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Der Tag hat gut angefangen... nicht!

Montag. Eigentlich ein Scheißtag. Das Wochenende ist vorbei, man muss wieder arbeiten oder zur Schule gehen und sich mit Leuten rumschlagen. Und mein Tag war schon um fünf Uhr morgens im Arsch.

Zuerst hat mich Freddy Mercury aufgeweckt und was davon gesungen, dass ich mich nicht umbringen soll. Dann bin ich in die Kotze der Katze getreten, darauf ausgerutscht und mit dem Hinterkopf auf die Bettkante gefallen. Aber keine Panik auf der Titanic, mir geht's gut. Bis auf die Beule, die tut weh.

Fluchend bin ich dann auf einem Bein ins Bad gehüpft, um die Kotze nicht überall zu verteilen. Ich säubere meinen Fuß und stelle fest, dass ich keine Zahnpasta mehr zum Zähneputzen habe. Ich bin sowieso schon wütend, also bin ich mit einer ganzen Rolle Klopapier und Desinfektionsmittel bewaffnet zurück in mein Wohnzimmer gelaufen, um den Rest der ekligen Hinterlassenschaft dieses Mistkerls zu beseitigen.

Währenddessen habe Ich gar nicht gemerkt, dass mein Freund in meiner Hose „Guten Morgen" sagen will. Doch diesen „Guten Morgen" kann er sich gerne woanders reinschieben. Gut ist vorbei. So beschließe ich ihn weiter zu ignorieren und den Müll wegzubringen. Als ich mir meine Hände wasche, schaue ich zum ersten Mal an diesem Tag in den Spiegel. Und bereue es sofort.

Meine grünen Augen sind von dunklen Ringen umgeben. Das gefällt mir an meinem Gesicht am besten. Einige meiner schwarzen Haarsträhnen fallen mir ins Gesicht. Der Rest ist überall auf meinem Kopf verstreut. Ich müsste mich auch mal wieder rasieren, aber ich denke ich lasse meinen Bart einfach wachsen. Dann wäre mein Penneraussehen perfekt.

Je länger ich in den Spiegel schaue, umso weniger Lust habe ich, aus dem Haus zu gehen. Versteht mich nicht falsch, ich sehe nicht schlecht aus oder so. Aber ich würde jetzt auch nicht sagen: „Man Christopher, du siehst wieder verdammt heiß aus. Alle Frauen und Männer müssen dir zu Füßen liegen!" Nein, ich sehe aus, als hätte ich die größten Schlaf- und Drogenprobleme, die man sich vorstellen kann. Was vielleicht auch stimmt.

Dabei nehme ich sehr selten Drogen. Nur, wenn ich mein Leben nicht mehr aushalten kann. Was tatsächlich recht selten vorkommt.

Ich höre schon, wie mein Chef mich belehren will, was mein Körper alles tun könnte, wenn er ausgeschlafen wäre. Dabei erwische ich ihn immer wieder selbst, wie er in seinem Büro schläft. Aber es interessiert mich mittlerweile recht wenig, was er mir alles so an den Kopf wirft. Ich warte schon fast sehnlich auf die Kündigung.

Nach paar Minuten kann ich mich endlich von meinem Spiegelbild losreißen. Mein Blick liegt sofort auf meinem Handydisplay. Direkt merke ich durch die digitalen Zahlen der Uhr, wie spät es schon ist. Schnell mache ich mich auf den Weg in die Küche. Im Vorbeigehen schalte ich das Radio ein und fange an, Kaffee zu kochen. Was so viel bedeutet wie ‚Ich fülle Wasser in den Wasserkocher, schalte diesen ein und gebe paar Löffel zu viel von dem Kaffeepulver in meine Thermoskanne'. Während das Wasser zu kochen beginnt, höre ich dem Radiosprecher zu, der gerade das Lied 'Roar' von Katy Perry unterbricht.

Er sagte etwas davon, dass China und Russland wieder scheiße bauen, dass Deutschland irgendwelche unnötigen Gesetze erlassen will, die eigentlich niemand braucht und dass Amerika wieder von Tornados und Windhosen zerstört wird. Also eigentlich nichts Neues, so etwas passiert zurzeit öfter.

Meine Aufmerksamkeit war also mehr auf die Zutatenliste von dem Kaffeepulver als auf die Nachrichten gerichtet, als mich die plötzlich viel ernstere Stimme des sonst so lockeren Radiosprechers aufhorchen ließ.

„Ein gefährliches Virus ist gestern Abend ausgebrochen. Laut einigen Informanten aus den Laboratorien der ganzen Welt ist dieses Virus, das Ende letzten Jahres entdeckt wurde, eines der gefährlichsten, wenn nicht das gefährlichste Virus überhaupt. Es hat den Namen ‚Zombie-Virus' erhalten! Denn es soll die Infizierten in unkontrollierbare, menschenfressende Zombies verwandeln! Die Regierung schweigt auf die Frage, warum es erst jetzt bekannt geworden ist, als es schon zu spät war. Wir warnen ausdrücklich davor, den Infizierten zu nahe zu kommen. Sie vermehren sich furchtbar schnell und sind plötzlich überall! Bitte..."

The last SurvivorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt