Chapter 1

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Rose

Ich mache mich gerade zur Schule fertig als mein ach so toller Freund reinkommt.
"Bist du jetzt mal fertig oder warum dauert das so lange?!"
"Ich komme ja schon.", antworte ich ihm genervt.
Er fährt mich jeden Tag zur Schule damit ich bloß nicht auf die Idee komme abzuhauen.

Ich sehe in den Spiegel. Mit meinen 19 Jahren seh' ich bereits schon so unglaublich kaputt aus.
Meine hellblonden Haare sind wieder langweilig glatt. Und meine blaugrauen Augen die wieder leer in den Spiegel schauen. Meine trockenen herzförmige Lippen. Meine kurvige Figur, die ich so sehr verabscheue. Wobei kurvig? Ich sage eher dick. Von meinen Beinen will ich gar nicht —

„Rose jetzt komm', sonst bleibst du heute zuhause".
Ethan unterbricht mich mit seiner schroffen Art aus meinen Gedanken.
Ich nehme schnell meine Tasche, weil ich nicht den ganzen Tag bei Ethan bleiben will.
Das wäre mein Albtraum und das könnte ich nicht ertragen.

Ich laufe raus und setze mich ins Auto.
Wie immer reden wir nicht im Auto, ich würde es auch nicht wollen. Ich würde es nicht ertragen.
Als wir endlich die Schule erreichen und ich gerade aussteigen möchte , packt er grob mein Kinn und warnt mich, dass ich um Punkt 16 Uhr wieder da zu sein habe und wenn nicht, würde ich es wohl bereuen.
Wie immer nicke ich und steige zügig aus.

Ich laufe zur Klasse und lasse mich auf meinem Platz nieder. Ich bin eher ein stiller Typ. Möchte nicht unnötig Aufmerksamkeit bekommen.
Ich habe eine Freundin. Oder eher jemanden, mit dem ich mich gut verstehe.
Allison ist eigentlich das genau Gegenteil von mir.
Sie liebt die Aufmerksamkeit von den anderen. Partys, Dramen und alles was ich vermeide liebt sie.
Sie hat wunderschöne braune Locken. Dunkle braune Augen. Ein makelloses Gesicht und kein Gramm zu viel am Körper.
Und mit ihren einsfünfundsiebzig ist sie einen Kopf größer als ich. Sie hat die perfekte Größe und den perfekten proportionierten Körper.

Alison und Ich setzen uns und warten bis der Unterricht anfing.
"Hey Rose, sag mal ist alles okay bei dir? Du siehst besorgt aus.", fragt Allison mich.
Mist, sieht man mir meine Angst vor Ethan etwa an?
"Nein, alles gut", erwidere ich und versuche meine Furcht mit einem Lächeln zu überspielen.
„Wenn du meinst. Aber mal was anderes: Du weißt doch was heute Abend ist."
"Neeeiiin.", antworte ich. Keinen Schimmer was sie meinen könnte.
"Rose, wie kann man so vergesslich sein? Die Stufenparty bei mir zuhause und du hattest auch schon zugesagt!"
"Hab ich das?", frage ich etwas verzweifelt nach.
"Jahaaa!"
Mist, wie soll ich es denn erstmal schaffen überhaupt von zuhause wegzukommen und dann wieder zu kommen?
Egal, ich habe zugesagt, also werde ich das schon irgendwie regeln.

"Was machst du heute Abend?! Sag' das nochmal!", brüllt Ethan mich an.
"Zu meiner Freundin!", antworte ich.
"Das wirst du nicht tun!"
"Oh doch werde ich und du wirst mich nicht aufhalten!"
"Oh, sie mal einer an. Die kleine Rose wird mutig.", lacht er mir dreckig ins Gesicht.
Ich muss schlucken. Ich hasse es, dass er immer so aggressiv ist.
Er packt mich grob an meinen Oberarm und schubst mich gegen die Wand.
Mutig ging ich auf Ethan zu.
„Geht es dir jetzt besser, dass du wieder dein krankes Ego ausleben konntest?", frage ich provokativ.
Sichtlich angepisst rauscht Ethan heran, holt aus und schlägt mit voller Kraft gegen meine Rippen.
Ich stöhne qualvoll auf und sacke auf den Boden zusammen. Ethan wendet sich von mir ab und lässt mich liegen.
Mir schießen tausend Sachen durch den Kopf.
Ich muss hier raus. Ich kann keine Sekunde mehr hier bleiben. Ich kann und will so nicht mehr leben!
Ich höre wie Ethan seine Jacke nimmt und die Haustür zuknallt. Er geht bestimmt wieder in eine Bar um sich zu besaufen.
In diesem Moment fasse ich den Entschluss: Ich hau' ab!
Ich weiß zwar noch nicht wohin, aber alles ist besser als hier!

Ich nehme meine wichtigsten Sachen, zieh mir meine Jacke an und verlasse panisch die Wohnung.
Nach ein paar Häusern weiter bleibe ich stehen. Ich muss mich erstmal beruhigen und realisiere: Ich habe kein Zuhause mehr. Was mache ich jetzt?
Ich nehme mein Handy und rufe Allison an. Jemand anderes habe ich nicht. Ich muss ein Risiko eingehen, ihr erzählen und hoffen, dass sie es versteht und mir hilft.
Ich nehme mein Handy aus der Handtasche und wähle Allison's Nummer. Sie nimmt relativ schnell ab.
"Hey Rose, was gibt's?"
"Allison, kannst du mir helfen? Kann ich zu dir kommen? Es ist ein Notfall!"
„Hm okay ja pass auf komm erstmal vorbei und wir reden"
„Alles klar danke dir bis gleich."
Ich lege auf und gehe los zu Allison.

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⏰ Last updated: Feb 01 ⏰

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