18.Kapitel

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Elaya

Jason und ich nahmen uns Essen und setzten uns zu den anderen an den Tisch.

Erst jetzt fiel mir auf, dass einige Leute mich wütend beobachteten.

Was hatte ich denen denn getan?

„Es liegt daran, dass sie eifersüchtig sind.", sagte Venus. 

„Eifersüchtig? Worauf?", fragte ich verwirrt.

„Auf deinen Liebhaber.", schmunzelte Venus.

„Da du heute Morgen zu spät gekommen bist, wirst du heute Abend Nachtwache halten.", wandte Adam sich an mich.

„Aber sie ist noch nicht so weit.", warf Jason ein.

„Deswegen wird Quinn mit ihr gehen.", sagte Adam.

Bei diesem Satz fiel mir alles aus der Hand und landete wieder in meinem Teller.

Hatte ich mich vielleicht verhört?

Ich riskierte einen kurzen Blick zu Quinn, der wie versteinert da saß. Auch Jason sah nicht gerade glücklich aus.

„Aber das sind beides noch Anfänger.", sagte er zu Adam.

„Sie werden das schon hinbekommen.", erwidere Adam und aß seelenruhig weiter, während in mir ein Sturm tobte.

„Ihr geht am besten gleich nach dem Essen los, Adrian bringt euch zur Grenze.", sagte Adam.

Ach und der stumme Troll kam auch noch mit dazu?! Schlimmer konnte es ja gar nicht werden.

Ich seufzte und aß mein Essen auf, dann machte ich mich, mit Quinn und Adrian, auf den Weg zur Grenze.

„Ihr müsst einfach aufpassen, dass kein Schattenschlinger auf unser Gebiet kommt. Bald werdet ihr abgelöst.", sagte Adrian schlicht und ging wieder zurück.

Ich wollte ihm eigentlich noch ein paar Fragen stellen, aber die hätte er bestimmt eh nicht beantwortet.

Ich hielt meinen Bogen griffbereit und suchte wachsam nach Schattenschlingern.

Quinn hingegen lehnte sich an eine Mauer und beobachtete mich.

Zwei Jivvies flogen auf uns zu. Quinn machte keine Anstalten sie anzugreifen. 

Ich seufzte, natürlich nicht warum sollte er auch? Er war ja schließlich auf der Seite der Schattenschlinger.

Ich erledigte schnell die zwei Jivvies und hielt weiter Ausschau. Langsam wurde es immer dunkler und das erschwerte mir die Sicht.

Ich blinzelte träge und versuchte mit aller Mühe meine Augen offen zu halten.

„Schöne Nacht oder?", fragte Quinn wie aus dem nichts.

„J-Ja.", stammelte ich.

„Denkst du Schattenschlinger sind wirklich böse?", fragte Quinn.

Warum fragte er mich das? Wollte er mich etwa irgendwie testen?

Ich hörte Pfotenschritte und spannte meinen Bogen. Ich zielte und wollte schon den Pfeil loslassen, als ein Shank aus den Schatten trat.

Ich ließ meinen Bogen abrupt sinken und drehte mich zu Quinn um, als wäre nicht gewesen.

„Ist da nichts?", fragte er mich.

„Nein, ich habe mich getäuscht.", antwortete ich und hoffte er würde nicht nachsehen.

„Ich sehe den Shank aber immer noch.", sagte Quinn und spannte seinen Bogen.

„Nein!", rief ich und stellte mich in seine Schussbahn.

Keine Ahnung woher ich jetzt den Mut nahm, doch ich war fest entschlossen den Shank zu beschützen.

Quinn ließ den Bogen wieder sinken und blickte mich siegessicher an.

„Ich hatte also Recht. Du bist die Befehlshaberin der Shanks.", sagte er und ein Funkeln blitzte in seinen Augen auf.

„Ich, eine Befehlshaberin? Was ist das?", stellte ich mich dumm.

„Du weißt ganz genau, was das ist. Du bist schließlich eine.", sagte Quinn und kam langsam auf mich zu.

Ich wich wie von alleine zurück und spürte die Präsenz von Venus neben mir. Sie knurrte und fletschte die Zähne.

„Siehst du, ich hatte Recht.", sagte Quinn und entfernte sich wieder von mir.

Aus dem Wald tauchten drei weitere Shanks auf und stellten sich schützend neben mich.

„Ich würde dir nicht raten mich anzugreifen, ich bin schließlich genau wie du. Wir sind eine Familie und gemeinsam können wir die Jäger vernichten.", sagte Quinn.

„Wir können doch auch in Frieden mit ihnen leben.", erwiderte ich.

„Nein. Jäger werden es nie verstehen.", sagte Quinn und sein Gesichtsausdruck wurde augenblicklich finster. Es schien als würde er in Erinnerungen schwelgen.

„Was haben sie dir angetan?", fragte ich.

„Sie haben erst meine Familie gefoltert und ermordet, weil sie Befehlshaber waren. Und als wäre das noch nicht genug, haben sie mir dann auch noch meine einzigen Freunde genommen und sie getötet. Ich war ganz allein und wusste nicht was ich machen sollte. Ab dem Tag habe ich mir geschworen jeden einzelnen Jäger zu töten und zu foltern, so wie sie es bei meiner Familie gemacht haben.", antwortete Quinn und in seinen Augen loderte das Feuer.

„Wer waren deine Freunde, waren es Schattenschlinger oder Menschen?", fragte ich vorsichtig.

„Es waren Schattenschlinger. Ich war früher ein Befehlshaber der Kappabaks, doch sie würden ausgerottet. Jedenfalls wird das so gesagt. Danach habe ich die Baraghouls unter meine Kontrolle gezwungen.", antwortete Quinn.

„Schick die anderen Shanks weg, ich möchte nicht das sie in Gefahr geraten.", sagte ich zu Venus.

„Geht klar.", erwiderte sie und die Shanks verschwanden unauffällig im Wald, alle außer Venus. Sie blieb treu neben mir stehen.

„Jetzt biete ich dir an, ebenfalls eine von uns zu werden.", sagte Quinn und sah mich durchdringend an.

„Ich werde es mir überlegen.", antwortete ich schnell. Doch meine Entscheidung stand definitiv fest. Ich würde keiner von ihnen werden. Ich würde auch keine Jägerin werden. Ich würde einfach nur Frieden schaffen.

„Denk nicht zu lange darüber nach. Solange du nicht zu uns gehörst, werden dich die anderen Schattenschlinger immer noch angreifen.", sagte Quinn.

Ich nickte nur und schwang mich auf Venus Rücken.

„Ich denke mal, wir werden gleich abgelöst." sagte ich, dann lief Venus los und ich ließ Quinn endlich hinter mir.

„Pass auf dich auf!", rief Quinn mir hinterher

Ich ignorierte ihn, schmiegte mich in Venus Fell und genoss den Ritt.

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Hallooooooooo 

Das nächste Kapitel wird spannend 😉🧐



Wild Hunters-Die Jagt von RathrogrowWhere stories live. Discover now