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Nach dem freien Training, verließen Kelly, Kika und ich den Paddock Club. Kelly und Kika schlängelten sich zwischen den Menschenmengen hindurch, als mir plötzlich auffällt, dass ich meine Handtasche nicht bei mir trage. Ich versuche Kelly Bescheid zugeben, doch sie ist schneller als ich und läuft gerade durch die Tür vom RedBull Motorhome.
Ich beschleunige meine Schritte und als ich Kelly erreiche, fasse ich ihr an die Schulter. „Kelly ich hab meine Tasche vergessen". „Oh nein. Komm wir gehen schnell zurück". In dem Moment, als sie das sagt taucht Max hinter ihr auf. „Schon gut. Ich finde den Weg alleine". Ich lächelte sie an, winke Max und mache mich dann auf den Weg Richtung Paddock Club.
Mit viel Glück schaffe ich es innerhalb von fünf Minuten am Paddock Club zu sein. Eine Kellnerin mit schulterlangen dunklen Haaren, kommt auf mich zu. „Miss. Sie suchen bestimmt ihre Handtasche". Ich nicke erleichter und folge ihr zu einer kleineren Theke, an der die köstlichen Snacks verteilt werden. Sie greift in eine Kiste und zieht meine schwarze Handtasche heraus. „Vielen Dank", vor lauter Glück würde ich ihr am liebsten um den Hals fallen. Diese Handtasche beinhaltet mein ganzes Leben. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen.
Nachdem ich meine Tasche entgegen genommen habe, laufe ich die Treppen zum Ausgang hinunter.
Ich öffne die schwere Glastür und trete in den warmen Wind. Als ich mich umschaue, merke ich, dass noch mehr Menschen zwischen den einzelnen Gebäude entlang laufen und ich komplett die Orientierung verloren habe. Mein Gefühl sagt mir, dass ich nach rechts gehen muss, was ich dann auch tue. Die unterschiedlichen Gebäude sehen alle trotzdem gleich aus und mir fällt es schwer etwas zu erkennen. Immer wieder biege ich nach links oder rechts ab, habe jedoch das Gefühl nicht anzukommen oder mich immer weiter zu verlaufen.
Ich bleibe an einem großen roten Gebäude stehen, an welchen ich bereits zwei mal vorbei gelaufen bin. Mein Handy, welches in meiner linken Hintern Hosentasche steckt nehme ich raus und schreibe Max eine Nachricht, dass ich mich verlaufen habe und nicht weiß wo ich bin.
Als ich mich gerade umdrehen will, werde ich von der Seite angerempelt und falle zu Boden . „Oh shit!", flucht jemand und hält mir seine große Hand hin. Ich nehme die Hand dankend entgegen und werde mit einem Schwung hochgezogen. „Geht's dir gut? Hast du dir weh getan?" Ein Mann mit leichtem spanischen Akzent, dunklen Haaren und ebenfalls dunklen Augen mustert mich von oben bis unten.
„Ist nichts passiert", lächle ich. „Ich hab mich gar nicht vorgestellt, wie unhöflich von mir. Ich bin Carlos und du?" Er reicht mir die Hand. „Ich bin Ana. Du siehst so aus, als wenn du mir helfen könntest. Ich hab mich irgendwie verlaufen."
Ich erkläre Carlos zu wem ich muss und wie ich mich verlaufen habe. Carlos erklärt mir die genaue Wegbeschreibung, nur merken kann ich sie mir nicht.
Irgendwann entscheiden wir uns beide, dass Carlos mich zum RedBull Motorhome bringt. Auf dem Weg dorthin erzählt Carlos mir, wie er damals zum Kart fahren gekommen ist und wie sein Weg ihn irgendwann in die Formel eins geführt hat. Als Carlos mir gerade von seiner Familie erzählt, klopft ihm jemand auf die Schulter. Carlos guckt den jungen Mann neben sich an und dreht dann seinen Kopf in meine Richtung.
„Oh Ana, ich würde dir gerne Cha..". „Arthur. Hey ich bin Arthur". Es ist der Mann mit dem ich am Eingang des Paddock's zusammen gestoßen bin. Er schließt seine Finger um meine Hand, welche ich ihm entgegen gestreckt habe. Sein Händedruck ist sanft aber trotzdem kraftvoll. Seine langen Finger reichen mir bis zum Handgelenk. Sein Lächeln breitet sich über sein gesamtes Gesicht aus. Unter seiner Kappe sind einige dunkle Haarspitzen zu sehen. „Hey ich bin Ana", lächle ich ihn sanft an. „Ein sehr schöner Name", Arthur lächelt mich ebenfalls an. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt und schaue zu Boden.
„Ich lass euch beiden Mal alleine. Bringst du die zu RedBull?" sagt Carlos plötzlich neben uns und wendet sich dabei an Arthur. Dieser nickt nur und läuft mit mir weiter durch den Paddock. Wir laufen eine Zeit lang schweigend nebeneinander her. Immer wieder schaue ich zu Arthur und begutachte sein kantiges und definiertes Gesicht. Unsere Blicke treffen sich ab und an und wenn sie das tun, schauen wir beide errötet auf den Boden.
Ein lautes „Ana!" lässt unsere Köpfe hochschrecken. Max kommt auf uns zu gelaufen und fällt mir um den Hals. „Da bist du ja. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Er drückt mich feste an sich. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen," ich drücke ihn sanft von mir weg. „Arthur hat mir den Weg gezeigt". Max schaut erst mich verwirrt an und dann Arthur. „Ok? Naja ist ja auch egal. Wir wollen ins Hotel, kommst du mit?". Ich nicke. Wir beide verabschieden uns von Arthur und machen uns auf den Weg zum Auto.

Im Hotel angekommen lasse ich mich nach einer ausgiebigen Dusche in das weiche Hotelbett fallen. Meine Augen fallen zu und ich verfalle in einen unruhigen Schlaf über dunkle Haare, leuchtende braune Augen und große Hände.

Lovers in Bed, Rivals on the Track Where stories live. Discover now