Danke.

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Der nächste Tag begann mit Kopfschmerzen. Ich hatte nicht genug Alkohol getrunken das es für einen richtigen Kater reichte, Kopfschmerzen waren aber schon noch drin.

Ich setzte mich also mit brummendem Schädel auf und trank einen Schluck Wasser bevor ich mich aufrappelte, umzog und dann in zerknitterter Uniform zum Frühstück tapste. Alle anderen waren schon da, ich war aber glücklicherweise noch nicht zu spät. Eigentlich gerade richtig.

Daphne und Ginny winkten mir vom Gryffindortisch entgegen und schlurfte rüber zu ihnen. „Habt ihr euch geküsst?!" fragte Ginny sofort wie aus der Pistole geschossen, und zu meiner Überraschung war die Frage an mich statt an Daphne gerichtet. Ich sah diese fragend an.

„Ich hab ihr erzählt, dass Blaise dir gestern hoch zum Schlafsaal gefolgt ist als du so schlechte Laune hattest." erklärte Daphne. „Was ist überhaupt passiert?"

Also erzählte ich ihnen alles. Von Flints Annäherungsversuch beim Tanzen, über die Vielleicht-Prügelei auf dem Gang bis hin zum aufheitern im Schlafsaal. Dass Blaise und ich auf der Party und im Schlafsaal getanzt hatten, ließ ich aus. Es erschien mir nicht wichtig, außerdem wäre das ohne den Einfluss von Alkohol wahrscheinlich gar nicht erst passiert. Und das Gekreische der Beiden das ich darauf kriegen würde, würde meine Kopfschmerzen nur negativ beeinflussen.

Am Ende hatten wir eine verdatterte Daphne und eine stinkwütende Ginny. „Wenn ich den in die Finger kriege-" „..wirst du gar nichts machen." unterbrach ich sie sofort und lächelte. „Blaise hat es in den Griff gekriegt, außerdem hab ich keinen Bock auf noch mehr Stress, okay?"

In diesem Moment stand Dumbledore von seinem Platz auf und bat um Aufmerksamkeit. Madame Pomfrey, die Krankenschwester, stand nervös neben ihm. „Ich bitte um Ruhe! Mir wurde so eben mitgeteilt, dass Mister Marcus Flint schwerverletzt im Astronomie Turm augefunden wurde. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er ins St. Mungo Hospital gebracht wurde. Wenn irgendjemand weiß was passiert sein könnte, der solle sich bitte melden."

Daraufhin folgte erst Stille, dann begannen alle aufgeregt zu tuscheln. Suchend schweifte mein Blick über die Slytherintafel. Dort saß Blaise neben Theodore und redete gelassen mit ihm. Keiner von beiden schien überrascht oder besorgt. Ich stupste Ginny und Daphne an, und deren Kinnladen klappten auf als sie verstanden was passiert war.

„Also... er hat auf jeden Fall nicht gelogen, als er gesagt hat, dass er sich darum kümmern wird." murmelte Daphne und Ginny starrte ihn immer noch fassungslos an bis sich ein Grinsen auf ihren Lippen formte. „Respekt, das hatte ich von dem Typen nicht erwartet. Meinen Segen habt ihr" lachte sie.

Wir aßen auf und dann begann auch schon der Unterricht für heute. Erst Verwandlung, dann Pflege magischer Geschöpfe. Verwandlung ging schnell vorüber und so saß ich relativ schnell auf dem leicht feuchten Gras vor Hagrids Hütte und überprüfte nochmal das Protokoll das ich mithilfe von Blaise innerhalb der letzten Wochen geschrieben hatte.

Blaise setzte sich ausnahmsweise mal neben mich auf den Boden statt sich wie immer auf den Felsen zu setzten. Der Sonne war es heute mal komplett egal, dass wir uns schon Halloween näherten und schien mir mit aller Kraft in die Augen.

Merkwürdigerweise sahen alle Mädchen heute wunderschön unter der Sonne aus. Das Licht ließ ihre Haare glänzen und ihre Nasen sahen alle süß und stupsig aus, nur mir schien die Sonne voll in die Augen. Also rückte ich ein wenig von Blaise weg und zwar so, dass die Sonne mehr auf meine Schulter statt mein Gesicht schien.

„...Blaise?" „...ja?" Er sah von dem Protokoll auf, dass ich ihm wenige Minuten zuvor gegeben hatte um selber nochmal drüber zu schauen, und senkte das Pergamente. „Danke. Wegen Flint." „Kein Ding." Damit war die Sache erledigt.

Ich fragte ihn nicht was es mit den Tänzen auf sich gehabt hatte, oder warum er das getan hat, es war einfach so. Und vielleicht musste ich es auch gar nicht verstehen, es war auch in Ordnung einfach nur zu wissen, dass er es getan hat, ohne seine Begründung zu kennen.

Wir saßen also nebeneinander in der herbstlichen Sonne, meine Hände in Dave's weichem Fell, Blaise's ganz nah an meinem Bein, während er konzentriert wieder auf das Protokoll schaute. 

Dass er dieses verkehrtherum hielt, bemerkte keiner von uns..


EnemyWhere stories live. Discover now