12. Sitzplätze

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Als wir im Restaurant angekommen sind waren die Rines schon da. Wir wurden zu unserem Tisch geführt, wo wir uns in die übliche Ordnung setzten. Und schon wieder sitzte ich neben Jackson, aber diesmal werde ich es mir zunutze machen. Ich werde ihn durchgehend ärgern können.

"Willst du wieder wetten oder hast du es aufgegeben?" frage ich Jackson spöttisch. "Niemals! Der gleiche Einsatz?" "Wäre es nicht langweilig, wir sehen uns ja nicht mehr vor unserem tollen Urlaub." "Was schlägst du dann vor?" fragt Jackson mich und grinst wie ein Serienmörder, so sieht es zumindestens für mich aus. "Geht es dir gut?" erkundige ich mich deshalb. "Klar, wieso sollte es mir nicht gut gehen?" "Du grinst wie ein scheiß Serienmörder." "Das stimmt nicht." "Und ob das stimmt!" "Also der Wetteinsatz?" erkundigt sich Jackson. Ich denke nach, was für mich toll ist, wenn Jackson verliert, aber gleichzeitig schlecht für ihn, wenn ich verliere. Mir fällt nichts ein. "Wir können ja später noch überlegen. Lass uns erstmal entscheiden auf wen wir wetten." schlage ich deshalb vor.

"Okay, ich denke meine Mutter, sie war heute Mittag schon schlecht gelaunt." "Lag das zufällig an deinem Zeugnis?" "Auf gar keinen Fall!" sagt Jackson und so übertrieben wie er es sagt merke, ich dass er lügt. "Du willst dich ja nur rausreden. Auf wen tippst du?" Ich denke scharf nach. Meinen Bruder und Jacksons Schwester bezweifle ich, meine Eltern hätten keinen Grund und Thomas ist zu nett um hier im Restaurant auszurasten. Bleiben Lynn und Jule. "Ich tippe auf meine Schwester."

Ich habe mich für Jule entschieden, weil Jackson schon Lynn genommen hat und es sonst langweilig wäre.

"Gut und um was wetten wir jetzt?" fragt Jackson und seine ungeduldige Fragerei nervt mich. Dementsprechend reagiere ich etwas gereizt "Überleg du dir doch etwas, wenn es dir so wichtig ist. Und denk am besten auch drüber nach was passiert, wenn wir beide verlieren." "Wenn es weder meine Mutter noch deine Schwester ist, passiert natürlich nichts." antwortet mir Jackson auf die zweite, unwichtigere Hälfte meines kleinen Ausbruchs. "Da wäre ich ja nie drauf gekommen!" sage ich sarkastisch zu Jackson. "Deshalb sage ich es dir ja. Es reicht doch, wenn einer von uns die schlauen Vorschläge macht." Ich unterdrücke ein Lachen "Und die schlauen Vorschläge machst du?" "Natürlich!" erwidert er Todernst.

"Wie wäre es, wenn wir darum wetten, dass der Gewinner auf dem Flug nach Spanien am Fenster sitzen darf?"

Eigentlich ist es ein guter Vorschlag, aber ich will nicht meinen Fensterplatz verspielen. Andererseits sollte ich auch mal Risiken eingehen.

"Passt für mich." stimme ich Jacksons Vorschlag zu.

"Also, ich will euch allen zu euren Zeugnissen gratulieren. Wie ich gehört habe sind diese, dieses Jahr sehr gut ausgefallen." sagt Thomas. Ich und meine Geschwister bedanken uns, obwohl meine Schwester es in der Berufsschule ja schon leichter hat. "Wir gratulieren euch natürlich auch, Jackson und Lilly." sagt meine Mutter. "Danke!" antworten Jackson und Lilly zusammen.

Lustig, dass meine Mutter nicht "Gute Zeugnisse" gesagt hat. Bei Lilly kann ich mir eigentlich kein schlechtes Zeugnis vorstellen, bei Jackson halt schon.

"Wir haben uns heute nicht nur wegen euren Zeugnissen getroffen, sondern auch wegen unserem Urlaub.", beginnt mein Vater, "Heute kam eine E-Mail für unsere Sitzplatz Reservierung an. Wir dachten, wir können heute noch besprechen, wer wo im Flugzeug dann sitzt. Ich habe geschaut, es gibt zweier und dreier Sitzreihen." "Ich und Henry sitzen in einer zweier Reihe." sagt meine Schwester lauter als nötig und ich sehe einige Köpfe sich in unsere Richtung drehen. Lynn räuspert sich und beginnt ihre Idee für die Verteilung vorzuschlagen, "Ich habe mir schon Mal Gedanken gemacht und mir mehrere mögliche Szenarien überlegt. Am geschicktesten fände ich, wenn wir uns auf zwei zweier Reihen und zwei dreier Reihen aufteilen würden."

Neben Jackson will ich eigentlich nicht sitzen, aber neben Henry und Jule oder meinen oder Jacksons Eltern auch nicht. Alleine will ich auf gar keinen Fall sitzen. Bleiben noch Chris und Lilly. Das wäre an sich gar nicht so schlecht, aber für einen Flug von 4 einhalb Stunden ist es mir doch zu lang, neben meinem Bruder und, oder Lilly.

Problematisch.

"Ich und Henry nehmen dann eine der zweier Reihen. Wo ist mir eigentlich egal." ruft meine Schwester hektisch in die Runde, bevor wir anderen überhaupt zu Wort kommen. "Also ich hätte gedacht, dass Jackson, Lia und Henry in der einen Dreier Reihe sitzen und in der anderen Chris, Lilly und Jule. In den zweier Reihen sitzen dann wir." führt Lynn ihre Idee weiter, nachdem sie von meiner Schwester unterbrochen wurde. Mir bleibt fast der Mund offen stehen und ich verschlucke mich an meiner Cola, von der ich gerade trinken wollte. Jule scheint ebenfalls alles andere als begeistert zu sein und wenn Henry hier wäre, würde der wahrscheinlich genau den selben Blick haben. Ich schaue zu Jackson, Chris und Lilly und sie sahen schon mal fröhlicher aus.

"Nein!" sagt meine Mutter, "Ich glaube es ist keine gute Idee Chris und Lilly alleine mit Jule sitzen zu lassen." macht sie Lynns Vorschlag zu nichte. "Hey!" rufen Jule, Chris und Lilly gleichzeitig. "Wir können uns auch anders aufteilen, vielleicht immer jeweils zwei." schlägt Thomas vor. "Oh ja." sagt Jule und ich bin froh das sie nicht das ganze Restaurant zusammenschreit vor Freude. "Und wie sollen diese zweier Reihen aussehen?" frage ich neugierig. "Jule und Henry, natürlich. Dann vielleicht Chris und ich, Lilly und Lynn. Jackson kann neben Thomas und du neben deinen Vater." schließt sich meine Mutter dem Vorschlag von Thomas an.

Ach wie Schade. Da geht die Wette zwischen mir und Jackson gar nicht. Wir können ja nicht um den Fensterplatz wetten, wenn wir neben unseren Eltern sitzen.

"Ich und Lia würden gerne nebeneinander sitzen, weil wir während des Flugs etwas über unser Theaterstück besprechen wollten." macht Jackson meine Hoffnung zu nichte. Ich schaue zu ihm und sehe ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen.

Was für ein Idiot!

"Ich will doch nicht, dass unsere Wette umsonst ist." flüstert Jackson und lehnt sich ein Stück näher, damit auch nur ich ihn hören kann. "Dann sitzen halt Lia und Jackson neben einander und Thomas und ich. Passt das für alle?" fragt mein Vater und wir stimmen alle zu außer Lynn. Sie sieht wütend und verletzt aus. Gut wir haben ihre Idee einfach so in die Tonne geworfen, aber so schlimm ist das ja auch wieder nicht. "Ich habe mir ewig lang Gedanken darüber gemacht und ihr wollt mir sagen, dass das alles um sonst war?" schreit Jacksons Mutter über den Tisch hinweg. Mehrere Köpfe drehen sich zu uns und ich versuche immer tiefer in meinen Stuhl zu sinken.

"Ich habe gewonnen!" sagt Jackson zu mir, nachdem Lynn sich etwas beruhigt hat und wir nicht mehr der Mittelpunkt im ganzen Restaurant waren. "Du wirst wohl am Gang sitzen müssen."

Ich verdrehe genervt die Augen, bevor mein Blick zu Jackson wandert. "Ja, zumindestens beim Hinflug." entgegne ich ihm so leise wie möglich. Verdutzt schaut er mich an und ich kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

A/N:

Seit langem kommt mal wieder ein neues Kapitel und ich hoffe es gefällt euch.

Ich bin leider nur teilweise mit dem Kapitel zufrieden, aber das ist bei Übergangskapitlen halt oft so.

Ich denke es werden noch so zwei Kapitel kommen, bevor sie in den Urlaub fahren.

Hoffentlich brauche ich für das nächste Kapitel nicht genauso lang.

Gute Nacht 😴😴😴

Und...

Bis Bald...

All my SecretsOù les histoires vivent. Découvrez maintenant