Teil 30

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Stella

Gott sei Dank. Enzo hat die OP überstanden. Das ist schon mal gut. Erleichtert atme ich aus und setze mich.

Plötzlich taucht Dr. Avery neben mir auf und reicht mir einen Kaffee. Ich nehme ihn dankend an und schenke ihm ein kleines Lächeln.

Er setzt sich neben mich hin und schnauft genervt auf. Irritiert blicke ich ihn an. "Du bist also mit Leonardo Mancini zusammen. Wusste ich ja gar nicht." sagt er mit einem komischen Unterton. Da ich nicht weiß, was ich groß dazu sagen soll, zumal es ihn ja auch nichts angeht, nicke ich nur kurz.
Dann starrt er auf den Boden. Er wirklich irgendwie nervös und vor allem verärgert. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen warum. Nie habe ich ihm irgendwelche Hoffnungen gemacht und ehrlich gesagt ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt. Er blickt weiter zu Boden und scheint zu überlegen. Irgendwann sagt er dann "Warum gerade er. Du weißt wohl nicht wer er ist!" Ich blicke ihn fragend an: "Wer soll er schon sein. Was soll das? Sind Sie eifersüchtig und wollen ihn mir madig machen?" Er schüttelt nur den Kopf. Langsam werde ich ziemlich sauer. "Was zum Teufel sollen diese Andeutungen, dann sagen Sie doch was Sie meinen!"

Er schnauft auf und blickt mit in die Augen "Er ist gefährlich, Stella. Halte dich von ihm fern. Verspreche es mir!"
Was zum Kuckuck soll der Scheiß. Ich springe auf und will gehen. Aber ich laufe zwei Schritte zu ihm zurück "Halt dich aus meinem Leben raus. Es geht dich nichts an. Und außerdem ist er Lucas Vater, er wird immer in meinem Leben sein!"

Dr. Avery zieht scharf die Luft ein. Ja ich habe ihn einfach geduzt. Aber das ist mir scheiß egal. Was bildet er sich ein so mit mir zu reden und mir Vorschriften machen zu wollen. Pah. Der spinnt doch. Leonardo und gefährlich. Er ist der liebevollste und netteste Mann der Welt!

Wütend laufe ich Richtung Intensivstation. Da ich mich für heute abgemeldet habe, warte ich auf Leonardo, damit wir zusammen nach Hause fahren können. Es ist schon ziemlich spät. Zum Glück hat Lucy Luca heute von der Schule abgeholt und wartet bei ihm bis ich komme.

Ganz in meinen Gedanken merke ich gar nicht wie Leonardo aus Enzos Zimmer kommt. Plötzlich werde ich in eine tiefe Umarmung gerissen. Eng umschlungen stehen wir da und genießen einfach nur die Nähe des anderen. Ich höre Leonardo tief ein und aufatmen und je mehr Atemzüge er nimmt, desto entspannter wird er. Ich löse mich leicht von ihm, um in seine Augen zu schauen: "Wie geht es Enzo? Und wie geht es dir?" frage ich ihn. "Enzo sieht schlecht aus, aber ich weiß dass er ein Kämpfer ist!" antwortet er mir. Dann küsst er mich, mit so einer Leidenschaft und Dringlichkeit, dass mir schwindelig wird. Als er den Kuss beendet, grinst er mich an. Sein Daumen fährt über meine Lippen. Er flüstert mir leise zu: "Jetzt geht's mir wieder gut." Trotz der ganzen Situation entlockt er mir ein kleines Lächeln. Er ist so toll. Um so weniger verstehe ich, was Dr. Avery da für ein Mist von sich gegeben hat. Vielleicht ist er einfach eifersüchtig. Aber er ist ein ziemlich schlechter Verlierer. In nächster Zeit werde ich einen großen Bogen um ihn machen.

Arm in Arm gehen wir zu seinem Auto. Ich fasse es nicht, dass er es einfach mitten vorm Eingang geparkt hat. Aber noch weniger fasse ich es, dass es da nach den vielen Stunden noch immer da steht ohne abgeschleppt worden zu sein. Aber soll mir egal sein. Ich bin fix und alle.

Zuhause angekommen, werden wir von Luca begrüßt. Er springt direkt in Leonardos Arme. Lucy nimmt mich in den Arm und flüstert mir leise ins Ohr: "Wie geht's dir Süße? Du siehst fertig aus." natürlich hatte ich ihr von Enzo erzählt. Aber sie hat Luca natürlich nichts verraten. Ich lache sie leicht an. Das ist wohl Antwort genug.

Wir bestellen uns noch Pizza. Ich freue mich, dass sogar Leonardo bleibt. Er muss zwar immer wieder mal telefonieren, aber ich denke die Ablenkung hier tut ihm gut und er genießt unser Zusammensein. Nach dem Essen verabschiedet sich Lucy. "Wenn was ist, meldet euch!" sagt sie beim gehen. Und dann nimmt sie Leonardo in den Arm. Dieser versteift sich total und guckt wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Es sieht aber auch ulkig aus. Lucy merkt es und haut ihm mit der Faust auf den Oberarm. "Noch zu früh für sowas?" lacht sie. Ich kann mich nicht mehr halten und pruste laut los. Leonardo steht noch immer wie  angewurzelt da, selbst als Lucy schon weg ist.

Nachdem die Tür zu ist, hole ich ihn langsam aus der Schockstarre. "Hey alles gut bei dir? So ist sie halt. Wenn sie einen mag, kommt man nicht um Knuddeleinheiten herrum. Fühl dich lieber geehrt." zwinkere ich ihm zu.

Zusammen bringen wir noch Luca ins Bett. Es ist ein tolles Gefühl, wir drei zusammen. Als wir dann zusammen im Wohnzimmer stehen, frage ich ihn frei raus: "Du solltest heute Nacht nicht alleine sein. Willst du hier bleiben?" Ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht und ohne dass ich noch was sagen kann, wirft er mich wie ein Höhlenmensch über die Schulter und bringt mich ins Schlafzimmer.

Der Mafia Daddy Where stories live. Discover now