon halten sollte.
Um nicht groß darüber nachzudenken ging sie zum Bus, innen setzte sie sich hin und setzte ihre Kopfhörer auf.

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Des war's <3 hoffe es hat euch gefallen.
2. Nachträgliches Geschenk für AkiraEdogawa

Ur Hanako ♡
Namens Ideen sind von KikiJojoBroe danke:)

Behind his MaskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt