Kapitel 24

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Abigail

Nathan war nicht er selbst. Er versuchte sich regelrecht durch den Tag zu quälen.
Wir lagen zusammen im Wohnzimmer und schauten einen Film.

"Oh Gott, wie kann man nur so dumm sein." kommentierte ich den Film.
Er zeigte keine Reaktion, nichts. Er sah mich nicht mal an.
Seine Augen standen offen und starrten ins leere.

"Der Typ ist fucking hot." Ich wusste nicht wie sehr Werwölfe eifersüchtige Personen waren, doch einen Seitenblick von einem Menschen hätte es allemal gegeben. Und so wie ich Nathan kennen gelernt habe, war er sehr eifersüchtig.
Doch nichts durchbrach seine starre Miene, nichts ließ seinen Blick abwenden.
„Nathan sag mir, was ist los?" ich berührte leicht seine Wange.

Auf einmal prasselten so viele Stimmen in meinen Kopf, sie schreien, knurrten und weinten. Schmerz durchflutete meinen Körper. Ich sah Michael von anderen Wölfen umzingelt. Sie leiden, sie sterben. Und Nathan saß hier zuhause? Und ich wusste von nichts.
Nathan murmelte leicht vor sich her.
„Warum? Warum Nathan?" schrie ich ihn an. Meine Stimme brach und Tränen flossen mir über die Wagen.
Er sah verwirrt und geschockt aus.
„Warum was? Was ist passiert?" er sprang auf und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich wies ihn ab.
„Warum bist du nicht bei ihnen. Du ach so starker Werwolf."
Er sah bestürzt zu Boden.
„Warum hast du mir nichts gesagt? Warum tust du so, als wenn nichts ist?"
„Ich kann nicht verdammt. Zu wissen, dass du hier alleine bist und so viele Illegale auf meinem Territorium."
„Das ist mir Scheiß egal Nathan! Sie sterben da draußen! Sie sterben wegen dir! All die kleinen Jungen!" schrie ich vor lauter Schmerz.

„Fluff" versuchte er mir zu beruhigen „die sind mir egal. Ich will nur, dass du sicher bist."
„Egal? Egal!" ich schnaufe. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen Menschen, nein ein Lebewesen so kalt erlebt.
„Wichser." flüsterte ich hasserfüllt. Ich machte mich auf den Weg zur Tür.
„Nein, das kannst du nicht machen."
„Ich kann nicht? Du wirst schon sehen wozu ich fähig bin." drohte ich ihm. Meine Augen immer noch voller Tränen.

Mit einer wütenden Geste öffnete ich die Tür. Doch Nathan war schneller. Er schlug die Tür mit einer solchen kraft zu, dass meine Haare von dem Luftstoß aufgewirbelt wurden. Ich spürte ihn hinter mir, so dicht.
„Du wirst nicht gehen, hast du mich verstanden."
„Ich kann und ich werde!"
Er wirbelte mich herum, presste seinen Arm an meinen Hals.

„Du gehst nirgendwo hin ohne mich. Ich bin dein Mann."
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dich geheiratet zu haben!"
„Das brauchst du nicht. Du gehörst mir und ich befehle dir hier zu bleiben."
Mit einem lauten zischen schlug ich Nathan quer durch sein Gesicht.

„Ich lass mich nicht auf deine Psychospielchen ein. Wenn du für einen Massenmord verantwortlich sein willst, bitte nur zu. Dann musst du mich auch töten."
Ohne auch nur bei meinem Schlag gezuckt zu haben starrte er mich an. Seine Hand legte sich gefährlich an meinen Hals. Er drückte zu, so von seiner Wut gesteuert.
„Ich werde dich niemals töten. Ich werde es niemals zulassen, dass dich jemand außer mir auch nur berührt."
Seine Hand wurde so verkrampft um meinen Hals, dass ich keuchen musste.

„Du bist so verdammt besitzergreifend. Ich gehöre immer noch mir. Du hast gar nichts, was dir gehört." spuckte ich ihm die Worte ins Gesicht.
„Pass auf was du sagst." knurrte er
„Oder was? Willst du mich etwa entführen oder einsperren? Das hast du schon und es bringt gar nichts."
„Ich habe dich von mir überzeugt. Du weißt wie ich bin. Du kannst nicht ohne mich." ich schloss meine Augen.
„Du denkst wirklich ich liebe dich?" lachte ich laut. „Du denkst wirklich, dass ich deine Mate sein will?" Tränen fluteten wieder meine Augen.
„Ich habe dich nie geliebt. Ich wollte nur, dass du mir mehr Freiheiten lässt, damit ich heimlich abhauen kann."

Er sah mich durch verschwommene Augen an.
„Nein, dass stimmt nicht. Ich fühle, dass du Lügst."
„Warum sollte ich Lügen? Ich hasse dich." sagte ich mich so einem Ekel in der Stimme, wo ich dachte, dass ich ihn niemals produzieren könnte.
„Nein." er keuchte und trat zurück.

„Da haben wir ihn wieder. Den kleinen verletzten Jungen. Du hast niemanden, du bist ein Niemand."

The Evil - Stay with me little MateWhere stories live. Discover now