Cassandra

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„Lousiana!"                                                                                                                   Ich drehte mich um. Wer wollte denn jetzt bitte was von mir? Auf mich zu kam ein Mädchen mit langen, glatten, braunen Haaren, viel zu viel Schminke und falschem Lächeln. Na toll, eine von der Sorte Mädchen. 

„Du heißt doch Lousiana, richtig?" „Wäre ich sonst stehen geblieben?" Darauf hatte sie keine Antwort, deswegen fiel sie einfach mit der Tür ins Haus.

„Halt dich von Blaise fern." „Wie bitte?" „Du hast mich schon verstanden. Halt. Dich. Von ihm. Fern." Ich hob belustigt eine Augenbraue. Ich wusste, dass das Mädchen vor mir auch eine Slytherin war, und ich wusste auch, dass sie in ihrem letzten Jahr war, also zwei Jahre älter als ich.

„Warum sollte ich?" „Weil er mir gehört." Ich schnaubte.                        So etwas lächerliches hatte ich schon lange nicht mehr gehört.

„Hast du eine Besitzurkunde oder so?" „Nein, aber sein Wort. Er hat mir gesagt er liebt mich. Ich brauche keine dreckige Schl*mpe wie dich, die versucht ihn mit wegzunehmen. Nicht, dass du es könntest." Ich schnaubte erneut. Ich wollte nicht mal was von Blaise, aber wenn sie es so dringend glauben wollte, sie würde es ihr nicht verbieten.

„Ist mir neu, dass man auf das Wort eines Slytherins setzt. So dumm sind nicht mal Hufflepuffs." meinte ich mit gerümpfter Nase. Ich schämte mich fast schon dafür, dass sie aus meinem Haus stammte. „Ich vertraue ihm halt. Er hat es mir versprochen, also werde ich an das Gute in ihm glauben."

Boah, bei dem letzten Satz kam mir fast mein Kartoffel Gratin wieder hoch. Ich schnaubte also ein allerletztes mal, drehte mich um und stolzierte zurück zum Schloss. Wenn ich Blaise in die Finger bekam, der konnte gehörig was erleben.

Ich betrat also unseren Gemeinschaftsraum, und siehe da, Blaise wie er leibt und lebte, auf einem Sessel am Kamin.

„Blaise!" blaffte ich also, und zum ersten mal sah ich so etwas wie Überraschung in seinen Augen. Die verschwand aber auch genauso schnell wie sie gekommen war wieder und wich seinem gelangweiltem Blick. „Ja?"

„Es interessiert mich einen Scheißdreck mit wem du rummachst, v*gelst oder sonst son scheiß," okay, damit hatte er wohl nicht gerechnet, „aber halt mich da raus. Mich juckts nicht, also will ich nicht mit reingezogen werden. Sag deinen Freundinnen, dass sie mich gefälligst in Ruhe lassen sollen."

Ich wollte grade schon gehen, als er mir hinterher rief. „Ey! Du kannst nach der Ansage doch nicht einfach gehen! Wer, was, wann und hä?" Er verstand die Welt nicht mehr.

„Cassandra aus dem siebten Jahr. Hat mich auf dich angesprochen. Gerade eben nach dem Unterricht. Das hä kannst du dir sonst wohin schieben." Okay, dass ich angepisst war hatte er inzwischen wohl auch bemerkt, aber es schien ihm nun auch zu dämmern worum es ging.

„Ohh... Cassandra. Ja, die... Hatte einmal kurz was mit ihr. Als ich gesagt hab, dass ich an nichts weiterem interessiert wäre ist sie voll ausgetickt. Muss uns wohl während dem Unterricht zusammen gesehen haben, 0 und 0 zusammengezählt haben, und geglaubt haben, dass es 2 ergibt."

Ich verdrehte meine Augen. Hatte ich nicht gerade ausdrücklich gesagt, dass mich sein Liebesleben nicht interessierte? „Es juckt mich nicht wie oft ihr was hattet oder mit wie vielen oder sonst was, ich will nur nicht, dass deine Lover mich beschuldigen. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade." 

Damit verschwand ich in den Schlafsaal der Mädchen.


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