10 | Keines deiner Betthäschen

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Cara war mir die letzten Tage erfolgreich aus dem Weg gegangen, aber damit war jetzt Schluss

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Cara war mir die letzten Tage erfolgreich aus dem Weg gegangen, aber damit war jetzt Schluss. Was auch immer der Grund war, ich wollte ihn wissen.

Es war wieder einmal ein Donnerstag, Caras ambulanter Krankenhausaufenthalt lag nun zwei Wochen zurück. Die restliche Woche hatte sie mich erfolgreich ignoriert, ich fragte mich nur ständig wieso.

Lag es an den Küssen? Waren sie ihr, im Nachhinein betrachtet, zu viel gewesen? Denn währenddessen hatte sie sie offensichtlich genossen. Verdammt, was hatte ich mich zusammenreißen müssen, um sie nicht sofort auf dem Sofa zu nehmen, oder auf der Küchenplatte. Wenn ich nur daran dachte, bekam ich schon einen Steifen.

Wie ein Stalker wartete ich auf Cara, weil ich mitbekommen hatte, dass sie in den Keller gegangen war. Da sie einen Korb voller gewaschener Wäsche mit sich getragen hatte, nahm ich an, dass sie in den Wäscheraum ging, um dort die Klamotten zum Trocknen aufzuhängen. Sie, und Frau Berger, die alte Dame aus dem oberen Stockwerk, waren ohnehin die einzigen, die diesen Raum im Keller benutzten.

Endlich hörte ich ihre Schritte, und als sie mich vor meiner Wohnungstür stehen sah, stockte sie jäh.

"Hi, hübsche Löwin", begrüßte ich sie, hob dabei fragend eine Augenbraue.

"Hi, Niklas." Sie bemühte sich um einen neutralen Tonfall, welcher ihr nicht sonderlich gut gelang.

Sie steuerte zielsicher ihre Haustür an, doch ich tat es ihr gleich. Cara zuckte kaum merklich zusammen, als ich plötzlich neben ihr stand, ihren berauschenden Duft einatmen konnte, und bedächtig ihren Arm entlang fuhr.

"Wieso gehst du mir aus dem Weg?", flüsterte ich in ihr Ohr.

Sie drehte den Kopf, schaute mich nun endlich wieder richtig an. "Das ... uhm, das tue ich nicht."

"Einigen wir uns darauf, dass du mich nicht mehr belügst?"

Augenblicklich zierte eine zarte rosa Farbe ihr Gesicht. Mir entging nicht, wie nahe wir uns standen, es machte mich beinahe verrückt. Ihr Parfum, gemischt mit ihrem eigenen einzigartigen Duft, ließ mein sonst so ruhiges Herz schneller klopfen.

"Ist es wegen den Küssen? Waren sie dir zu viel?", wollte ich geradeaus wissen, mein Herz tunlichst ignorierend.

Cara dachte kurz nach, schüttete dann aber den Kopf. "Nein."

"Was ist dann der Grund?"

"Ich will einfach keines deiner unzähligen Betthäschen sein."

"Betthäschen", murmelte ich schmunzelnd. "Mhm, und wenn du keines meiner Betthäschen wärst?"

"Mach mir doch nichts vor", antwortete sie seltsam gereizt. "Die hübsche Brünette, die am Montag das Haus verlassen hat, war sicher nicht bei dir, um mit dir Tee zu trinken."

Montag.

Ich erinnerte mich.

So war das also.

"Bist du eifersüchtig, Cara?" Ich konnte das spitzbübische Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht löschen.

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