Einfach nur Lang (42) ༄

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Wir standen planlos in der Nähe des Flughafens und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Nach einiger Zeit entschieden wir, dass es besser was weiter zu fahren.

Wir waren, nachdem wir das Signal verloren hatten einfach immer weiter geradeaus gefahren, in der Hoffnung, wir würden sie nicht verlieren.
Doch diesmal schien das Glück auf unsere Seite zu sein, den das Peilsender-Signal erwachte plötzlich wieder zum Leben.

Skyla lenkte das Auto erneut auf eine der Schnellstraßen und bretterte dem Signal hinterher. Da die Straßen hier irgendwie immer gleich aussahen und auch immer nur ähnlich aussehende Autos an uns vorbei fuhren, wandte ich mich gelangweilt vom Autofenster ab und begann das Handschuhfach zu durchsuchen. „Was machst du da?",fragte Skyla neugierig während sie konzentriert auf die Straße schaute. „Ich such nach Ablenkung", murmelte ich. „Ha!" Ich hielt demonstrierend ein Pack Müsliriegel in die Höhe. „Willst du einen", fragte ich, während ich die Verpackung öffnete und mir einen Riegel heraus fischte. „Welche Sorte?" „Schoko." „Na gut", seufzte sie und streckte fordernd die Hand in meine Richtung. Ich riss die Verpackung des Riegels auf und reichte ihn Skyla. „Danke." Sie schob sich den Riegel in den Mund. „Was is noch so in dem Fach", fragte sie kauend. „Warte...Schlüsselbund, irgendwelche Sammelfieguren, Fahrzeugpapiere-" „Uhh les vor!" „Okay. Also: Nick Handerson, 32, 1.87, sieht gut aus...", las ich vor und gab meine Meinung zu seinem Bild ab. „Ich dachte du hast nen Freund", scherzte Skyla. „Hab ich auch. Der Typ sieht aber trotzdem gut aus", meinte ich schulterzuckend. „Ha! Also hast du echt nen Freund!", rief Skyla triumphierend. Ich schaute sie verwirrt and. „Das hatte ich dir doch erzählt...aber wehe du reibst Tony das mit mir und Steve unter die Nase." „Steve?!" Sie schaute mich schockiert an. „Was dachtest du denn? Ich hab keine sozialen Kontakte außer zu dir und den Idioten im Tower", lachte ich.

Die Anspannung hatte sich etwas gelöst, doch irgend wann schaute ich dann auch wieder konzentriert auf das Laptop Display. Wir hielten einen konstanten Abstand von 100 Meilen zu den Leuten von Scorpien.

Der erste Stopp, den wir machten, war nach 19 Stunden Fahrt. Wir waren in einem Dörfchen mit dem Namen Grand Forks gestrandet und suchten uns ein kleines Motel, das von einem wirklich freundlichen älteren Paar geführt wurde.

Das Motelzimmer war schlicht, aber gemütlich eingerichtet. Es hatte einen altmodischen Tapenstil, der in Kombination mit den dunklen Holzmöbeln etwas heimeliges ausstrahlte. Wir würden direkt morgen früh nach dem Frühstück weiter fahren, aber erst einmal sprangen wir beide nacheinander unter die Dusche und holten uns den verdienten Schlaf.

Am Morgen wurden wir freundlicherweise von den Besitzern geweckt, die uns zusätzlich zum Frühstück bei ihnen einluden, da zur Zeit eh keine anderen Gäste hier wohnten. Wir setzten uns zusammen mit dem Ehepaar an den rustikalen Frühstückstisch, um unseren Hunger zu stillen. Unsere letzte Mahlzeit waren immerhin Müsliriegel. Die warmen Pfannkuchen und der frische Kaffee waren genau das, was wir brauchten, um wieder ein wenig Motivation für eine lange Fahrt zu sammeln.

Das Gespräch mit dem Ehepaar war herzlich, und sie interessierten sich sehr dafür, wer wir waren und woher wir kamen. Wir hielten uns bedeckt und erzählten von einer spontanen Urlaubsreise, um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
„Wir kommen aus Amerika und wollten einfach mal der Stressigen Großstadt entkommen", erklärte Skyla der Alten Dame lächelnd, während ich mir ein Stück Pfannkuchen einschob. „Wir dachten eine Tour mit dem Auto wäre genau das richtige", meinte ich, als ich runtergeschluckt hatte. „Und dann habt ihr auch noch so ein schönes Auto. Unser Neffe Nick hat genauso ein Modell", sagte der ältere Mann begeistert. Skyla verschluckte sich prompt an ihrem Wasser und mein Herz setzte einen Schlag aus. Hups....
„Ja das ist ein wirklich tollen Auto", lächelte ich, nachdem ich mich wieder gefasst hatte.

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den herzlichen Gastgebern und machten uns erneut auf den Weg.

Die 15-stündige Fahrt nach Rossdale, die nun ich übernahm, kam mir noch langweiliger vor, als die vorherige Fahrt. Und jetzt hatte ich sogar was zu tun. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Skyla gedankenverloren in die Landschaft starrte, während ich einfach mal dem Peilsender vertraute und hoffte, dass wir in keinen See fuhren.

Als wir endlich in Rossdale ankamen, war die Erschöpfung spürbar. Ich hatte Kopfschmerzen von der knallenden Sonne, da Nick Handerson es aus irgendeinem Grund nicht für nötig gehalten hatte, eine Sonnenbrille im Handschuhfach aufzubewahren.
Wir fanden erneut ein kleines Motel, in dem wir die Nacht verbrachten. Die Zimmer waren wieder schlicht, sauber und einladend. Wir hatten nur wenig Zeit zur Erholung, da die Leute von Scorpien aus irgendwelchen Gründen keine wirklichen Pausen brauchten

Am nächsten Morgen waren meine Kopfschmerzen wieder weg und wie beide wahren wieder einigermaßen erholt, zum weiterfahren. Ich kramte noch einmal kurz in meinem Rucksack, um zu prüfen, dass noch alle da war. Dabei schoss mir die Frage durch den Kopf, warum uns eigentlich nicht alle komisch anschauten. Immerhin trugen wir die ganze Zeit unsere Anzüge...
Das war mal wieder ein Beweis der Freundlichkeit dieser Leute, in dieser Gegend.

Diesmal war es eine 21-stündige Fahrt nach White Horse, wo wir erneut eine Nacht in einem Motel verbrachten. Ich fand es zwar teilweise unglaublich schön hier, aber so langsam machte es mir sorgen, dass wir immer weiter in die Wildnis Kanadas fuhren.

Die Tage und Nächte verstrichen, während wir den Scorpien-Mitarbeitern folgten. Wir waren auf uns allein gestellt, ohne Kontakt zu unseren Shield-Kollegen da es viel zu gefährlich wäre, deswegen hatten wir zur Zeit auch nur wegwerft Handys in Gebrauch.

Am nächsten Tag fuhren wir nur 5 Stunden bis nach Beaver Creek, einer Kleinstadt in Kanada an der Grenze zu Alaska.
„Du siehst das Auto auch oder?", fragte Skyla besorgt, als wir die Hälfte der Strecke geschafft hatten. Ich nickte und Anspannung machte sich in mir breit. „Der is seit ner Stunde hinter uns", murmelte ich und warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Wir waren nun schon eine Weile unterwegs und hinter uns war nie wirklich lange das selbe Auto gefahren. „Aber vielleicht sind das ja auch einfach Urlauber", probierte Skyla es mit Optimismus, während sie den silbernen Jeep im Rückspiegel musterte.

Und sie schien recht zu behalten, denn an der nächsten Abfahrt verschwand der Jeep auf eine andere Straße.

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Als Skyla und ich an diesem Abend in unserem Motelzimmer in Beaver Creek saßen, herrschte Stille. Wir beide waren komplett gerädert und ausgerechnet jetzt, tauchten einmal Menschen in dieser Gegend auf und mussten als Nachbarn nerven. „Wenn die da drüben nicht gleich die Fresse halten...", murmelte ich mit überraschend starker Aggressivität in der Stimme.

„Das waren vier ziemlich anstrengende Tage, oder?", fragte Skyla, statt mir zu antworten.
Ich seufzte und nickte zustimmend. „Definitiv. Die stundenlangen Autofahrten und die ständige Verfolgung der Scorpien-Agenten haben uns wirklich einiges abverlangt."
Nach einer kurzen Pause fügte Skyla hinzu: „Aber wenigstens sind wir ihnen immer nähergekommen. Wir dürfen nicht vergessen, warum wir das alles tun."
Ich nickte und rang mir ein gezwungenes Lächeln ab.

A Secret Agent | Steve Rogers |PbWhere stories live. Discover now