Kapitel 10

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Aurelia

Ich war aufgeregt und müde zugleich. Keine gute Kombination, denn ich konnte nicht wieder einschlafen, obwohl ich wollte. Javier weckte mich um halb zwei. In der Nacht. Er hatte ein einer knielangen Stoffhose und einem schlichten T-Shirt gekleidet am Bett gestanden und mir einfach mitgeteilt, dass mir wegflogen. Unsere Taschen wären bereits gepackt ins Auto transportiert worden. Ich bräuchte mich nur noch mit den Klamotten, die er mir rausgelegt hatte einkleiden, dann konnten wir fahren.

Vorgestern Abend erst kamen wir aus Virgina zurück, nun wollte er mit mir in den Urlaub fahren. Ich konnte mir nicht vorstellen wohin. Ich wusste nur, wir flogen seit Stunden übers Wasser. Jetzt wo die Sonne aufging, konnte ich problemlos aus dem Fenster sehen. Ich hoffte, einen Hinweis zu finden, bis ich direkt feststellte, wie ich nur Meer sah. Damit wusste ich immerhin, dass wir Amerika verließen und auf einen anderen Kontinent flogen.

Ich drehte mich auf dem Bett liegend um. Wir flogen wie nicht anders zu erwarten nicht in einem Flugzeug in der ersten Klasse, sondern mit einem Privatjet. Meinem Ehemann gehörte dieses alleine.

Möglicherweise war das auch ein Grund, wieso ich mich, seit Stunden herumwälzte. Ich lag in einem Schlafzimmer in einem Flugzeug, anstatt angeschnallt auf einem Sitz zu sitzen.

Javier war hieran gewöhnt. Er schlief neben mir tief und feste schon seit, kurz nachdem wir losflogen. Zwischendrin schnarchte er sogar wie ein Bär, der Winterschlaf machte. Na ja, momentan konnte man sagen, er tat die ganze Zeit schnarchen.

Ich entschied mich dazu, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Er hielt mich vom Schlafen ab, also hielt ich ihm vom Schlafen ab. Er ließ mich zappeln auf nicht nur eine Wiese, also ließ ich ihn nun zappeln.

Ich entfernte die Decke von meinem Körper. Dasselbe machte ich vorsichtig bei meinem Mann. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Da der Stoff nur noch halb auf ihm lag, gelang mir mein Vorhaben einfach.

Als ich den nächsten Schritt machen wollte, verharrte ich in meiner Bewegung. Meine Augen wanderten unverschämt langsam über ihn. Er schlief, also bekam er davon nichts mit. Noch nie musterte ich ihn bis jetzt so intensiv, wenn er nicht mehr als eine enge Boxershort trug.

Der mindestens 1.90 Meter große Mann war die heiße Männlichkeit in Person. Seine Muskeln waren definiert und feste. Seine Haut war gebräunt und mit Tattoos und Haaren überseht. Was die Haare anging, waren es an seinem Oberkörper gar nicht so viele, wie es klang. Seine Arme waren behaart, seine Brust, wo die Engelsflügel tätowiert wurden, wuchsen wenige und zum Schluss gab es da noch den Streifen, der sich von seinem Bauchnabel aus bis zu seiner Boxershorts zog.

Ich knabberte auf meiner Unterlippe, widerstand dem Drang über seine harten Bauchmuskeln zu fahren. Ich atmete tief durch. Mir wurde heiß, obwohl ich nur ein Unterhemd und einen Slip trug. Sein Schritt ... ich brauchte nichts sagen. Selbst im nicht erigierten Zustand konnte man, sehen wie gut er bestückt war.

Mein Blick glitt hoch zu seinem Gesicht. Ich musste mich von dem Pochen zwischen meinen Beinen ablenken. Javiers Gesichtszüge waren entspannt, wie fast immer beim Schlafen.

Ich beugte mich zu ihm nach vorne. Mein Körper entschied für mich, nicht mein Gehirn. Erst als meine Fingerspitzen über sein weiches Haar fuhren wurde ich mir darüber klar. Er bewegte sich ein klein wenig.

Schnell zog ich mich zurück. Ich musste mich auf meinen Plan konzentrieren. Also kniete ich mich auf die Matratze, ehe ich mein Bein anhob und mich auf die Hüfte meines Ehemannes setzte. Mit meinen Händen fuhr ich nun doch über sein Waschbrettbauch. Verdammt, das fühlte sich gut an.

Er zuckte unter meinen Berührungen. Das lag hauptsächlich an meinen Fingernägeln. Zusätzlich ließ ich mein Becken kreisen. Ich spürte, wie sein Schwanz unter mir anfing zu wachsen. Zu meinem Leidwesen wurde mein Verlangen auf Javier dadurch größer. Aber ich ließ mich nicht davon aufhalten. Ich konnte mich zusammenreißen und war nicht schwanzgesteuert.

Señora Hernández || Das Schicksal hält uns zusammen || Javier HernándezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt