Kein Kontakt! (#Bastiplatte)

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Nervös sieht er auf sein Handy. Ein Chat auf Whatsapp ist geöffnet. Seine Handflächen fangen an zu schwitzen und er fährt sich mit einer fähigen Bewegung durch die Haare. Ja, er weiß noch was sie sich versprochen haben. Aber es ist nun einmal so verdammt schwer! Ohne ihn ist es so verdammt!

Eine Stadt weiter sitzt ein anderer Junge ebenfalls mit geöffneten Chat auf seinem Bett. Sein Finger schwebt über der Senden-Taste. In ihm stritten zwei Seiten miteinander. Die eine machte ihm Mut es zu tun, die andere flüsterte ihm ins Ohr, dass er damit sein Versprechen brechen würde. Er fing an zu zittern und schmiss sein Handy einen Meter weiter auf sein Bett. Wieso war es aufeinmal so schwer?! Früher war es doch noch so einfach mit ihm.

Eine kleine Träne rollte bei den beiden Junge unbemerkt über die Wange, so beschäftigt waren sie damit, ihre beiden Seiten in Einklang zu bringen und dieses täglich größer werdende Gefühl der unendlichen Leere in sich zu ignorieren. Es könnte so nicht weiter gehen, dass waren sich die beiden bewusst. Aber sie wussten auch noch, was sie sich damals versprochen hatten. Kein Kontakt, um es nicht noch schwerer zu machen. Niemals unter keinen Umständen!

Doch damals wussten die beiden nicht, dass es so schwer werden würde. Dass es so unfassbar kompliziert ohne den anderen war. Die beiden vermissten das Gefühl der Leichtigkeit in sich, dass sie bei dem anderen hatten.

Und doch trauten sie sich nicht, eine Nachricht in den Chat zu schicken, um diese Leere zu durchbrechen. Um das Gefühl der Leichtigkeit wieder zu spüren, sobald man bei dem anderen ist. Um das Gefühl der Geborgenheit wieder zu spüren, das sie hatten, wenn sie in den Armen des anderen lagen.

Blondhaarige mit den braunen Augen und der Schwarzhaarige mit den blauen Augen. So oft träumten sie voneinander und trauten sich doch nicht zu reden, weil sie dachten, der andere würde es nicht wollen.

Jeden Tag standen sie morgens auf und sagen auf ihr Handy, in der Hoffnung eine Nachricht bekommen zu haben. Jedoch war die ersehnte Nachricht nie dabei. Sie wohnten unbewusst in nebeneinanderliegenden Städten und lagen doch abends in ihrem Bett, während die Sehnsucht sie zerriss.

(Schnorpser nicht weiterlesen, dann hast du dein Sad End)

Es wären wahrscheinlich weitere fünfzehn Jahre vergangen, hätte das Schicksal es nicht gut mit ihnen gemeint.

Der Blonde musste wegen seiner Arbeit in die andere Stadt ziehen. Eines Tages begegneten sie sich auf der Straße. Sie sahen sich an, blau und braun, und wussten direkt wer vor ihnen steht. Fünfzehn Jahre und sie hatten sich nicht groß verändert. Sie waren fast immer noch so wie früher.

Sie wussten der andere sah sie und doch trauten sie sich nicht aufeinander zuzugehen. In diesem Monat gingen sie diesen Weg jeden Tag und taten so, als ob sie den Anderen nicht sehen würden.

Kein Kontakt! , so hieß es damals.

So ging es den ganzen Monat, bis der Schwarzhaarige sich irgendwann überwand und ihn nach der Uhrzeit fragte. Jedoch sagte er dabei auch den Namen des Blondhaarigen. Der sah ihn mit großen Augen an. Fünfzehn Jahre und doch noch so wie früher. Vielleicht hatten sie damals übertrieben, als sie sagten kein Kontakt. Vielleicht könnte es wieder so werden wie früher. Vielleicht könnten sie dann wieder in den Armen des anderen liegen. So wie früher. Ein schöner Gedanke, nicht?

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Zimtstern21 Zählt das als 30 Kapitel-Special? Ich tausch eif kurz die Reihenfolge.

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