Die Verwandlung

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"Und ihr seid euch auch ganz sicher?", fragte Remus. "Zum 327. Mal, ja, wir sind uns ganz sicher", sagte ich. Die Jungs und ich saßen im Gemeinschaftsraum und warteten darauf, dass alle schlafen gingen. Als der Raum leer war, kletterten wir aus dem Portrait der Fetten Dame und gingen hinaus auf die Ländereien. "Was ist, wenn euch etwas passiert?", fragte Remus. "Wird es schon nicht. Wir haben schließlich James, der dich daran hindern wird, uns zu verletzen", sagte Pettigrew. Vor der Peitschenen Weide blieben wir stehen. Potter nahm einen Stein und wollte ihn auf die Wurzel werfen, die den Baum zum stillstehen brachte, doch er traf nicht. "Warum wurdest du eigentlich Jäger? Da trifft ja Remus besser und der spielt kein Quidditch", lachte ich und nahm mir auch einen Stein. Im Gegensatz zu Potter traf ich allerdings. Wir kletterten durch das Loch unter den Wurzeln des Baumes und befanden uns in einem Gang. "Wie lang geht dieser Gang denn noch?", fragte ich zittrig. Es war sehr kalt dort unten und ich frohr, denn ich hatte keinen Mantel mit. "Wir sind gleich da. Der Gang endet in der Heulenden Hütte in Hogsmeade", sagte Remus. Am Ende des Gangs betraten wir tatsächlich eine Holzhütte. Wir gingen mehrere Treppen hinauf in einen großen Raum. Dort standen ein Klavier und ein Himmelbett. Alles war verstaubt und in den Ecken hingen Spinnennetze. "Hier verwandelst du dich?", fragte Pettigrew. "Ja. Nimmst du den?", sagte Remus und gab mir seinen Zauberstab. Dann warteten wir. Es war noch ungefähr eine halbe Stunde bis Mitternacht. "Warum gibt es denn hier keine Heizung?!", beschwerte ich mich. "Hier, nimm die. Mir ist heiß und ich verwandle mich sowieso gleich", sagte Remus und gab mir seine Jacke. "Danke", sagte ich und zog sie mir über. Als Potter anfing, wild irgenwelche Tasten auf dem Klavier zu spielen, setzte ich mich an den Stuhl und fing selbst an zu spielen. "Ich wusste gar nicht, dass du spielen kannst", sagte Black. "Du weißt so einiges nicht über mich", sagte ich. "Andererseits kann ich nur dieses eine Stück. Mein Vater hat es mir beigebracht" "Dumbledore spielt Klavier?!", fragte Potter. "Nein! Das heißt, ich weiß es nicht, aber er ist auch nicht mein Vater! Ich meine Daniel", sagte ich patzig und spielte weiter. "Also hier könnte ich öfter Nächte verbringen", sagte Sirius. Er lag in dem Himmelbett. "Natürlich nicht allein", grinste er. Allein an diesem Unterton merkte man, dass er falsch dachte. James und Peter lachten, ich schüttelte nur den Kopf. Auf einmal schrie Remus auf. Ich hörte auf zu spielen und rannte zu ihm. "Wie spät?", fragte ich. "24:00 Uhr", antwortete Peter. "Hör mir zu, Remus, mein Freund. Alles wird gut", sagte Sirius und kam auch zu uns hinüber. Remus' Pupille wurde größer und seine Augen rot. Dann begann er zu wachsen. Und er schrie. Er schrie sich die Seele aus dem Leid. "Remus! Remus! Alles wird gut, ich bin bei dir!", sagte ich. Es war schrecklich, das mitanzusehen. Mein bester Freund krümmte sich und ich umarmte ihn, damit er stehen blieb und nicht auf den Boden sank. Ich spürte, wie seine Finger an meinem Rücken zu Krallen wurden und sich leicht in meinen Rücken bohrten. Doch ich konnte ihn jetzt nicht loslassen. Er schrie voller Schmerzen. Plötzlich riss sein Shirt und seine Wirbelseule beulte sich aus, so dass sein Rücken krumm war. Dann wuchs er aus seinen Schuhen raus. Sein Gesicht wurde immer tierähnlicher. Plötzlich riss mich jemand von Remus weg. Es war Sirius, der mich von ihm wegzog. "Verwandelt euch!", rief er und wurde zu einem Hund. Auch ich, Peter und James verwandelten uns. Als Phönix beobachtete ich das ganze. Remus bekam eine Schnauze und spitze Zähne. Dann hörte er auf zu schreien, stattdessen heulte er auf. Er konnte uns mit seinen Bissen zwar nicht verwandeln, doch verletzen, denn er hatte keinen Wolfsbanntrank zu sich genommen. Dieser war einfach zu teuer. Mein bester Freund hatte sich nun vollständig in einen Werwolf verwandelt. Er knurrte und ging auf Potter los, doch dieser wusste sich zu verteidigen. "Hör auf! Du tust ihm weh!", schrie ich verzweifelt, als auch Black ihn biss, damit er Potter in Ruhe ließ. "Er tut mir weh!", schrie Potter zurück.

Es war eine lange Nacht. Als Remus sich endlich zurückverwandelte, verwandelten auch wir uns wieder zurück. Remus lag da, sein ganzer Körper blutete und war verwundet und Remus schien ohnmächtig. "Lucy, weg da, er hat nichts an!", zischte Potter, griff mich am Arm und zog mich wieder von meinem besten Freund weg. "Egal, wir saßen schon nackt zusammen in der Badewanne!", fauchte ich. "Das klang sehr falsch", sagte Peter. "Mir egal, dann zieht ihm halt was an!", fauchte ich. "Und lass mich endlich los, Pottah!" Nachdem Remus etwas anhatte, kniete ich mich zu ihm. "Remus", flüsterte ich. Dieser Anblick war einfach schrecklich. Die vielen Wunden und Narben... Eine Träne tropfte aus meinen Augen. Da fiel es mir ein. Ich verwandelte mich in einen Phönix. Ich musste es wenigstend versuchen. Auch als Phönix weinte ich und hielt meinen Kopf über Remus' Oberkörper. Die Tränen, die darauf tropften, heilten die Wunden. "Du bist genial, Lucy", sagte Black. Die Jungs trugen Remus in den Krrankenflügel, natürlich lag Remus unter Potters Tarnumhang. Madam Pomfrey schickte uns vier in den Unterricht.

Nach dem Unterricht beschloss ich etwas, was ich mir eigentlich geschworen hatte nie zu tun. Ich ging zu Dumbledores Büro. Im siebten Stock stand ich also da, vor dem Wasserspeier und wusste das Passwort nicht. Also lief ich wieder in den zweiten Stock zu McGonagalls Büro und klopfte dort. "Herein", sagte sie. Ich ging herein. "Lucy! Schön, dich zu sehen", sagte sie. "Minerva? Ich muss mit Professor Dumbledore sprechen. Es ist wichtig, aber ich kenne das Passwort nicht", sagte ich ernst. Es ging so einfach nicht weiter, ich musste mit ihm reden. Meine Pflegemutter schien verblüfft. "Du willst-", sagte sie. "Komm mit. Ich habe mir schon gedacht, dass du irgendwann Fragen stellen willst", sagte sie. "Was? Nein, es geht um Remus!", sagte ich. Sie dachte doch wohl nicht wirklich, dass ich mit dem über uns reden würde! "Oh, nagut", sagte sie. Ich folgte ihr wieder zum Wasserspeier, wo sie das Passwort "Phönixfeder" nannte. Der Wasserspeier öffnete sich und enthüllte eine Wendeltreppe, auf die wir uns stellten. An der Tür zum Büro klopfte ich. "Ja?", sagte diese Stimme, die so sehr hasste. Die mehr hasste als Mulciber und Malfoy zusammen. Ich drückte die Klinke herunter und betrat den Raum. Hinter mir Minerva. Ich holte tief Luft und sagte dann: "Professor Dumbledore? Wir müssen reden" Der Schulleiter drehte sich um und starrte mich an. Und ich ihn. Seine blauen Augen lagen auf mir und seine grauen Haare umrahmten sein faltiges Gesicht. "Lucy...", flüsterte er, doch ich hörtre es. "Für Sie Miss Dumbledore", sagte ich stur und etwas wütend. "Natürlich. Setzen Sie sich doch", sagte er und deutete auf einen roten Ohrensessel. Er nahm mir gegenüber platz. "Tee?", ftragte er. "Nein, danke" Minerva war wieder weg geganngen. "Was führt Sie zu mir, Miss - Miss Dumbledore?" "Es geht um Remus Lupin, einen guten Freund von mir. Ich kenne sein Geheimnis und Sie auch. Ich möchte Sie bitten, es ihm zu ermöglichen, den Wolfsbanntrank zu sich zu nehmen. Hogwarts hat genug Geld und der Trank ist wie sie wissen sehr teuer", sagte ich kühl. Ich wollte auf keinen Fall Gefühle vor ihm zeigen. "Nun, das ist-", begann der Schulleiter, doch ich unterbrach ihn und stand auf: "Vielen Dank. Denken Sie darüber nach. Und wenn Sie sich dagegen entscheiden sollten, denken Sie noch einmal nach. Einen schönen Tag noch" "Lucy-", flüsterte er, doch ich hatte schon die Tür hinter mir zugeschlagen. Minerva stand vor der Tür und ging jetzt herein. Hatte sie uns etwa belauscht? "Albus, wir müssen reden", sagte sie zu Dumbledore. Ich hielt mein Ohr an die Tür, um besser lauschen zu können. "Du musst dich mit ihr aussprechen, so geht es nicht weiter. Seit 15 Jahren hast du nicht mit ihr gesprochen!", sagte Minerva streng. "Das weiß ich doch. Aber wie es mir scheint, hat sie kein Interesse, mit mir zu reden. Du hast sicherlich gehört, wie es abgelaufen ist!", widersprach Dumbledore. "Bei Merlins Bart, dann versuch es halt noch mal! Gib doch nicht einfach so auf! Sie ist deine Tochter!" "Eine ziemlich eigenwillige Tochter habe ich da...", brummte er. "Ich bin mir sicher, du warst als Kind nicht viel anders", meinte McGonagall. "Immerhin habe ich mit meinem Vater gerdet", sagte Dumbledore. "Ich verstehe sie. Vielleicht fühlt sie sich verlassen von dir. Überleg doch mal, du wolltest nie Kontakt mit ihr aufbauen", sagte Minerva. "Ich habe ihr an Weihnachten was geschenkt, jedes Jahr!" "Geld. Wie viel weißt du über sie? Was ist ihre Lieblingsfarbe?", fragte Minerva. "Rosa?", kam es von meinem "Vater". "Grün! Ihre Lieblingsband?", fragte McGonagall. "Weiß ich doch nicht!", antwortete Dumbledore. Die Schiksals Schwestern!, dachte ich. Es war Daniels Lieblingsband und da er sie dauernd hörte, gefiel mir die Musik auch irgendwann. "Da hast du's. Du weißt nichts über sie, weil du nie dabei warst in ihrer Kindheit. Glaube mir, Albus, diese ganzen Worte lagen schon ewig in meinem Kopf, ich wollte sie nur nicht aussprechen, denn ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Doch jetzt ist mir das egal. Sie ist deine Tochter! Deine TOCHTER, Albus!", sagte die Verwandlungslehrerin. "Und von Aberforth hast du ihr auch nie erzählt!" "Niemand möchte mit ihm etwas zu tun haben", brummte der Schulleiter. "Trotzdem gehört er zu ihrer Familie. Und gib ihr Antworten auf die Fragen, die sich schon ewig stellt und nie ausgesprochen hat. Erzähl ihr von ihrer Muttter,-" "Ich werde nicht über Aurora reden!", fauchte Dumbledore. "Lass sie Aberforth im Eberkopf besuchen,-", sagte Minerva, ohne auf Dumbledores Einspruch zu achten. "Ich möchte mich jetzt ausruhen", sagte er. Ich haute schnell ab, denn kurz nach mir kam Minerva die Treppe herunter.

Die Legende der DumbledoresWhere stories live. Discover now