𝓐𝓷𝓰𝓮𝓵𝓼[final]

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[TW: gore | violence | smut]

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Ich saß am Küchentisch und fühlte mich wie gerädert. Der wenige Schlaf und das Gedanken-Karussell um den gestrigen Tag hatte sichtliche Spuren hinterlassen.
Tiefe Augenringe zierten mein Gesicht während ich völlig weggetreten in meiner Kaffeetasse rührte.

Ob er wiederkommen würde? Oder war ich auf einen Schwindel hereingefallen und der Kerl hatte einfach nur einen halbwegs sicheren Ort zum herumlungern gebraucht?
Aber das war eigentlich unmöglich. Das Engels-Brandzeichen konnte man nicht fälschen. Und wenn man es versuchte, dann würden die Engel dies sofort verfolgen und unter Strafe stellen.

Ich verharrte viel länger in wirren Gedanken als ich es eigentlich vor gehabt hatte. Aber mir war nicht nach Arbeit oder Produktivität.

Dann hörte ich die Tür.
Alarmiert sprang ich auf.
War er das? Er hatte keinen Schlüssel.
Es sei denn, er hatte ihn ohne Kenntnis von mir mitgenommen. Sprich: Geklaut.

Ich trat in meinen Wohnungsflur und musste feststellen dass er es tatsächlich war.

Der Anblick wie er da stand verursachte auf der Stelle Entsetzen.

Seine ohnehin dunkle Kleidung war an manchen Stellen  durchweicht. Da es nicht regnete und ich bezweifelte dass er sich mit einem Getränk bekleckert hatte, konnte man nur mutmaßen worum es sich handelte. Ich hatte eine Ahnung die mir Angst machte.

Er musterte mich und der Fakt dass ich blass geworden war, war für ihn scheinbar amüsant. Denn seine Mundwinkel zogen sich zu einem bösartigen Grinsen. Ohne verbal auf mich einzugehen begann er von Neuem mir Angweisungen zu geben.

"Ich benutze dein Badezimmer. Anschließend wäscht du meine Kleidung. Wir werden später deine Lebensmittel besorgen."

Ich atmete zittrig aus. Ich nickte, auch wenn mir das alles widerstrebte.
"Was ist das...? Also die Flecken...?"

Er blickte mich in einer Mischung aus Bemitleidung und Belustigung an während er mir näher kam.
Er griff mir impulsiv und auch eine Spur zu fest ins Gesicht um mein Kinn in Position zu halten.
Ich hielt die Luft aus Reflex und Verschüchterung an. Ich wurde nahezu steif vor Angst, da ich in keinster Weise mit einer körperlichen Übersprungshandlung seinerseits gerechnet hatte.

"Das überlasse ich deiner Vorstellungsgabe, Menschlein...~"

Als er mich losließ machte er sich ohne Umschweife auf den Weg ins Bad.
Ich blieb geschockt zurück.
'Er ist ein kompletter Psychopath. Hier stimmt doch etwas nicht?!'

Ein flüchtiger Blick in den Garderobenspiegel ließ mir dann noch zusätzlich das Blut gefrieren.
An meiner Wange prangte ein roter Fleck, den er hinterlassen hatte. Ein Fleck der verdächtig nach Blut aussah. Der Farbe nach zu Urteilen war das mit Sicherheit kein Dämonen-Blut.

'Nein. Nein, nein, nein. Verflucht!!!'

Ich steckte in riesigen Schwierigkeiten.
Was sollte ich denn jetzt machen?

Das Geräusch der Dusche rüttelte mich auf. Irgendwas musste ich tun. Irgendwie musste ich mich retten.

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Ich hatte nach meinem Smartphone gegriffen. Da er ein Telefonat mitbekommen hätte, hatte ich mich entschieden eine Nachricht an eine Arbeitskollegin zu schreiben.

[Hey. Ich glaube ich brauche ganz dringend Hilfe! Ich ziehe wohl seit Neuestem Dämonen an. Ich habe jetzt Begleitschutz. Der Typ ist aber mehr als nur fragwürdig. Ich glaub ich stecke richtig in der Klemme! ]

JJKo̶n̶e̶s̶h̶o̶t̶s̶ [volume2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt