Unkontrollierbar

Hunrichtung und Gaius

Der Zauberer setzte sich aufs Bett und hielt sich ans Herz. Warum schlug es noch immer so schnell? Er kannte das Gefühl nicht. Er war alt, und doch wusste er kaum etwas. Und das alles nur, weil er angekettet war. Einige Zeit, in der er nicht wusste, was er machen sollte, klopfte es.
,,Ja?", fragte er.
,,Der König verlangt nach euren Erscheinen", kam es von einem Ritter hinter der Tür.
,,Natürlich." Seufzend stand er auf und trat nach draußen.
,,Folgt mir", sprach ein streng aussehender Mann und ging voraus.
,,Sire, der Gast ist eingetroffen." Ihm wurde die Tür geöffnet.
,,Ah, setzt euch doch und speist mit uns", sprach Uther. Am Tisch saß noch Morgana und Arthur, welcher ihn unbemerkt verwirrt anblickte. Er hatte eine Erinnerung in seinem Kopf, von der er wusste, dass dies niemals passiert war. Emrys setzte sich.

,,Nun Merlin, ihr meintest, ihr seid aus Essetir und sucht hier nach Arbeit", begann der König.
,,Ja. Ich kenne mich gut in der Heilung aus. Ich habe versucht, in der Hauptstadt Arbeit zu finden, jedoch schenkte man mir keine Aufmerksamkeit. Also reiste ich durch Albion. Auf meiner Reise habe ich Menschen in Not geholfen. Ich habe sie geheilt oder sie auch vor Banditen beschützt. Ich mag zwar nicht so aussehen, doch bin ich mit einem Schwert verschmolzen."
,,Verstehe. Habt ihr noch Eltern?"
,,Nein. Mein Vater verschwand bevor ich geboren wurde und meine Mutter starb, als ich 10 war. Ich habe mir das Lesen und Schreiben selber beigebracht. Habe mich viel über Kräuter, Beeren und Blumen informiert, damit ich selbst überleben konnte. Viel Hilfe bekam ich von meinem Dorf nicht."
,,Wie lange lebt ihr schon alleine?", fragte Morgana.
,,Ich bin jetzt 20, also 10 Jahre."
,,Dann habt ihr euch aber gut geschlagen. Mit 10 Jahren auf sich allein gestellt zu sein, ist nicht leicht."
,,Da habt ihr recht. Dadurch musste ich auch das Kämpfen üben, um zu überleben."
,,Wie wäre es mit einem Übungskampf?", fragte Arthur und grinste siegessicher.
,,Mein Prinz, ich will euch echt nicht wehtun."
,,Glaubt ihr, ihr seid besser als mein Sohn?"
,,Das kann ich nicht sagen, aber wenn die Möglichkeit besteht."
,,Keine Sorge, ich halte einiges aus."
,,Nun, wenn ihr auf einen Übungskampf besteht, werde ich die Herausforderung annehmen."

~Überleg es dir gut, Arthur. Ich könnte dir wehtun~, sprach Emrys über die Gedanken.
~Wer weiß. Du warst schließlich Jahre lang angekettet.~
~Und du glaubst, ich hätte trotzdem nicht gekämpft. Was glaubst du, wie viele versucht haben mich einzuschüchtern, um meine Macht zu besitzen?~
,,Wenn ihr an der Heilungskunst interessiert seid, kann ich euch unseren Hofarzt vorstellen. Gaius ist begnadet in seinem Tun und dient schon seit vielen Jahren dem Königshaus", schlug Uther vor.
,,Das ist zu gütig von euch. Wenn ich schon die Chance bekomme, kann ich sie nicht ablehnen."
,,Vielleicht, wenn ihr mich wirklich im Kampf besiegt, werdet ihr zum Ritter geschlagen", meinte Arthur.
,,Nein. Arthur, du kennst den ersten Ritter Codex."
,,Vater, wir könnten gute Ritter gebrauchen."
,,Widersetzt du dich mir? Zweifelst du den Codex an?"
,,Nein, aber ich glaube einfach, dass es falsch ist, nur Adlige als Ritter anzunehmen. Wir verlieren somit potenzielle Kandidaten."
,,Ich habe nein gesagt und jetzt Schluss. Ich dulde so ein Verhalten nicht vor unserem Gast."
,,Dann, wenn er schon kein Ritter werden kann, wie wäre es mit meinem persönlichen Diener? Ich meine, wer weiß was passiert wäre, wenn er mich nicht gefunden hätte."

Langsam verstand Arthur, was es mit der Erinnerung auf sich hat.
~Hat ja lange gedauert~, sprach Emrys gedanklich zu den Prinzen.
~Klappe.~
,,Nun, das wäre auch eine Idee. Was haltet ihr davon? Als persönlicher Diener des Prinzen werdet ihr gut entlohnt. Arthur braucht so jemanden wie euch an seiner Seite."
,,Ich fühle mich geehrt, mein König. Aber, geht das wirklich in Ordnung?"
,,Natürlich. Oder traut ihr euch das nicht zu? Schließlich ist das Königreich nicht ungefährlich. Viele Zauberer trachten um das Leben meines Sohnes. Seid ihr bereit, für meinen Sohn zu sterben?" Leicht verbeugte Emrys sich.
,,Ich nehme dieses Angebot mit Freuden an."
,,Super, dann ist das ja geklärt."