Kapitel Elf

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Die Tage vergehen, das Kind ist laut Tom schon so groß wie eine Süßkartoffel und wir lernen uns immer besser kennen. Langsam nehme ich an, dass wir seelenverwandt sind.

Es konnte kein Zufall, sondern musste Schicksal gewesen sein, als wir gemeinsam in das Taxi stiegen und miteinander geschlafen hatten. Es musste auch Schicksal gewesen sein, dass er am selben Abend wie Alessia und ich im Kino gewesen war und eine Premiere dort hatte.

Jeden Morgen wache ich neben ihm auf. Der Briefkasten zuhause läuft zwar schon über, aber ich will kein bisschen Zeit, die ich mit ihm haben konnte, vergeuden.

Er liegt neben mir im Bett und seine Hand liegt besitzergreifend auf meinem runden Bäuchlein. Vorsichtig streicht er über meine Haut und ich kraule seinen Kopf.

Ferb liegt zwischen uns und schläft friedlich.

Plötzlich spüre ich eine Bewegung in meinem Bauch. Tom scheint diese ebenfalls bemerkt zu haben, denn er schaut mit großen Augen zu mir.

Lange suchen wir nach den richtigen Worten.

„Das war der erste Tritt", sage ich und Tränen steigen wie automatisch in mir auf.

Auch Tom hat wässrige Augen. Er streckt sich zu meinen Lippen hoch und küsst mich. Dann legt er seinen Kopf wieder auf meiner Brust ab.

„Hey, du kleiner Racker da drin", flüstert er dann leise.

„Ich weiß, dass du mich hören kannst. Hier spricht dein Papa", flüstert er weiter und ich muss mich zusammenreißen, nicht loszuheulen.

„Wenn du erstmal da raus bist und groß und stark bist, bringe ich dir Fahrradfahren bei".

Ich spüre die ersten Tränen an meinen Wangen herunterlaufen.

„Ich habe dich unglaublich doll lieb und das jetzt schon, obwohl ich dich noch nicht mal richtig gesehen habe".

Ich ziehe Tom an mich und schniefe an seiner Schulter.

„Ich liebe dich, Tom", flüstere ich und nehme ein Taschentuch von dem Beistelltisch neben dem Bett.

„Ich dich auch".

Einige Minuten liegen wir so da. Bis es klingelt.

„Das muss das Essen sein", sage ich und will grade aufstehen, als Tom aufspringt und zur Tür läuft.

„Lebensmittellieferung für Frau Barley", sagt der Mann an der Tür und Tom sieht verwirrt hin und her.

Also stehe ich so schnell es geht auf und tapse zur Tür, um für die Bestellung zu unterschreiben.

Tom packt das Paket und stell es auf dem Küchentisch ab.

Seitdem die Hungerattakten bei mir eingesetzt haben, sind Kühlschrank und sämtliche andere Schränke ebenfalls leer.

Aufgrund von Toms in der Öffentlichkeit Stehen, verlassen wir das Haus nur für das Nötigste gemeinsam.

Noch war in den Nachrichten nichts von Tom Hiddleston's schwangeren Neuen gesagt worden, also hoffen wir, dass es so auch bleibt.

„Wann müssen wir eigentlich zum nächsten Ultraschalltermin?"

„Wenn du heute Zeit hast", beginne ich, doch da nickt Tom schon kräftig mit dem Kopf.

„Gehst du Doktor Miller anrufen? Ich räume so lange die Lebensmittel ein", schlägt er ganz aufgeregt vor.

Ich nicke lachend und verschwinde in das Schlafzimmer. Hinter mir schließe ich die Tür.

„Gynäkologische Praxis Doktor Mandy Miller, was kann ich für Sie tun?"

„Hallo, guten Tag. Miss Madison Barley mein Name. Mein Freund und ich hätten die Frage nach dem nächsten Ultraschalltermin?"

„Frau Barley", wiederholt sie murmelnd und tippt auf einer Tastatur herum.

„Hier habe ich Sie ja", sagt sie und scheint mich wohl in ihrem System gefunden zu haben.

„Sie waren das letzte Mal am fünfzehnten Oktober hier, richtig?"

„Ja", antworte ich und knabbere an meinem Fingernagel herum.

„Heute haben wir leider volles Haus, aber für morgen um sechzehn Uhr kann ich Ihnen einen Termin anbieten", schlägt sie vor und ich willige natürlich ein.

Ich verabschiede mich und öffne die Tür zur Küche wieder. Dort steht Tom schon fertig angezogen in der offenen Tür.

„Heute wird nichts draus", lache ich und lege mein Handy auf dem Küchentresen ab.

Traurig sieht Tom auf den Boden und schließt die Haustür wieder.

„Aber morgen. Um sechzehn Uhr. So lange musst du dich wohl noch gedulden".

„Manno", sagt er und zieht seine Jacke wieder aus.

„Dafür machen wir uns heute einen schönen Tag", verspreche ich ihm.

„Du darfst auch den Film aussuchen. Damit du dich nicht wieder selbst beim Schauspielern ansehen musst", kichere ich und reiche ihm die Fernbedienung.

Bis abends sehen wir uns die Show Modern Family an, die Tom ausgesucht hatte. Doch immer, wenn ich lache, wirkt er irgendwie nicht ganz anwesend und fragt mich, was so lustig sei.

Schließlich drücke ich auf Stop.

„Wo bist du mit deinen Gedanken, Tom", frage ich ihn und lege den Kopf schief.

Er atmet angespannt aus.

„Ich habe vor ein paar Wochen gelesen, dass man ab der zwanzigsten Woche das Geschlecht beim Ultraschall herausfinden kann. Und ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, das Zimmer einzurichten und Spielzeug zu kaufen", murmelt er und stützt seinen Kopf auf der Lehne des Sofas auf.

„Da ist ja jemand aufgeregter als die Mutter selbst", scherze ich und lege meinen Kopf auf seine Schulter.

„Aber, willst du das Geschlecht wirklich schon wissen", hake ich eher unsicher nach.

„Ja klar. Du nicht?"

Ich schüttle unsicher den Kopf.

„So bleibt es eine Überraschung. Die ganze Zeit über bis zum Ende. Dann ist die Freude doch viel größer, oder meinst du nicht?"

Tom kaut auf seiner Lippe herum.

„Fürs erste könnte man doch auch ein neutrales Bett besorgen und das Zimmer erst später einrichten, weil das Baby ja die ersten Wochen noch bei uns im Zimmer schlafen wird", murmle ich und kraule seinen Kopf.

„Trotzdem wäre es doch schöner, wenn wir es schon wüssten oder?"

„Willst du dich nicht überraschen lassen?"

Er schaut einen Moment aus dem Fenster. Nun hebt auch Ferb sein Köpfchen an.

„Du hast recht", gibt er schließlich nach.

„Aber dieses Mal will ich das Bild vom Ultraschall mitnehmen", fleht er.

„Natürlich. Das letzte hielt ich ja nur für unnötig, weil man darauf eh noch nichts erkennen konnte, ohne ein Doktorauge zu haben", erkläre ich.

„Ich habe ein Doktorauge", sagt Tom plötzlich mit leicht verstellter und ernst klingender Stimme.

„Du, Tom", frage ich und lache kurz auf.

„Wer ist Tom? Ich bin Doktor Bill McCartney. Machen Sie bitte keine Scherze", sagt er und ich lasse mich auf sein Spiel ein.

„Ach, wissen Sie ich bin nur immer so allein. Ich habe abends nur den Alkohol der mich wärmt", murmle ich und rutsche auf dem Sofa ein Stück zurück.

Tom, oder in diesem Moment wohl besser, Bill McCartney rutscht aber verlangend und mir in die Augen sehend hinterher.

„Ich werde wohl nie den Richtigen finden", jammere ich geschauspielert mit Höchstleistung.

„Ich denke schon", sagt Tom und legt seine Lippen verlangend auf meine.

Für immer verbunden | Eine Tom Hiddleston FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt