Kapitel 39

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Luna's Sicht:
Ein Monat war seit dem Vorfall mit Jane und Ben vergangen. Wir hatten seitdem kein Wort mehr darüber verloren, und ich war um ehrlich zu sein froh darüber. Es hatte sich langsam alles wieder zum Alten gewendet. Die Jungs zockten fleißig und benahmen sich wie pubertierende Affen, die Mädels schlugen die pubertierenden Affen, und Slender bekam die Krise. Er hatte vor einer Woche sogar kurz darüber nachgedacht, auszuziehen. Aber das würde er eh nie übers Herz bringen. Außerdem hatte Ticci Toby, da seine Verletzungen endlich wieder verheilt waren, ein Schild für unser Wohnzimmer gebastelt. Darauf stand mit Blut geschrieben: "Die Killer-WG". Ich fand das ganz süß, vor allem nachdem Sally ein paar Herzchen und Blümchen drauf gemalt hatte. Ben und ich kamen gerade von einer sehr anstrengenden Tour zurück und wollten eigentlich gleich ins Bett, doch wir wurden mal wieder aufgehalten. "Luna, Ben, kommt ihr bitte ins Esszimmer?", rief Slender durch die geöffnete Tür. "Boah nee!", seufzten Ben und ich gleichzeitig, da wir einfach nur schlafen wollten. Als wir in das Zimmer kamen, saßen alle am Esstisch versammelt und sahen uns mit erfreuten und aufgeregten Gesichtern an. Verwirrt sah ich jeden an. "Ähm...also...es war nicht meine Idee! Ben hat mich genötigt!", rief ich unschuldig und sah Slender Nervös an. Doch Ben machte ein erschrockenes Geräusch. "Ist doch gar nicht wahr! Du hast doch zuerst-" "Schluss ihr beiden!", unterbrach Slender uns. "Ich weiß zwar nicht, was ihr wieder angestellt habt, doch darum geht es jetzt eigentlich nicht. Ich wollte euch etwas ansagen. Und zu dem Thema kommen wir später nochmal!" Ach, scheiße. Wieso muss ich immer in Fettnäpfchen treten?

Ben's Sicht:
Na klasse, Luna. Nach der kleinen Ansage nahmen wir am Tisch Platz und sahen gespannt zu dem großen Mann im Anzug. "Ihr wisst, das bald der erste Oktober ist. Und ihr wisst auch, was wir jedes Jahr vom ersten bis zum zehnten Oktober veranstalten, nicht wahr? Außer Luna müsste es eigentlich jeder wissen.", erklärte er. Oh Gott, ich wüsste was er meinte. Nicht schon wieder. "Natürlich wissen wir, was du meinst! Wir lieben diese Festspiele!", rief Eyeless vergnügt. "Oh ja, die Kill-Festpiele.", seufzte Masky verliebt. "Äh...was genau sind diese 'Kill-Festspiele'?", fragte Luna verwirrt. Ich grinste. "Jedes Jahr veranstalten wir um dieselbe Zeit einen Wettkampf. Wer in diesen zehn Tagen die meisten Leichen anschleppt, gewinnt. Man wird in Dreier-Teams eingeteilt und bekommt spezielle Werkzeuge. Und das Team das gewinnt, bekommt einen fetten Preis!", erzählte Ticci aufgeregt. Ich fragte mich, warum alle diesen Wettstreit so mochten. Unser Team hatte jedes Mal verloren, da ich einfach zu unsportlich war. Ich war einfach besser in Videospielen. Traurig, aber wahr. "Wirklich? Hm...klingt lustig.", strahlte Luna begeistert. Geschockt sah ich sie an. "Bitte was? Nicht dein ernst!", rief ich übertrieben dramatisch und ließ mich nach hinten sinken. Verwirrt sah Luna in die Runde. "Was hat er denn?" "Ach, unser Benni ist nur schlecht drauf, weil sein Team jedes Jahr verloren hat. Stimmt, mein Kleiner?", fragte Jeff übertrieben mitfühlend, bevor er und die anderen in schallendes Gelächter ausbrachen. "Dieses Jahr wird es anders, Jungs. Denn jetzt habe ich eine bezaubernde Freundin, die sehr sportlich und auch noch clever ist. Ihr werdet ja sehen, wer am Ende heulend im Wald liegt und nach Mama ruft.", erwiderte ich trotzig. Jeff machte ein erstaunt amüsiertes Gesicht. "Ich verstehe! Mein Buddy will mir Konkurrenz machen? Alles klar!" Dann streckte er mir die Hand aus und grinste. Ebenso grinsend nahm ich sie an. "Das Spiel kann beginnen."

Luna's Sicht:
"Ich kann es immer noch nicht fassen, das ihr ernsthaft so ein Ding draus macht. Ich meine, es ist nur ein Wettbewerb! Und der findet dazu auch noch jedes Jahr statt! Und was macht ihr? Anstatt Spaß zu haben nehmt ihr diese zehn Tage als Schwanzvergrößerung. Applaus, Applaus." Ich fand die Stimmung zwischen Jeff und Ben zum Kotzen. Wieso mussten sich Männer immer beweisen, wer von ihnen die dicksten Eier hatte? "Ach komm schon, Luna. Dieses Jahr habe ich endlich mal eine Chancezu gewinnen, und die werde ich nunmal ergreifen. Ich möchte nur ein einziges Mal in meinem Leben gegen Jeff gewinnen, neu dieses eine Mal. Ich bitte dich!" Wenn er mich weiter so mit diesen Welpenaugen ansehen würde, hätte ich mich nicht beherrschen können. "Ist ja schon gut! Keine Sorge, wir machen sie fertig." Um ehrlich zu sein hatte mich die Neugier und der Tatendrang bereits gepackt. Ich hatte noch nie bei einem solchen Wettstreit mitgemacht und gab zu, dass es sicher toll wäre, zu gewinnen. Glücklich legte sich Ben auf die Matratze und streckte seine muskulösen Arme aus. "Danke, Luna." Lächelnd legte ich mich neben ihn und kuschelte mich in seine Arme. "Kein Problem, Schatz." Für kurze Zeit war es still, bis er sagte: "Danke, das du da bist. Ich liebe dich."

My drowned KillerNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ