Kapitel 3 - aus Saras Perspektive

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Ich merke nicht, dass jemand in meiner Nähe ist. Das Einzige, was ich spüre, sind die pulsierenden Schmerzen in meinem Unterleib. Es tut fürchterlich weh. Langsam komme ich wieder zu mir. Jemand hebt mich hoch. Es fühlt sich vertraut an und dann auch wieder nicht. Kurz darauf liege ich auf etwas Weichem und rolle mich zusammen. Ich will nur noch schlafen. Diesen schrecklichen Schmerz wegschlafen. Ich spüre einen Druck auf meinem Oberarm. Kurz darauf nimmt jemand mein Handgelenk in die Hand. Meine Versuche, es wegzuziehen, scheitern. Sanft, aber bestimmt, wird es festgehalten. Dann spüre ich eine kühle Hand auf meiner Stirn. Das ist sehr angenehm. Langsam öffne ich die Augen. Ich möchte wissen, wer sich um mich kümmert. Nicht nur ein, nein zwei besorgte Augenpaare schauen auf mich herab. Scheiße!„Hey, da bist du ja wieder." Bens tiefe, männliche Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Er sieht so gut aus. Das lenkt mich sogar kurz von meinen Schmerzen ab. Ich schaue ihn nur an, ohne zu antworten.„Der Kreislauf ist am Boden und sie glüht richtig. Ich will eine genaue Temperatur!", sagt Alex und sieht mich fragend an. Ich versuche, mich etwas aufzusetzen. „Mir geht es gut, keine Sorge", sage ich schwach. Kurz darauf drücken mich vier starke Hände zurück auf das Bett.„Du bleibst im Bett. Wir kümmern uns um dich", sagt Alex mit strenger Stimme.„Ich habe nur ein Rektalthermometer in der Tasche deines Vaters gefunden. Damit muss es gehen", bemerkt Ben. Mir brennen die Sicherungen durch.„Ihr werdet mir das Ding dort bestimmt nicht reinstecken. Ja, ich habe vielleicht ein bisschen Fieber. Wahrscheinlich habe ich mich einfach erkältet. Oder einen blöden Infekt abbekommen. Gebt mir einfach was für meinen Kreislauf, dann wird alles wieder gut. Ich bin nicht mehr das kleine Kind von früher, mit dem man machen kann, was man will". Wütend schaue ich die beiden an. Diese beiden aber stehen neben meinem Bett. Die Arme verschränkt, wie zwei verfluchte Alphatiere! Ich sehe den Blickkontakt. Sie verstehen sich blind, wie früher. Ich versuche, ein letztes Mal aufzustehen. Ich schaffe es fast, als dieser pulsierende Schmerz zurückkehrt. Ich stöhne kurz auf, mir wird schwindelig. Ich schließe die Augen und falle zurück aufs Bett. Fuck!„Aha, nur ein Infekt. Das kannst du uns nicht erzählen, Sara", sagt Alex, mit jetzt sehr strenger Stimme. Zwei Hände drehen mich sanft, aber bestimmt auf die Seite. Mein Kleid wird nach oben, mein Slip nach unten geschoben. Ich spüre, wie die Hand meine Pobacken leicht auseinander drückt.„Das wird jetzt kurz kalt, entspann dich! Das tut nicht weh", höre ich Alex mit ruhiger Stimme sagen. Ein letztes Mal versuche ich, dem Finger und dem Thermometer zu entkommen. Doch ich habe keine Chance. Sofort stabilisieren Bens Hände mein Becken. Vorsichtig, aber bestimmt bahnt sich der Finger seinen Weg in meinen After. Kurz darauf spüre ich das Thermometer. Ich fühle mich ausgeliefert und bin wütend. Die ganze Situation ist mir einfach peinlich. So habe ich mir das Wiedersehen mit Ben nicht vorgestellt. Tränen schießen mir in die Augen. Bens Hand streicht mir über den unteren Rücken.„Entspann dich! Wir wollen doch nur herausfinden, was mit dir los ist. Versuch nicht dagegen anzukämpfen. Das macht es nur schlimmer!" Er lächelt mich an und wischt mit einer Hand sanft meine Tränen weg. Ich bin immer noch sehr wütend und antworte ihm nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit zieht Alex mir endlich das Thermometer aus dem Po.„39,2." Alex schaut Ben an. Wieder ihre Geheimsprache. Kurz darauf spüre ich wieder etwas an meiner Rosette. Alex hat mir nun ein Zäpfchen eingeführt. „Was soll das. Das ist übergriffig. Ich will kein verdammtes Zäpfchen!" Ich bin so müde. Ich will doch einfach nur schlafen und die Schmerzen sollen weggehen. „Es ist doch nur ein Zäpfchen. Reg dich nicht auf. Das hilft gegen das Fieber", sagt Ben leise und beruhigend. Er lächelt mich an und streicht mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. Tausend Schmetterlinge flattern in meinem Bauch. Ich schließe die Augen und versuche, diese gemischten Gefühle einzuordnen. An meiner Verliebtheit gegenüber Ben hat sich in den letzten Jahren wohl nichts geändert. Nichts! Und jetzt bin ich ihm hier ausgeliefert. Schlechtes Karma!„Ich muss gehen. Meine Mutter will, wie immer, gemeinsam mit mir das Dinner eröffnen. Das darf ich nicht verpassen. Kommt ihr beide klar?", fragt Alex und schaut uns etwas kritisch an. „Kein Problem, ich passe auf sie auf", höre ich Bens dunkle Stimme. Na, das kann ja heiter werden. „Schlaf gut, meine Kleine", sagt Alex und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Nachdem Alex den Raum verlassen hat, beginnt Ben mich langsam auszuziehen. Er macht es sehr vorsichtig, aber trotzdem tut jede Bewegung weh. Ich versuche, den Schmerz zu verbergen, aber er durchschaut mich sofort.„Willst du mir nicht sagen, was dir weh tut?", fragt Ben einfühlsam.„Nichts bereitet mir Schmerzen, nur ein bisschen Fieber", antworte ich mürrisch.„Ich glaube dir kein Wort." Er presst seine Lippen fest aufeinander und legt seine warmen Hände auf meine Bauchdecke. „Sag mir, wo es weh tut, okay?"Ich antworte ihm nicht, sondern schaue nur an die Decke. Er beginnt nun ganz vorsichtig, meinen Bauch abzutasten. Die ganze Zeit schaut er mir ins Gesicht, um auch den kleinsten Schmerzimpuls ablesen zu können. Bald ist er an einer empfindlichen Stelle angekommen. Ich schreie leise auf. Obwohl er sicher so vorsichtig wie möglich tastet, tut es trotzdem höllisch weh. Ich schließe die Augen und versuche, an etwas anderes zu denken. Endlich breitet er die Decke wieder über mir aus und drückt sanft meine Hand.„Seit wann hast du diese Schmerzen? Sei bitte ehrlich!", sagt er mit ernstem Unterton. „Ich weiß nicht. Vielleicht seit drei, vier Wochen oder so. Letzte Woche ist es schlimmer geworden. Ehrlich gesagt, habe ich immer gehofft, dass es von alleine besser wird", gebe ich zähneknirschend zu. „Aha, und wann warst du das letzte Mal bei der Vorsorge?", fragt er nun fordernd.„Hm, keine Ahnung. Ist schon eine Weile her." Tatsächlich war ich noch nie bei einem Frauenarzt gewesen. Aber das würde ich ihm nicht erzählen!„Warum bist du dann nicht zum Arzt gegangen? Das muss doch untersucht und behandelt werden!"„Das ist nicht nötig. Das wird schon wieder!", entgegne ich entschlossen.„Sag mal, was denkst du dir eigentlich dabei? Ich kann dich nicht zwingen, dich untersuchen zu lassen. Aber wenn du das nächste Mal kollabierst, fahre ich dich selbst ins nächste Krankenhaus. Ich glaube nicht, dass man dort so zimperlich mit dir umgeht!" Er sieht jetzt richtig wütend aus. So habe ich ihn noch nie erlebt. Genau im richtigen Moment betritt Alex wieder den Raum. Er hat einen Teller mit verschiedenen Speisen und eine große Flasche Wasser, samt Glas, dabei. Er stellt alles auf den Tisch im Zimmer. Ben schenkt mir ein Glas ein und reicht es mir mit einem entschlossenen Blick. „Na, wie fühlst du dich?" Er lächelt mich an und setzt sich auf die Bettkante. „Es geht mir schon viel besser. Mach dir keine Sorgen." Ich lächle zurück. Ben sieht das natürlich anders. Er schnaubt laut.„Ihr geht es gar nicht gut. Der Unterbauch ist extrem druckempfindlich. Ich vermute eine Infektion." Er wirft mir einen sehr bösen Blick zu. Ich nippe an meinem Wasser.„Warum hast du uns nichts von den Schmerzen gesagt? Du weißt doch, dass du uns vertrauen kannst", sagt Alex einfühlsam. Ich antworte nicht, sondern schaue nur wieder an die Decke. „Gut, wenn Madame nichts zu sagen hat, dann bringen wir sie jetzt zur weiteren Untersuchung in die Praxis. Oder soll ich meinen Vater holen?", fragt mich Alex mit einem überheblichen Grinsen. Ich denke nur: Du Arsch! Ich setze mich im Bett auf. Vor lauter Wut und wahrscheinlich dank des Zäpfchens, ist der Schmerz nicht mehr so präsent. Vor meinem inneren Auge tauchen Erinnerungen auf. Wir haben oft in der Praxis gespielt, wenn mein Onkel und meine Tante unterwegs waren.„Aber ICH will das nicht. Ihr könnt mich nicht zwingen!" Tränen laufen mir wie Sturzbäche über die Wangen. Ben setzt sich neben mich und nimmt mich fest in den Arm. Er riecht so gut! Langsam und rhythmisch streicht er mir über den Rücken.„Ich will es nicht schönreden, es wird wehtun. Aber wir werden so vorsichtig wie möglich sein", sagt er leise. „Wir sind nicht mehr die Jungs von früher und du bist nicht mehr das kleine Mädchen. Also lass uns einfach anfangen. Du willst doch gesund werden, oder?", sagt Ben leise. Alex sieht mich nachdenklich an. Die beiden haben mich weich gekocht. Wieder einmal. Obwohl ich natürlich tief in mir drin weiß, dass sie Recht haben. Unter weiteren Tränen nicke ich.„Du solltest vorher noch etwas essen!", sagt Alex streng. Ich schüttle nur den Kopf und lasse es zu, dass Ben mich in eine Decke wickelt. Er trägt mich in die Praxis. Ich kuschle mich an ihn und schließe die Augen. Alex passt solange auf, dass wir keinen anderen Gästen über den Weg laufen. Endlich stehen wir vor der Zwischentür, auf der in silbernen Klebebuchstaben das Wort PRAXIS steht. Ich bekomme eine Gänsehaut, als Alex sie öffnet.„So, da wären wir. Viel hat sich seit damals nicht verändert, oder?" Alex lächelt mich beruhigend an. Ben hat mich währenddessen auf eine Liege gesetzt. „Es riecht und sieht noch genauso aus wie vor zehn Jahren", sage ich angespannt. Ben setzt sich neben mich auf einen Rollhocker. Er wirkt so natürlich, in dieser Umgebung.„Ich muss dir jetzt ein paar Fragen stellen. Bitte antworte so genau wie möglich", sagt er ernst. Ich nicke ihm zu. Er ist jetzt voll im Arztmodus.„Hattest du in letzter Zeit ungewöhnlichen Ausfluss aus der Scheide?" Er sieht mich prüfend an. Ich bin etwas abgelenkt und denke, dass er definitiv keinen Arztkittel braucht, um Autorität auszustrahlen. Das war schon immer so. Auch als er erst 12 Jahre alt war. Ich schüttle kurz den Kopf. „Sara?", fragt Alex eindringlich.„Muss ich darauf antworten?" Ben hält meinen Blick fest. Ich verdrehe die Augen. „Ein bisschen. Vor allem, wenn die Schmerzen stark sind." Alex macht sich Notizen.„Wie war deine letzte Periode? Schmerzhafter als sonst?" Ich spüre, wie er versucht, den Druck aus der Situation zu nehmen. Er lächelt mich an. Trotzdem ist es mir extrem peinlich.„Die letzte Regel war sehr schmerzhaft", antworte ich leise. „Hattest du Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?" Jetzt werde ich richtig rot. Ben schaut mich erwartungsvoll an.„Nein, ich hatte in letzter Zeit keinen Sex", sage ich zögernd. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass die kurzen Beziehungen, die ich bisher hatte, immer daran scheiterten, dass sich ein gewisser Mann in meinen Kopf geschlichen hatte. Und jetzt fragt er mich nach Sex? Hätte ich nicht diese Schmerzen, könnte ich über die Komik der Situation lachen.„Rückenschmerzen? Schmerzen beim Urinieren?", geht das Verhör weiter. Ich reiße mich zusammen.„Rückenschmerzen ab und zu, Schmerzen beim Wasserlassen nicht." Langsam gewöhne ich mich an seine Fragen. Er verzieht keine Miene und lächelt mich beruhigend an.„Wenn du diese Krämpfe hast, ist dir dann auch übel oder musst du dich übergeben?"„Wenn die Schmerzen sehr stark waren, so wie jetzt, dann war mir auch manchmal übel. Aber meistens ist es mir nur sehr schwindelig."„Hm Sara, mein Verdacht auf eine Eileiterentzündung erhärtet sich immer mehr. Eine weitere Untersuchung ist unumgänglich!", stellt er fest. Sein Blick ist voller Mitgefühl. Ich überlege, welche Möglichkeiten ich jetzt noch habe? Trotz der Situation fühle ich mich wohl bei den beiden. In eine andere Praxis möchte ich nicht. Alex kommt zu mir und nimmt mich in den Arm.„Da muss ich wohl durch", sage ich mit zitternder Stimme. Ich habe jetzt schon Angst vor dem, was die beiden mit mir machen werden. „Ich möchte dir etwas Blut abnehmen. Kannst du immer noch kein Blut sehen?" Alex lächelt mich an.„Schließlich liege ich ja schon!", antworte ich trocken. Alex grinst mich ein wenig frech an und packt die Sachen zusammen. Dann befestigt er den Stauschlauch um meinen Oberarm und sprüht Desinfektionsmittel in meine Armbeuge. Er tastet nach einer geeigneten Vene, sprüht noch einmal und führt die Nadel ein. Es tut nicht wirklich weh. Er hat in den letzten Jahren dazugelernt. Von seiner ersten Blutentnahme hatte ich einen riesigen Bluterguss am Arm. Er entnimmt nun routiniert die Probe, zieht die Nadel heraus und klebt ein Pflaster auf die Einstichstelle. Im Hintergrund höre ich, wie Ben die Sachen für seine Untersuchung zusammenstellt. Mein Herz schlägt schneller, als ich sehe, was er alles auf den kleinen Wagen neben dem Untersuchungsstuhl legt. Als Ben meinen schockierten Blick sieht, legt er schnell ein Tuch über die Instrumente und kommt zu mir. Er setzt sich neben mich und versucht, mich, mit sanften Streicheleinheiten, zu beruhigen.Ich schaue immer noch ängstlich auf das Tablett, obwohl ich nicht sehen kann, was sich darunter verbirgt.„Du warst schon mal beim Gynäkologen, oder?" Die Frage von Ben trifft mich unvorbereitet. Ich antworte nicht. Es ist mir zu peinlich. Alex Blick durchleuchtet mich. „Aber du bist bereits sexuell aktiv. Du solltest wirklich schon mal bei einer Frauenärztin gewesen sein", sagt er nun vorwurfsvoll. Ich weiß, dass er Recht hat. Aber ich war tatsächlich noch nicht bei einer richtigen Vorsorgeuntersuchung gewesen. Ben streicht mir beruhigend über die Schulter.„Ich erkläre dir jeden Schritt genau und wir machen es ganz langsam, versprochen!" Er lächelt mich an, aber das hilft nicht wirklich gegen meine Nervosität. Er hebt mich nun hoch und setzt mich auf den gynäkologischen Untersuchungsstuhl. Mir ist kalt. Alex bemerkt das sofort und legt mir ein Tuch über meinen Körper und meine Beine. Ben kommt daraufhin zu mir und zieht mir kurzerhand den Slip aus.„Sonst kann ich dich nicht untersuchen." Entschuldigend schaut er mich an.Während Alex mich in die richtige Untersuchungsposition bringt, wäscht Ben sich die Hände und zieht sich Handschuhe an. Dann stehen beide Männer zwischen meinen Beinen und betrachten meinen Intimbereich. Was für ein Alptraum!„Ich beginne mit der Untersuchung der äußeren Geschlechtsteile. Das tut nicht weh." Ben lächelt mich beruhigend an und legt eine Hand auf mein Knie. Gleich wird er noch tiefer rutschen – viel tiefer. „Gut Sara. Ich werde dich jetzt abtasten, versuche so entspannt wie möglich zu bleiben."Ich spüre seine Finger an mir. Erst an meinem Oberschenkel. Dann immer näher und als er mich schließlich an meiner empfindlichsten Stelle berührt, zucke ich zusammen.„Ganz ruhig." Ben legt eine Hand leicht auf meinen Unterleib. Ich spüre die Wärme durch die Handschuhe hindurch. „Kannst du mir bitte etwas Gel auf die Finger geben?" Alex kommt der Aufforderung sofort nach.„Das wird jetzt ein bisschen kalt. Dann führe ich vorsichtig einen Finger ein. Das sollte nicht weh tun. Versuche, so entspannt wie möglich zu bleiben!" Alex hat nun auch Handschuhe angezogen und steht neben Ben. Eine Hand hat er beruhigend auf mein Knie gelegt, die andere mit leichtem Druck auf mein Becken. Langsam beginnt Ben nun, einen Finger einzuführen. Dabei hält er ständigen Blickkontakt mit mir. Alex sieht währenddessen auf mich herab. „Das machst du gut. Bleib ganz locker." Er lächelt mich an. Ich lächle kurz etwas gezwungen zurück. Ben zieht nun seinen Finger etwas zurück. Spreizt mich mit der anderen Hand noch weiter auf und führt dann einen zweiten Finger langsam und vorsichtig in mich ein. Ich spüre eine leichte Spannung. Es fällt mir schon schwer, ruhig zu liegen. Alex verstärkt sofort den Druck auf meinen Beckenknochen.„Du musst jetzt ganz ruhig liegen bleiben. Mach die Augen zu und versuche, an etwas anderes zu denken", sagte Alex leise. Der hat ja leicht reden! Die Schmerzen sind höllisch. Alex versucht, mich zwar abzulenken, indem er mir über die Haare streicht, doch es bringt nicht wirklich etwas. Ich schluchze leise.„Der Bereich der Eileiter ist sehr tastempfindlich. Sara, ich führe dir jetzt dieses Instrument ein. Es wird ein bisschen spannen. Aber ich bin sicher, du wirst es schaffen", kündigt er an. Als ob ich eine Wahl habe. Das kalte Metall berührt mich und sofort zucke ich zusammen. Ben wartet einen Moment mit dem Öffnen und ich beginne mich langsam zu entspannen. Bald spüre ich, wie die Spannung zunimmt.„Stopp. Es geht nicht weiter. Es zieht so!", jammre ich. „Es tut mir leid, aber ich muss es noch ein bisschen weiter aufmachen", sagt Ben einfühlsam. Dann spüre ich, wie etwas tief in mir kratzt. Alex hält mein Becken wieder mit einer Hand fest. Wahrscheinlich um mich vor Verletzungen zu schützen. Aber am liebsten hätte ich ihn in dieser Situation geschlagen. Endlich zieht Ben das Spekulum heraus. Ich bin völlig außer Atem. Ben schaut mich mitfühlend an.„Es tut mir leid, aber es musste sein. Ich muss noch einen Ultraschall machen. Dann bist du für heute fertig. Schaffst du das, Sara? Oder soll ich dir etwas gegen die Schmerzen geben?" Ich schüttle nur stumm den Kopf.„Du kannst mir glauben, ich bin so vorsichtig wie möglich." Kurz darauf spüre ich, wie erneut etwas eindringt, nur dass es sich wie ein Penis anfühlt. Schnell öffne ich die Augen. Ich sehe, wie Ben und Alex, den Monitor genau beobachten. Es tut nicht so weh, wie ich erwartet habe. Manche Bewegungen aber, die Ben mit dem Stab ausführt, sind doch schmerzhaft. Die beiden unterhalten sich über die Bilder. Ich fühle mich völlig erschöpft und will nur noch in mein Bett.„Du hast hier wirklich eine üble Entzündung. Ich muss die Befunde noch auswerten, aber du bekommst jetzt die erste Dosis Antibiotika. Hoffentlich kriegen wir das in den Griff, sonst müssen wir spiegeln. Ich lege dir jetzt einen Zugang. Dann können wir gleich mit den Schmerzmitteln und den entsprechenden Medikamenten anfangen." Er lächelt mich an. Ich bin zu erschöpft, um zurückzulächeln.Während Alex sich um den Zugang kümmert, wischt Ben, mit einem warmen Tuch, das überschüssige Gel von meiner Vulva. Vorsichtig hebt er mich hoch und legt mich anschließend auf die wesentlich bequemere Untersuchungsliege. Alex kommt dann zu mir, desinfiziert meinen Handrücken und legt den Zugang.„Und jetzt?" Ich kann morgen nicht den ganzen Tag im Bett bleiben. Jeder wird es merken. Auch mein Onkel. Einmal war ich bei meinen früheren Aufenthalten richtig krank gewesen und er hatte mich untersucht. Das war keine schöne Erinnerung.„Du hast erstmal Bettruhe und bekommst verschiedene Medikamente. Sonst wird das hier chronisch. Du musst engmaschig untersucht werden, um eine Verschlechterung deines Zustandes auszuschließen. Deshalb bleibst du jetzt erst einmal hier", sagt Ben in einem sehr bestimmten Ton. Er lässt keinen Widerspruch zu. „Aber ich kann doch nicht die ganze Zeit im Bett bleiben. Da werde ich doch verrückt", entgegne ich. „Deshalb wirst du von uns beiden genau beobachtet. Wir kennen dich gut genug, um nicht zu wissen, dass du, sobald es dir halbwegs besser geht, sofort aus dem Bett hüpfen wirst. Das Wichtigste ist jetzt, dass du wieder gesund wirst." Ben lächelt. Aber seine Augen blicken mich ernst an. „Ich bringe dich ins Bett. Du siehst wirklich müde aus." Er nimmt die Infusion und trägt mich in mein Zimmer. Dort legt er mich aufs Bett und deckt mich zu. Ich spüre noch einen leichten Kuss auf der Stirn, bevor ich in einen tiefen Schlaf falle.

Halbgötter ohne weiß - PreviewWhere stories live. Discover now