𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥.𝟖

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Als die Glocke der Pause ertönte,lief ich zu Simone und Michele.,,Möchte irgendeine von euch Klassensprecherin werden?"fragte ich und die beiden sahen mich verwundert an.

,,Weißt du das Datum?"fragte Simone und ich nickte.Ich war nicht wie die beiden vorher auf ein normales Lycée für Mädchen gegangen,sondern auf das Saint-Louise.Eine Schule für Mädchen,deren Eltern Geld hatten und es nur zu gerne aus dem Fenster warfen.

Uns wurde alles gelehrt,was ein Mädchen wissen musste,damit es eine gute Hausfrau werden würde.Vom Kochen,übers Stricken,Nähen,Zeichnen und eben auch Geschichte.Die Schlacht von Marathon nahmen wir zwar nur für einige Tage durch,doch ich erinnerte mich genau.

,,Warum möchtest du keine werden?"Simone zupfte ihr Kleid zurecht um den blauen Fleck an ihrem Bein zu verdecken.,,Ich hab überlegt,aber ich denke dass es viele Jungen stören würde,wenn die Tochter des Bürgermeisters jetzt auch noch Klassensprecherin werden würde.Dumme Sprüche sind echt das letzte,was ich hören will."

Michele nickte mir zu.,,Ehrlich gesagt hab ich auch keine Lust."Ich bemerkte Descamps,der mit Vergoux und Dupin auf einer Bank saß und zu uns rüberstarrte.Sein gesundes Auge funkelte wütend und ich überlegt,ob er Michele die Schuld an seiner Verletzung gab.

Sein Blick wandte sich ab,als Vergoux sich zu ihm rüberbeugte und ihm was mitteilte.Anscheinend war es etwas Dämliches,denn Descamps verdrehte die Augen und murmelte eine Antwort zurück.,,Wieso fragst du nicht Pichon?"riss mich Simone aus meinen Gedanken und etwas verwirrt sah ich sie an.

,,Pichon?"fragte ich und Simone nickte.,,Er würde bestimmt Klassensprecher werden wollen und er ist bisher auch der netteste aus der Klasse."

,,Achso ja.Du hast Recht,ich frage ihn."
Pichon stand zwischen Applebaum und Dupin,wobei Ersterer mir zulächelte.,,Hi Eleonore."Dupin rümpfte die Nase und warf Applebaum einen Blick zu,worauf dieses die Hände in seinen Taschen vergrub und gar nichts mehr sagte.

Trotzdem war Daniel etwas verdutzt,hatte vermutlich angenommen ich würde mit ihm reden wollen,als ich Pichon etwas weiter wegzog.,,Möchtest du Klassensprecher werden?"fragte ich und Pichon sah nervös umher.,,Dupin ist eigentlich immer Klassensprecher und-"Mein Seufzen unterbrach ihn.

,,Hat Dupin das Datum?"Er schüttelte den Kopf.,,Na also.Die Schlacht von Marathon fand 490 vor Christus statt.Merk dir das.Ich bin sicher du wirst ein guter Klassensprecher."Pichon sah immernoch nicht komplett überzeugt aus,aber ich hatte ihm das Datum gegeben und was er damit anfing,war seine Sache.

Ich kehrte zu Simone und Michele zurück,in dem Moment als die Glocke zum Ende der Pause klingelte und wir liefen zum Klassenzimmer,um unsere Turnbeutel zu holen.

Wir hatten nur die Lehrertoiletten zum umziehen und während sie sich umzog,beschwerte sich Simone ständig darüber.Ich betrachtete die Sportuniform.Es war ein kurzärmeliges blaues T-Shirt und und hatte einen weißen Rand,dass meiner Meinung nach viel zu eng lag.

Und auch die hellblaue Hose entsprach nicht dem,was ich mir unter ,,angebracht" vorgestellt war.Sie war so kurz,dass man meine Oberschenkel zu sehen waren und wenn ich mich bückte,wäre sie so eng,dass sie vermutlich zerrissen würde.

Zögernd kam ich aus der Toilette und stellte mich neben Michele.,,Oh Gott,der blaue Fleck ist ja immer noch da!Und diese verdammte Hose verdeckt nichts!"jammerte Simone,als sie aus der Kabine kam.

Der Fleck prangte wirklich direkt unterhalb der Hose und war inzwischen lila-farbend geworden.Ich schenkte ihr ein mitleidige Lächeln.,,Dreh dich einfach immer zu uns,dann wird den keiner sehen.

Gemeinsam erreichten wir die Sporthalle und,da ich es Simone wegen ihrem Fleck versprochen hatte,lief ich am Rand um sie ein wenig zu verstecken.Mir wurde heiß vor Scham,als ich jemanden pfeifen hörte und blickte einfach starr geradeaus.

Auch als Annick reinkam wurde gepfiffen,aber sie warf dem Pfeifer einen angewiderten Blick zu und rümpfte die Nase.

Applebaum kam auch herein und legte seine Brille auf die Bank,direkt neben einem weißen T-Shirt.Dann kamen Belkacem und Descamps.

Descamps schaute sich um und ich fragte mich,ob er jemanden suchte.Dann sah er uns an und wollte gerade einen Kommentar ablassen,als der Sportlehrer pfiff und auf die Bank zeigte.,,Setzen Sie sich dorthin Descamps."

Ums uns fingen die Jungen nun an,Handball zu spielen und wir standen etwas ahnungslos am Rand,bis Annick sich räusperte.,,Ach stimmt ja."murmelte der Lehrer, kratzte seinen Hinterkopf und sah uns an,als hätte er uns alle gerade erst bemerkt.,,Die Mädchen."

Wir mussten Seil klettern.Ich hasste Seil klettern seit meiner Kindheit.Im Garten meiner Großeltern hing immer einer Holzschaukel und mein Großvater hatte das Seil am Baum hängen lassen,als das Holzbrett vergammelt war.Adéline,die von unserer Mutter eine schlanke Taille geerbt hatte,schaffte es immer,das Seil hochzuklettern.

Ich dagegen hatte die nervige Angewohnheit,auch bei weniger Essen etwas zuzunehmen und war nicht ganz schlank wie meine Schwester.Trotzdem  war ich nicht unzufrieden mit meinem Körper.Annick,die ungefähr den Körperbau meiner Schwester hatte,zog sich mit Leichtigkeit am Seil hoch.

,,Ich sag's euch,das ist die geheime Tochter von Marylin Monroe."seufzte Simone und Michele lachte.,,Da vorne ist dein Bruder."flüsterte ich Michele zu.Sie lief schnell zu und ich hielt derweil das Seil fest,damit es Annick leichter fiel zu klettern.Das tat es natürlich sowieso schon.

Es tut mir leid,wenn ihr euch Eleonore megaschlank und dünn vorgestellt habt,aber ich wollte keinen stereotypischen Hauptcharakter

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Es tut mir leid,wenn ihr euch Eleonore megaschlank und dünn vorgestellt habt,aber ich wollte keinen stereotypischen Hauptcharakter.Sie ist jetzt auch nicht wahnsinnig dick,sie ist normal dünn:)

Das Kapitel beinhaltet wahrscheinlich einige Schreibfehler,aber ich hätte vor zehn Minuten zu einer Verabredung fahren sollen wollte das Kapitel unbedingt heute noch rausbringen.Deswegen ist es auch bisschen kurz.

Ich hoffe,es gefällt euch trotzdem und ihr lasst ein Kommentar da <3
Ich finds immer richtig schön,Nachrichten zu lesen.

Vielen Dank,eure Zeli!

𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐬𝐬𝐞𝐬|Joseph DescampsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt