Arzttermin

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Franka und ich haben die Nacht durchgemacht und dementsprechend gerädert sahen wir auch aus . Die gute hat schon das Frühstück gemacht und die Kinder saßen friedlich am Tisch . Wenn Tante Franka da ist , zeigt man sich nun mal von der besten Seite.  Dann gibt es auch mal was süßes und etwas Taschengeld hier und da .
Freunde sind wie Familie,  die man sich selbst aussuchen kann . Da ist was dran .
Wir brachten den kleinen wieder zur KiTa und die große zur Schule.  Von dort aus machten wir uns auf den Weg zum Arzt .
Dort ist wie immer das Wartezimmer voll und ich rutsche nervös auf dem Stuhl rum .
Die Patienten unterhielten sich und ich fand diese Geräusch Kulisse unerträglich . Sie können ja nichts dafür , dass es mir nun mal so geht , wie es gerade ist aber ich wünschte mir leise , dass sie endlich alle mal die Klappe halten. Mir ging es Hundeelend und es scheint mir so , als würde es nicht vorwärts gehen hier . Die Minuten kommen mir wie Stunden vor und es dauert gefühlt eine Ewigkeit,  bis ich endlich aufgerufen werde . Ich saß mit meiner besten im Arztzimmer und wir warteten darauf , daß der Arzt endlich reinkommt .
Nach einer Weile kam er dann auch endlich und er schaute mich mitleidig an . Er wußte natürlich schon , was passiert ist .
Das macht in einem so kleinen Kaff schnell die Runde .
Er hörte mir geduldig zu und verschrieb mir ein Medikament,  dass ich nach einer Zeit die böse , blaue Pille nannte. Davon sollte ich 5 am Tag nehmen . Das die abhängig machen , hat er vielleicht erwähnt ,aber ich kann mich nicht daran erinnern . Beipackzettel lese ich generell nicht . Sobald man bei den Nebenwirkungen ankommt ,vergeht dir der Spaß.  Also schluckte ich brav diese Pillen und merkte schnell , dass diese wunderbar wirken . Es geht dir zwar schlecht aber es ist dir egal . Da sie rasch wirken , habe ich mich nach einer Zeit auf 15 Tabletten am Tag hochgeschaukelt . (Nach ein paar Monaten habe ich erfolgreich in der Klinik einen Entzug gemacht )!
Abends war ich richtig kaputt und ich wollte einfach nur noch schlafen.  Franka hat in der Zwischenzeit schon Klamotten von zuhause hergebracht und ist für eine gute Zeit lang bei uns eingezogen . Das war unsere Rettung , im wahrsten Sinne. 
Ich legte mich ins Bett und war ziemlich schnell weg .

Nur noch ein einziges MalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt