Der Anfang des Albtraums

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Keine Triggerwarnung für dieses Kapitel, es wird entspannter und der Auftritt einer weiteren Figur.
Vielen Dank fürs Lesen :)
Jonathan
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Xaron
Hi! Mein Name ist Xaron und ich bin zwölf Jahre alt. Ich wohne im Kaiserreich Xaronia. Ich bin ein Waisenkind und schätze mal, meine Eltern waren ziemliche Idioten (Ich wurde nach dem Kaiserreich benannt!).

Jedenfalls lebe ich im Straußendorf. Das ist eine von insgesamt drei Siedlungen im ganzen Kaiserreich. Da gibt es ansonsten noch das Pfauendorf, den Heiligen Kaiserpalast und seeeeehr viel Wald drumherum.

Wie der Name schon sagt, leben im Straußendorf Straußen und im Pfauendorf Pfauen ( Ich weiß, das klingt skurril, aber Vögel haben eben in diesem Land eine höhere Intelligenz entwickelt als in anderen Ländern). Viele sagen, dass diese intelligente Form von Leben wegen der Abgeschiedenheit zum Rest der Welt entstanden ist.

Wie auch immer, im Straußendorf gibt es aber auch einen kleinen Prozentsatz an Menschen, zu denen ich mich zähle. Eine Sache hab ich noch vergessen, bevor ich mit der Story anfange: und zwar heißt „intelligentes Leben" bei den Straußen nicht besonders viel. Die meisten sind schlicht und einfach strohdumm. So, jetzt geht meine Geschichte endlich los.

Ich, Xaron, verdiente früher noch als Stallbursche mein Geld und schlief nachts im Stall bei den normalen dummen Tieren. Mich schrie mal wieder mein Arbeitgeber Rrrrrrrš an. (Die Straußen haben eine kehlige Straußensprache entwickelt, Rrrrrrrš heißt übersetzt so was wie Karl). Ich nahm seine Standpauke routinemäßig entgegen und schaufelte weiter den Mist der Viecher im Stall.

Das waren übrigens keine Pferde, sondern Hamster, groß wie Kühe. (Auch eine nur in Xaronia vorkommende Art). Und ich dachte daran, dass etwas fehlte. Wie ich da Mist schaufelnd im Hamsterstall stand, überlegte ich, ob ich nicht zu etwas Höherem bestimmt war.

Und da passierte das Wunder. Ein Mann betrat den Stall. Er warf die Tür mit  Wucht auf, so dass es mich erschreckte. Damals wusste ich noch nicht, wer er war und doch fand ich ihn vom ersten Augenblick an echt toll. Er hatte seine langen weißen Haare zu einem Zopf gebunden und trug ein schwarzes Gewand.

„Ey Kleiner, wie viel kostet die Nacht für das Viech?", fragte er lässig und zeigte auf den prallen Hamster, den er mit sich führte. Er hatte einen ausländischen Akzent und auch seiner Blickweise zu den Hamstern im Stall nach war er nicht von hier. „Achtzig Kupferstücke die Nacht", antwortete ich ein wenig eingeschüchtert von dem Mann. Blitzschnell nahm er einen prall gefüllten Beutel aus der Tasche und warf ihn mir zu. Ich traute meinen Augen kaum. Das waren weit über 400 Kupferstücke! Damit hätte er sich bestimmt einen zweiten Hamster kaufen können.

Als der Typ meine Miene sah, lachte er laut auf. „Äh, behalt den Rest einfach", meinte er fröhlich. „W-wie kann ich ihnen danken, Herr..." „Schon gut, Ich glaube, du hast das Geld nötiger als ich", antwortete der Unbekannte. „Und wenn ich fragen dürfte...Wer sind Sie und wo kommen Sie her? Und...woher haben Sie dieses ganze Geld?"

Der Mann lachte ein weiteres Mal. „Nun, ich komme aus dem Gelben Land und mein Name ist Eslem. Und ich bin der königliche Wesir des Gelben Landes..." Ihm schien das Ganze sichtlich unangenehm zu sein. Doch ich begriff es auf einmal. „Moment. Das heißt, sie sind der Eslem? Von der Schlacht von Tepila?" Ich hatte in meiner Freizeit in der Bücherei oft Bücher über berühmte Schlachten gelesen oder mir die Geschichten der Alten im Dorf angehört. Und im Violett-Gelben Krieg vor zwei Jahren hatte der berühmte Feldherr Eslem den Gelben Truppen zu einem entscheidenden Sieg verholfen, in der sogenannten Schlacht von Tepila.

Dieser Feldherr stand nun im dunklen Hamsterstall unmittelbar vor mir. Gedanklich machte ich Luftsprünge, während ich äußerlich noch versuchte, das Zittern in meiner Stimme beim Weiterreden zu unterdrücken. Und der nächste Schritt war mir äußerst peinlich. „...Könnte ich vielleicht ein Autogramm bekommen?",fragte ich nach peinlichem Schweigen.

The Legend of Genia - Die Plagen und Die MächteWhere stories live. Discover now