(98) Erinnern an Glück

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Samstag, 11.01
Pov Lena
„Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday, dear Mark, happy birthday to you", weckte ich Mark leise singend und küsste ihn sanft wach. Sofort schlang er seine Arme um mich, sobald er wach war und zog mich lächelnd an sich.
„So könnte ich jeden Morgen beginnen", grinste er müde und gab mir einen Kuss.
„Tja, du hast aber nicht jeden Tag Geburtstag", grinste ich und kuschelte mich noch für ein paar Minuten an ihn.
Ruhig lagen wir einfach so da, genossen die letzten wirklich stillen Minuten, die wir wohl für die nächste Zeit noch haben würden.
„Sollen wir langsam mal aufstehen?", fragte ich schließlich und Mark nickte, weshalb wir schließlich frühstückten.
„Ich hab da auch noch eine Kleinigkeit für dich", sagte ich nach dem Frühstück.
„Du weißt, dass du mir nichts schenken musst und...", begann Mark, aber ich schüttelte den Kopf.
„Will ich aber", lächelte ich und überreichte ihm mein Geschenk. Schräg grinsend nahm Mark es entgegen.
Nervös und ungeduldig beobachtete ich, wie er es viel zu sorgfältig auspackte. Sobald er erkannte, was es war, grinste er von einem Ohr zum anderen.
„Danke", stieß er glücklich lächelnd aus.
„Du hast so oft davon geredet in den letzten Wochen, dass du die Noten von diesen Songs gerne hättest", erklärte ich mein Geschenk lächelnd. Ich hatte ihm schließlich nach längerem Überlegen ein Heft mit Noten geschenkt. Eine Website, die ich gefunden hatte, bot Klaviernoten für unzählige Songs an, aus denen man sich selbstständig ein Heft gestalten und zusammenstellen konnte. Über ein paar der Songs hatte er in den letzten Wochen oft geredet und wiederum andere mochte ich gerne. Das ein oder andere Kinderlied hatte ich ans Ende auch gepackt.
„Das ist ja wirklich cool", meinte auch Mark, als er bemerkte, dass ich das individuell zusammengestellt hatte.
„Danke nochmal", umarmte er mich. „Wobei du und Emilia sowieso das beste Geschenk jemals seid. Das kann gar nicht mehr übertroffen werden." Lächelnd gab ich ihm einen Kuss.

Etwas später am Tag klingelte es an der Tür. Um möglichst wenig Stress zu haben, aber doch ein bisschen feiern zu können, hatten wir beschlossen einfach Essen zu bestellen. Dieses wurde nun geliefert und Mark nahm es an der Tür entgegen. Den Topf mussten wir später nur nochmal auf den Herd stellen und kurz aufwärmen und fertig wäre die Kürbissuppe.

Am Nachmittag kam Marks Familie, Nitti und ein weiterer Freund. Unsere Mütter kamen zusammen und es wirkte tatsächlich mittlerweile so, als würden die beiden sich richtig gut verstehen.
„Herzlichen Glückwunsch, Bruderherz", begrüßte Natalie ihren Bruder, als sie und Ben als letzte an der Wohnungstür geklingelt hatten.
„Kommt rein", bat Mark und Natalie überreichte ihm noch das Geschenk, damit sie sich die Jacke ausziehen konnte.
Kaum waren alle da und hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht, herrschte die gleiche losgelöste Stimmung wie gestern bereits. Irgendwie war da so eine Grundharmonie zwischen allen, weshalb ich auch beim späteren Kaffee trinken glücklich unterm Tisch nach Marks Hand griff, nachdem wir aufgegessen hatten.
Seine Hand lag in meiner auf meinem Schoß und verträumt und glücklich streichelte ich mit meinem Daumen in regelmäßigen Abständen über seinen Handrücken.
Den Gesprächen lauschte ich nebenbei und brachte mich immer mal wieder ein, aber insgesamt war ich einfach nur glücklich und voller Vorfreude. Zum Glück spürte ich noch keinerlei Wehen, die daraufhin deuten könnten, dass die kleine Maus kam und so saßen wir einfach alle zusammen und konnten ganz entspannt Marks Geburtstag feiern.

Eine ebenso entspannte und losgelöste Stimmung herrschte auch später noch, als ich die Suppe erwärmt und Mark diese anschließend serviert hatte.
„Die ist wirklich richtig gut", staunte Marks Mutter, nachdem sie die Kürbissuppe probiert hatte.
Auch Nitti nickte zustimmend. „Wo habt ihr die bestellt?", fragte er.
„Bei der Cateringfirma, die in der Nähe vom Studio neu aufgemacht hat", erklärte Mark. Nachdem ich den ersten Löffel gekostet hatte, wusste ich auch, was sie meinten. Die Suppe war total cremig und die Kürbiskerne on top machten das ganze noch viel viel besser. Die Suppe war wirklich einfach himmlisch.
„Die sollte ich mir merken, für meine Feier im März", nickte Nitti und Mark versicherte ihm, ihm den Namen später nochmal aufzuschreiben. Im März wollten Nitti und seine Freundin groß feiern, hatte Mark mir erzählt. Nitti war im Dezember fünfunddreißig geworden und Ella würde es im März, weshalb sie einen kleinen Raum zum Feiern angemietet hatten, um mit Freunden ein paar nette Stunden verbringen zu können.
Ebenso taten wir das und verbrachten nach dem Essen noch ein bisschen Zeit miteinander, bis sich alle nach und nach verabschiedeten und nach Hause, beziehungsweise Natalie und Ben ins Hotel fuhren.
„Und wieder ein Jahr älter", seufzte Mark, als er die Tür hinter den letzten geschlossenen hatte und ließ mich grinsen.
„Ja, ja, du alter Mann", sagte ich spielerisch, konnte mir das Grinsen aber nicht verkneifen.
„Hey, nicht so frech", sagte Mark warnend und kam grinsend auf mich zu. Von hinten legte er die Arme um meinen Bauch und wiegte uns sanft von rechts nach links. Glücklich schloss ich für einen Moment die Augen, versuchte dieses Gefühl ganz tief in mir zu speichern und festzuhalten.
Marks Bartstoppel kitzelten mein Ohr, weshalb ich leise lachen musste und mich schließlich umdrehte, um ihn ansehen zu können. Vorsichtig legte ich die Hände in seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und gab ihm einen liebevollen Kuss. Irgendwie war heute schon wieder so eine verliebte Stimmung zwischen uns und ich kam einfach nicht von ihm los.
„Ich bin aber wirklich mittlerweile alt, im Vergleich zu dir", murmelte Mark irgendwann aber doch nochmal verlegen. Er sah mir nicht in die Augen. Verwirrt, woher dieser Gedanke gerade kam, sah ich ihn an, aber er schaute noch immer weg.
„Ja, und?", fragte ich, sichtlich verwirrt.
„Naja", stotterte Mark, wusste nicht so wirklich, was er sagen sollte.
„Hey", forderte ich sanft, wollte, dass er mich ansah. Das klappte zum Glück auch ziemlich gut.
„Ich bin mit dir zusammen, weil ich dich liebe. Ich will niemand anderen und es ist mir egal, dass du acht Jahre älter bist als ich. Wen interessiert das schon, mh?", sagte ich sanft, wollte gerade nichts Falsches sagen.
Langsam schlich sich das Lächeln zurück auf seine Lippen. „Ich liebe dich auch. Und keine Ahnung, woher das gerade kam, ich- keine Ahnung, warum", stammelte er, aber der erste Teil des Satzes hatte mir gereicht.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Mund. Noch immer standen wir im Flur, noch immer lag sein Arm um mir.
„Es ist völlig egal, wie alt du bist oder wie alt ich bin. Und es ist doch schön, dass das auch so rum funktioniert und ich dir mal gut zusprechen kann", lächelte ich. Mark nickte und stimmte verlegen zu.
„Stimmt schon", grinste er schief, ehe unsere Lippen sich erneut zu einem liebevollen Kuss trafen.

Noch zwei Kapitel und dann ist dieses Buch einfach zu Ende geschrieben 🥹
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch🫶🏻

Dieses Licht, Wie Du AussiehstWhere stories live. Discover now