[Kapitel 8] - Not enough time to die

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Piep...Piep...Piep 

Verdammtes Teil! Dachte ich mir und riss mir die Kabel des Apparates vom Arm, woraufhin dieser verstummte. 

Stille...Endlich!

Das Gerät sollte eigentlich anzeigen dass ich noch lebte, auf der anderen Seite trieb es mich aber auch in den Wahnsinn. Seit einer ganzen Woche lag ich nun schon in diesem Krankenhaus, weit weg von Tokio in Nagoya, dass war der eigentliche Wahnsinn. 

Meine Zimmertür wurde aufgerissen ohne auf mich zu Blicken, blickte Haru nur auf das nun stumme gerät, ehe sie auf ihre Knie ging und begann zu weinen. „Wieso???", heulte sie immer mehr. „Ich lebe noch...", blickte ich sie leicht verstört an. Sie hob ihren Blick wieder und wischte sich die Tränen weg. „Ach so, mach das nicht nochmal.", schniefte sie. 

„Ich habe mit den Krankenpflegern gesprochen und sie sagten mir, dass du heute noch das Krankenhaus verlassen wirst.", meinte Haru und nahm sich einen Stuhl um neben mir am Bett Platz zu nehmen. Ich nickte nur. 

„Ich weiß es ist vermutlich schwer für dich zurück zu blicken. Nicht nur was an dem Abend noch so alles passiert war, sondern auch fürchtest du dich davor Hanma wieder zu sehen, habe ich recht?", fragte sie mich und legte mir besorgt eine Hand auf die Schulter. 

Tori war gestorben. Das war das erste was ich erfahren hatte, nachdem ich meine Augen dass erste mal wieder geöffnet hatte. Ich hätte meine Entlassung daher gerne länger hinausgezögert, weil es mir so schwer viel. Mei und Tori, sie waren beide so liebe Menschen, also wieso durfte ich weiter leben, aber ihnen wurde dies verwehrt? Und dann war da natürlich auch noch Hanma. Ich seufzte. 

„Wieso willst du noch wegrennen Y/N?", fragte sie mich nun mit ernster Miene. „Um mich nicht zu verlieben?", antwortete ich ihr. „Und Funktioniert es denn?" „Ich habe ihn seit dem ersten Moment an, in dem ich ihn gesehen habe, geliebt.", Ich musste erneut seufzen. „Vermisst du ihn?", fragte sie mich weiter. „Die ganze Zeit." 

„Dann denke ich ist es doch klar was du tun solltest, also wieso zögerst du noch? Am Ende ist dies doch alles nur ein Teil der Reise...", sagte sie und klatschte fröhlich in die Hände. 

Ich musste noch einige Entlassungspapiere ausfüllen und mir noch eine Predigt vom Arzt anhören, von wegen schonen und so... Den Teil mit dem schonen hatte ich nicht direkt so vorgehabt, aber das müsste ich ihm ja nicht sagen. 

„Sollten wir Rōka wissen lassen, dass wir hinter ihnen her sind?", fragte mich Haru, als wir gerade aus dem Eingang des Krankenhauses gingen. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich zu ihr wandte. „Wo ist der Spaß daran?", fragte ich grinsend und so stiegen wir in ein Taxi, welches uns zurück nach Tokio bringen sollte. 

Rōka hatte mich unterschätzt, wir waren nun zwar noch weniger und auf keinen Fall würde ich meine beste Freundin verlieren sollen, aber wir würden ihnen Zeigen, wer von uns die Richtung vor gab. 

„Entschuldigung. Könnten sie uns schon hier raus lassen.", fragte ich den freundlichen Taxi Fahrer. Dieser hielt daraufhin an und wir gaben ihm das Geld, ehe wir ausstiegen. „Der Friedhof?", fragte mich Haru. „Ja.", sagte ich und nickte. 

Es dauerte nicht lange, da standen wir auch schon vor den beiden Gräbern von Mei und Tori, sie lagen direkt neben einander. „Wenn ich sterben sollte, möchte ich auch neben ihnen liegen.", Haru deutete, in dem sie mit ihrem Kinn in die Richtung nickte, auf eine freie Fläche links von den beiden Gräbern. „Habe ich dir erlaubt zu sterben?", fragte ich sie lachend. 

Ich kniete mich genau in die Mitte der beiden Gräber. Ich faltete meine Hände und sprach ein Gebet für beide aus. Als ich fertig war, blickte ich zu Tori's Grab: „Sie hatte nie mit ihrer Rechten gekämpft obwohl diese Stärker war, sie hatte nie die Absicht jemanden zu verletzen, sie war nur wegen mir da. Es ist alles meine Schuld." „Nein Y/N, wenn du in dieser Welt nicht bereit bist zu töten überlebst du nicht lange und dafür hat sie sich dann doch noch recht lange durchgeschlagen. Sie würde es nicht bereuen, die Zeit mit uns hat ihr schließlich Freude gebracht!", versuchte mich Haru aufzumuntern. 

„Sie hatte mich immer zum trinken gehen eingeladen, also wie wäre es, wollen wir?", fragte ich sie und blickte noch immer hockend zu ihr hoch. Haru nickte und so machten wir uns auf den Weg zu einer kleinen Bar. 

Vor der Bar standen einige Leute. Ich erkannte sie sofort, das waren doch Chome und Choji! Sie hatten ihre Blicke erst gehoben, als wir direkt vor dem Lokal zum halt gekommen waren. Ihre erst müden und gelangweilten Blicke, verwandelten sich nun in eine Mischung aus Überraschung und entsetzen. 

„Überraschung. Ich bin zurück vom Tot! Ist das nicht aufregend?", fragte ich lachend und ging an ihnen vorbei um die Bar zu betreten. 

Es war nicht viel los und wir fanden recht schnell einen Platz am Tresen. Wie es dass Schicksal so wollte, war der Platz neben mir noch unbelegt, jedoch wurde er, nach einigen Getränken die Haru und ich tranken, schon bald wieder besetzt von...

Hanma! 

„Einen Sake!", bat er den Barkeeper um sein Getränk. „Für uns bitte auch!", stimmte ich ihm zu. Fasst schon wie in Zeitlupe drehte sich sein Kopf zu uns. Mit weit offenem Mund blickte er mich schockiert an. Er pikste mir mit seinem Zeigefinger in meine Schulter, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich echt war. Ich musste lachen. 

„Vergessen sie dass Getränk.", sagte er zum Barkeeper, ohne mich auch nur einmal aus den Augen zu lassen. „Wir haben einiges nachzuholen!", grinste er ehe er mich schon im Brautstyl hochhob und mich mit schnellen Schritten aus der Bar trug. „Viel Spaß!", rief mir Haru noch lachend hinter her. Choji's und Chome's Kinnlade fiel ebenfalls runter, als Hanma so an ihnen vorbei stapfte. 

Bei ihm zu Hause angekommen warf er mich auf seine Couch. 

„Oh, die Dinge die ich tuen würde, wenn du mein wärst.", raunte er in mein Ohr und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. „Tue sie.", verlangte ich und setzte mich auf seinen Schoß. „Ist es das was du wirklich willst?", fragte er mich. „Das ist alles was ich immer wollte. Nimm mich.", hauchte ich ihm zu. So begann er mich leidenschaftlich zu küssen, was ich nur erwidern konnte. Er hob mich hoch und trug mich zu seinem Schlafzimmer, ohne dabei auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, seine Lippen nicht auf meinen zu behalten. 

...

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~1104 Wörter 

Ich wünsche euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr! Ich hoffe ihr hattet einen guten Start! 

Vielen Dank fürs Voten und lesen dieser Story, wir sehen uns dann im nächsten Kapitel! ❣️

Not enough time to die, live, love || 𝙷𝙰𝙽𝙼𝙰 𝚡 𝚁𝙴𝙰𝙳𝙴𝚁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt