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˗ ˏ ˋ 𝙊𝙣 𝙄𝙘𝙚 ˎˊ ˗

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Louis Pov.

Eine Mischung aus Vorfreude und melodramatischen Erinnerungen toste seit Tagen in meinem Inneren, als wir die Einladung zum Uni-Winterfest annahmen, an der wir damals studiert hatten.

Damals. Das war bereits fast vierzig Jahre her und während ich wieder daran dachte, kam das dumpfe Gefühl in meinem Magen zurück, gepaart mit einem Kribbeln. Mein Partner schien das Gefühlschaos, in dem ich mal wieder steckte, zu bemerken, und drückte meine Hand, die er in seiner hielt. Zwar waren sie in Handschuhen verpackt, konnte die Wärme, die von ihr ausging, jedoch deutlich spüren. Sofort entspannte ich etwas und atmete tief durch.

Seine warmen Lippen landeten auf meiner kühlen Wange und instinktiv lächelte ich von dem wohltuenden Gefühl, das in mir aufkeimte, wenn seine Lippen mich berührten.

„Na also, geht doch. Denk nicht zu viel nach, Love." Es hatte etwas Bewundernswertes, wie sensibel Harry auf meine mentalen Signale reagierte, demnach erkannte, wenn mich etwas beschäftigte. Abgelenkt von seinen sanften Lippen, die meine Wange beim Sprechen kitzelten, sah ich dem Treiben um uns zu.

„Es ist unglaublich, dass schon so viele Jahre zwischen unserem Studium liegen. Und seitdem waren wir nicht mehr auf diesem Fest", stellte ich mit aufgeregtem Unterton fest, während mir mein Liebster ein Schmunzeln schenkte.

Mit unseren dreiundsechzig Jahren auf dem Buckel galten wir zwar nicht als steinalt und empfanden es keineswegs so. Doch wenn ich die Jugend um mich herum an unserer alten Uni blühen sah, nahm es mich auf eine emotionale Reise mit. Sehnsucht und Freude vermischten sich, wie ein bunter Farbklecks.

Harry führte unsere freie Hand ebenfalls zusammen und zog mich ruckartig an sich, so nah, dass ich sein wunderhübsches Gesicht direkt vor mir hatte. Der linde Atem prallte gegen mein eisiges Gesicht, worüber ich wohlig aufseufzte. Meine Augen wanderten automatisch über sein Antlitz, welches das bildhübscheste war, das mir bisher unter die Augen kam.

Das Grün in seiner Iris hatte nie den Glanz verloren. Jedoch umhüllten die Lachfalten die Augenwinkel präziser. Die Furchen auf der Stirn saßen tiefer, die Grübchen bis dato nicht verändert, stachen charmant hervor, wenn er sein strahlendes Lächeln zeigte. Auch hier zierten kleine Fältchen die Mundwinkel, die ihm so unheimlich standen.

„Mhhm", brummte er. „Die Zeit zwischen der Uni bis jetzt war doch auch ganz nett."

„Hm. Ja, geht so." Schelmisch grinste ich, während mein Mann eine Schnute zog, die ich ihm mit einem gewinnenden Kuss vertrieb, den er sich hingab. Mein Gesicht erhitzte sich dadurch von selbst und schmiegte mich, nachdem wir uns voneinander lösten, verliebt an ihn.

„Gut gerettet, du Schlingel." Ein Hauch von einem zarten Kuss landete auf meinem Mund, bevor er sich von mir löste und uns an den Händen durch die Menge zog.

Da es zu unseren Gunsten etliche Punsch- und Essensstände gab, holten wir uns eine Kleinigkeit, marschierten nach kurzem Warten in die Eishalle. Überall wo wir hinsahen, gab es weitere Stände und die Weihnachtsmusik trällerte uns aus den Boxen entgegen.

Die Uni warb für ihre Eishockeymannschaft sowie Spieler, die sich in ihren Collegejacken um und auf dem Eis mühelos zu erkennen gaben. Aus damaligen Spielern wurden sogar bekannte Sternchen, die gerne zu solchen Veranstaltungen Willkommen waren. So auch wir, dank meines Lockenkopfes, der sein Ziel verfolgte und ein Profi wurde.

Wir setzten uns auf die Zuschauerbank, aßen Langos, tranken Punsch und beobachteten die Menschen auf dem Eis. Wobei mein Blick eher dem Mann neben mir galt, von dem ich mich nicht lösen wollte.

Larry OS Adventskalender 2023Where stories live. Discover now