Kapitel 24

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Henry

„Du wirst was?", ruft Luke fassungslos. Kann ich ihm ehrlich gesagt nicht verübeln. Ich bin kurz zu mir gefahren, um ein paar Sachen einzupacken. Aber zuhause hat nicht nur Luke auf mich gewartet, sondern alle anderen auch. Diego bleibt in der Zwischenzeit bei Elli und Aya.

„Ich werde heiraten. Aber erst einmal muss ich Hilfe für Aya und Elena finden. Ach und ihr seid alle eingeladen."
„Henry, ist dir eigentlich bewusst, was du da gerade sagst?", fragt Liz.

„Ja ist es."

„Hast du was auf den Kopf bekommen?", will Noah wissen und mustert mich skeptisch.

„Nein, habe ich nicht."

Eisernes Schweigen. Ich seufze und sehe meine Freunde an.

„Ich werde die Frau, die ich liebe und meine Tochter, die ich auch liebe, nicht verlassen. Deswegen werde ich sie heiraten. Wenn ihr ein Problem damit habt, seid ihr ausgeladen."

„Oh mein Gott", schluchzt Liz. Noah sieht sie besorgt an.

„Lizzy, was ist denn los?"

„Ich weiß es nicht", schluchzt sie. „Das ist einfach so schön", fügt sie hinzu. Nun sieht mich Noah wütend an.

„Das ist deine schuld!", knurrt er.

„Nein, das sind die Hormone", sagt Daisy in einem sehr freundlichen Ton.

„Hormone?"

„Ja. Gerade weint sie, aber in der nächsten Sekunde kann sie wieder wütend werden. Also solltest du aufpassen, was du machst, sagst, tust oder wie du atmest", erklärt Daisy.

Wenn das was Daisy sagt, stimmt, dann hat das Elena alles alleine durchmachen müssen. Ich packe meine Sachen schneller zusammen.

„Ach und Liz?"

„Ja?"

„Danke, dass du mir die Woche freigeschaufelt hast." Ich drücke ihr ein Kuss auf die Wange und verschwinde aus der Wohnung. Auf der Fahrt klingelt mein Handy und als ich abhebe, geht die Freisprecheinrichtung an.

„Hallo?"
„Hi, hier ist Vicky. Es geht um das, was du mich gebeten hast."
„Ich höre?"
„Eine Freundin von mir ist bei der Seelenfürsorge und ist auf Kinderpsychologie spezialisiert. Ihr Name ist Brianna Donnelly."
„Kannst du mir ihre Kontaktdaten schicken?"
„Klar, aber wenn du und Elena das okay gibt, dann kann ich ein Treffen für heute Nachmittag engagieren."
„So schnell?"
„Sie schuldet mir noch einen Gefallen", sagt sie und ich schwöre, ich höre das gruslige Grinsen in ihrer Stimme.

„Ich werde das mit Elena besprechen. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr. Kann ich dich in einer halben Stunde anrufen?"

„Klar."
„Danke Vicky."
„Gerne doch, Mr. Perfect."
Dann legt sie auf. Ich seufze. Den Spitznamen verdanke ich Peet. Ich halte an der Ampel an und warte bis sie wieder grün wird. Es wäre gut, wenn wir so schnell wie möglich Hilfe für Aya finden. Sie hat schreckliches durchgemacht und die Kleine ist nur noch ein Schatten. Sie so zu sehen, schmerzt. Ihr Lachen ist verschwunden. Gott, ich wünschte ich hätte dem Kerl auch ein paar reinhauen können. Dann kommt mir wieder das in den Sinn, was Steve gesagt hat.

>>Sie hat ihn gefoltert<<

Wir haben nicht darüber gesprochen. Über das, was Elena getan hat. Ich möchte ihr den Freiraum geben und sie nicht bedrängen. Ich fahre weiter und nach zwanzig Minuten parke ich vor ihrem Haus. Sie wird hier ausziehen müssen. Ich steige aus und überquere die Straße.

UP TO THE MOON ~ Beat of your PastWhere stories live. Discover now