Weihnachten Pt.2

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Misstrauisch öffnete ich das Packet. Darin lag kleines Halsband mit Anhänger dran. Darauf stand: Dave. Daneben lag eine kleine Karte.

Tut mir leid

War alles was drauf stand. Als ich nichts sagte, riss Ginny mir das Päckchen aus der Hand, las den Satz der aus drei Wörtern, aber wohl den falschen drei Wörtern, bestand und wurde immer röter im Gesicht.

„Tut mi- Tut mir lei- TUT IHM LEID?!" Die Stille danach war ohrenbetäubend als wir von allen anderen (was nicht viele waren aber immerhin) angestarrt wurden.

„Ey der Schlappschwanz soll sich doch ins Knie f*cken, ganz ehrlich! Boah, wenn ich den erwische! Wenn ich den erwische! Der kann ja mal ganz saftig etwas erleben! Tut ihm leid- was tut ihm leid?! Dass er dich verführt und geküsst hat während du angetrunken warst?! Dass er von Anfang an, seitdem wir ihn kennen, ein Arschloch war?! Und er denkt so ein Halsband und drei hingekritzelte Worte machen alles wieder gut?!"

Ginny keifte noch weiter, aber Daphne zog sie mit sich und nach draußen, damit sie sich in der Kälte ein bisschen abregen konnte. 

Ich hatte am Anfang gedacht, dass die Aktion von Blaise eigentlich ganz süß war, aber Ginny hatte doch irgendwie recht. Klar, er war auch betrunken gewesen und ich war auch definitiv nicht immer ein Engel, aber der Kuss war im Nachhinein doch nicht so angebracht gewesen. Denn wenn er sich dafür entschuldigte, hieß es jawohl, dass er kein Interesse hatte es zu wiederholen, geschweige denn zu vertiefen. 

Vielleicht war ich verletzt, vielleicht war ich überfordert, aber mir stiegen Tränen in die Augen. Theo legte einen Arm um mich. „Hey. Lou, nicht weinen, okay? Er hat es bestimmt nur gut gemeint." „J-ja, aber, hat Gin-ny nicht irgendwie R-recht?" schluchzte ich.

„Ich mein, der Kuss war wirklich nicht in Ordnung. Er ha-atte mich seit der Zugfahrt im Visier. Wo-oher soll ich denn wissen, dass der Kuss nicht auch einfach ein neuer Weg seiner Schikane war? So nach dem Motto... erst mach ich dir Hoffnungen und dann lass ich dich fallen."

Theo schüttelte nur den Kopf, eine richtige Antwort hatte er jedoch auch nicht. Ginny und Daphne kamen zurück, wobei Ginnys Pullover ziemlich nass aussah. „Ich hab sich mit Schnee runtergekühlt" erklärte Daphne.

„Gute Idee, lass nach draußen gehen. Wie müssen den Schnee doch genießen" Dankbar lächelte ich Theo für den Vorschlag an. Also rannten wir alle zu unseren Schlafsälen, zogen uns warm an und trafen dann draußen wieder mit Ginny zusammen. Die hatte auch Harry und Ron dazu überredet mitzumachen.

Wir losten Teams aus und schließlich stand ich mit Harry und Theo hinter einer hohen Schneemauer, während Ginny, Ron und Daphne ein paar Meter entfernt Schneebälle formten. Wir taten ihnen gleich und traten wenig später, mit Armen voll mit Schneebällen, hinter unserer Brüstung hervor und zogen in den Krieg.

Harry war ein erstaunlich guter Teamplayer und somit hatten wir keinerlei Probleme die anderen abzuwerfe, denn Ginny und Ron stritten sich gerne mal und vergaßen dabei das Spiel während Daphne sich quietschend hinter Ginny versteckte.

Am Ende war es also ziemlich klar wer gewonnen hatte und hinterher kamen wir durchgefroren aber lachend zurück, pünktlich zum Abendessen.

Wir setzten uns alle zusammen an den Gryffindor Tisch, tranken Kakao und aßen das typische Weihnachtsessen, welches es jedes Jahr gab. Oh wie ich dafür lebte. Rotkohl mit Knödeln und gefüllter Ente, dazu eine Jägersoße. Mhh das Wasser lief mir im Mund zusammen nur im Gedanken daran.

Harry und Ron waren auch voll locker. Sie waren Theo gegenüber am Anfang ein bisschen misstrauisch gewesen, schließlich hatten sie durch Malfoy nicht die beste Erfahrung mit Slytherin Jungs gemacht, aber es stellte sich heraus das Theo wohl der netteste Slytherin der Welt war.

Als wir dann alle papsatt und zufrieden waren, gingen wir alle zu den Gryffindors in den Gemeinschaftsraum und spielten Gemeinschaftsspiele. Theo staunte nicht schlecht als wir den Raum betraten. Klar, er war zum ersten mal heir, und es war wahrscheinlich schon ziemlich beeindruckend, die roten Sessel und Couches aus Samt, die goldenen Kerzenhalter, der große Kamin und so weiter und so fort. Daphne und ich kannten das alles halt nur schon.

Wir spielten also Mau-Mau, Theo brauchte uns Rommé bei, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht ließen wir lieber direkt aus, wir waren da inzwischen alle (bis auf Theo) gebrannte Kinder, und keiner wollte das Spielbrett nochmal ins Gesicht kriegen.

Als ich dann hinterher im Schlafsaal lag, eng an Daphne gekuschelt in ihrem Bett, war ich also rundum zufrieden mit dem Tag. Klar, Blaise's Geschenk hatte kurzzeitig die Stimmung gedämpft, aber es war ja sowieso eher ein Geschenk für Dave gewesen anstatt für mich.

„Daphne?" „Mh?" „Kommst du noch kurz mit raus? Ich möchte Dave seine Geschenke geben."

Obwohl sie todmüde war zogen wir uns nochmal was über und liefen mucksmäuschenstill nach draußen. Eigentlich durften wir ja gar nicht mehr raus. Wir rannten also zu Hagrids Hütte und klopften Sturm. Zum Glück war er noch wach.

„Ja Kin'ners, was macht ihr denn um diese Uhrzeit hier? Nich', dass ihr nich Ärger kriegt." „Können wir Dave sehen? Bitte. Er hat auch ein schönes Weihnachten verdient."

Also saßen wir zu dritt um Fave herum, welcher sich wie ein Schneekönig über den Goldschmuck freute, den ich mir extra von meiner Mutter hatte schicken lassen. Außerdem bekam er ganz viele Leckerlis von mir und zum Schluss legte ich ihm nich das Halsband um und machte sicher, dass es nicht zu fest saß.

Wir tranken mit Hagrid noch einen Kakao mit Marshmallows und Sahne und machten uns dann auf den Rückweg. Dabei passten wir auf auch ja nicht von Snape erwischt zu werden, der Nachts gerne mal patrouillierte. 

Als wir dann endlich wieder im Bett lagen, diesmal in meinem, kuschelte ich mich noch mehr an Daphne. „Daph?" „Ich verlass das Bett nicht noch mal." „Musst du nicht, alles gut. Nur... danke. Hab dich lieb." „Ich dich auch."

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A/N: Wurde von Fragen gelöchert und genötigt zu uploaden, anonsten hättet ihr das Kapitel erst morgen bekommen, bedankt euch bei @Bammn_22 🥲

EnemyWhere stories live. Discover now