Respektlos

36 6 2
                                    

„Na?"

Ich fror. Wortwörtlich. Seine Hand war so kalt, dass ich es durch meinen Umhang spürte. Wer es war, war klar. Man musste kein Genie sein um zu wissen wessen Hand da auf meiner Schulter lag. Trotzdem drehte ich mich langsam um, um dem Besitzer in die Augen zu blicken.

Natürlich. Blaise Zabini, so kalt wie noch nie. Was zur Hölle wollte der denn jetzt schon wieder?? Ich schüttelte seine Hand ab und verschränkte meine Arme während ich mich gegen die Wand hinter mir lehnte.

„Was willst du, Zabini?" fragte ich so abweisend wie möglich, was mir glücklicherweise super gelang. „Ich wüsste nicht, dass wir irgendetwas zu besprechen haben."

Er hob eine Augenbraue. Bam. Damit hatter er wohl nicht gerechnet. Klar, alles Slytherin Mädchen mit denen er bisher gesprochen lagen ihm wahrscheinlich zu seinen Füßen wenn er nur in ihre Richtung atmete. Zu doof, dass mein Beuteschema keine arroganten Arschlöcher enthielt.

„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass man einen Grund brauchte um mit dir zu sprechen. Oder ist das wie bei Ärzten, muss ich einen Termin machen um angehört zu werden?" fragte er spöttisch und mein Selbstbewusstsein zerbrach in tausende kleine Stücke.

Ich schnaufte also, verdrehte meine Augen und schüttelte den Kopf, um so unauffällig wie möglich mehr Zeit zu schinden um eine Antwort darauf aus heiterem Himmel her zudenken. 

„Nein, aber vielleicht sollte ich das mal einführen. Dann kommen von ihrem Schwanz gesteuerte Idioten wie du nicht mehr auf die Idee mich grundlos anzuquatschen." Damit stieß ich mich von der Wand ab und lief Richtung  Schlafsaal. In Gedanken feierte ich mich selber ein bisschen. Bis...

Bis eine Hand mein Handgelenk packte, ich herumgewirbelt wurde und mein Gesicht schmerzhaft feste in die Wand gedrückt wurde. Fuck, zu früh gefreut. Vielleicht war es nicht die Beste Idee gewesen ihn einen Idioten zu nennen. Auch wenn er das war. Scheiß Kritikunfähige Menschen.

„Ich habe kein Problem damit ein bisschen Katz und Maus zu spielen, ich habe schon lange nicht mehr gespielt, respektlos behandeln lasse ich mich aber nicht. Argumentiere so viel du willst, du hast gesehen, ich habe kein Problem damit zurück zu schießen, aber werde nicht persönlich." 

Damn. Okay, das saß. Er ließ von mir ab und trat einen Schritt zurück.

Ich rieb mein Handgelenk und brachte noch ein wenig mehr Abstand zwischen uns. Ich nickte nur, irgendwie wusste ich nicht was man großartig zu so einem Aufsatz sagen konnte.

Doch das Geräusch der sich öffnenden Mauer erlöste mich, als Daphne wieder hereinkam. Sie schaute von mir zu Blaise, und dann wieder zu mir. Blaise rauschte hoch zu den Schlafsälen der Jungs und Daphne legte ihren Kopf schief.

„Da bin ich einmal für 5 Minuten weg und schon passiert etwas, mannomann." sie schüttelte ihren Kopf. Also gingen wir nach oben, und während ich meine Koffer weiter auspackte, erzählte ich ihr was passiert war.

„Oh, okay... Aber, ist das nicht eigentlich was Gutes?" Ich sah sie nur verständnislos an.

„Na, was er gesagt hat bedeutet so viel wie: Wir können uns gerne necken, aber ich werde nicht persönlich werden. Also, solange es rein ‚spielerisch' bleibt ist es in Ordnung. Also, du darfst ihn reizen und so, an seinem Ego ein bisschen kratzen, sonst würde es ja keinen Spaß machen. Nur aus der Reihe tanzen darfst du nicht. Also, du sollst halst respektlos bleiben, nicht unter die Gürtellinie."

Ich seufzte. Jetzt musste ich auch noch auf Regeln achten wenn ich mit Blaise sprach. War ja schlimmer als bei meinem Vater. Na gut, ich könnte auch einfach vermeiden mit Blaise zu sprechen, das würde dieses Problem wohl beseitigen.

Aber warum hatte er mich überhaupt angesprochen? Es ergab keinen Sinn, warum er mich einfach so, ‚ohne Grund' ansprechen sollte. Das ‚ohne Grund' nahm ich ihm sowieso nicht ab, aber er hatte während dem (zugegebenermaßen dank mir sehr kurzem) Gespräch gar nicht erst versucht mich auf irgendwas anzusprechen. 

Wollte ich wissen was sein Plan war? Ja. Wollte ich dafür mit ihm reden müssen? Auf gar keinen Fall. Also brachte Daphne mir einen Teller voller Essen vom Abendessen mit nachdem ich ihm nicht auch noch beim Essen begegnen wollte, und sie erzählte mir, das Ginny ihm am liebsten ins Essen gespuckt hätte, als Daphne ihr davon erzählt hatte.

Ich musste lächeln. Ginnys aufbrausende Art war zwar nicht immer hilfreich, aber definitiv knuffig. Ich musste morgen beim Frühstück unbedingt mit ihr reden.  Nicht, dass sie noch etwas unüberlegtes tat und uns noch tiefer in die ganze Scheiße hineinritt.

Aber für heute war alles geschafft. Zabini konnte bleiben wo der Pfeffer wächst, Pansy würde mit ihren Freundinnen erst sehr spät wiederkommen, und das bedeutete für mich so schnell ins Bett wie es ging.

Icch schälte mir die Klamotten vom Leib, zog mich um, gab Daphne ihre gute Nacht Umarmung und krabbelte ins Bett. Das warme Licht von Daphnes Leselampe hatte etwas beruhigendes, ebenso wie das stetige rascheln des Buches wenn sie eine Seite umblätterte. Und somit schlief ich langsam ein und verdrängte alle Sorgen..

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

A/N: Ich bin so kribbelig ihr wisst gar nicht wie, ja. Das ist echt schlimm. Außerdem läuft meine Nase am laufendem Band, aber das hat jetzt gar nichts mit dem Thema zu tun😅

Bin ich mit dem Kapitel zufrieden? Nö. Warum? Ich habe keine Ahnung. Irgendwie hatte ich mir mehr erhofft, aber wer weiß. Nachdem ich 6 Kapitel heute geschrieben habe darf der Kopf auch mal leer sein. Also, ich mach Schluss für heute. Werde des Kapitel wahrscheinlich auch erst morgen hochladen. Deswegen, bis morgen🤗🫶✨


EnemyWhere stories live. Discover now