Nacht Talks

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„Für Elise" „Daph, ich kann noch nicht mal Alle meine Entchen spielen!" „Dann bring ich es dir halt bei!" „Was denn, Alle meine Entchen oder Für Elise?"

Seit einer halben Stunde saßen wir zu dritt in einem leeren Klassenzimmer und versuchten uns auf ein Lied zu einigen. Daphne wollte unbedingt, dass ich am Frühlingsball etwas mit ihr zusammen spiele, aber keine zehn Pferde konnten mich dazu bringen.

Ich war musikalisch total untalentiert, schon seit ich denken kann, und daran würde sich jetzt nichts ändern. Außerdem war ich mir ja noch nicht einmal sicher ob ich hingehen würde. Ohne Partner machte es keinen wirklichen Sinn und stand jetzt hatte ich keinen.

Ginny war inzwischen vor Langeweile eingeschlafen und schreckte immer nur mal kurz hoch wenn ich unbeholfen auf dem Klavier herumklimperte. Sie hatte uns nicht verraten wollen was sie zu Blaise gesagt hatte, aber seit dem Gespräch war sie viel ruhiger, sie hatte also wahrscheinlich richtig Dampf abgelassen.

Daphne gab langsam ihre letzte Hoffnung auf. „Na gut... dann frag ich halt Cho ob sie was spielen kann." „Die Ravenclaw?" fragte ich naserümpfend. „Ja. Und hör auf so zu gucken. Gott, Blaise hat ganz schön auf dich abgefärbt." „Ey! Blaise hat nichts damit zu tun! Ich konnte Cho noch nie leiden. Seit der Sache mit Cedric ist sie immer so empfindlich.."

Daph schnaufte. „Sie hat ihre erste große Liebe verloren, natürlich hat sie jetzt Angst sich wieder zu verlieben." „Aber sie reibt es einem immer unter die Nase! Als ob es cool ist einen toten Fast-Freund zu haben." 

„Was's mit tot?" nuschelte Ginny als sie auch endlich aus ihrem Koma erwachte. „Nichts, alles gut." Wie zogen sie hoch und brachten sie zu ihrem Gemeinschaftsraum. Danach gingen wir zu unserem und hoch zu den Schlafsälen.

Wir lagen auf unseren Betten und starrten an die Decke. Daphne hatte diese LED Leuchtsterne über ihr Bett geklebt, welche sich am Tag mit Energie aufluden. Die leuchteten jetzt auch schwach. Es machte etwas schönes mit der Atmosphäre.

„Lou?" „Mh?" „Willst du überhaupt zum Ball gehen? Also, es ist sowieso noch Zeit bis dahin, aber... hast du schon einen Plan?" „Ich geh wahrscheinlich nicht. Und wenn, dann nur mit dir und Ginny. Ich glaube ich habe jetzt schon wieder genug Drama für die nächsten zehn Jahre gehabt."

„Mh." „Willst du hin?" „Ich wüsste nicht mit wem." „Eh... Theo?" „Jaaa aber nee." Ich setzte mich verwirrt auf und schaute sie an. „Ist irgendwas passiert?" „Nein, wir sind nur... da ist nicht mehr als Freundschaft, weißt du? Das wissen wir schon seit dem zweiten Treffen. Wir verstehen uns echt super, aber mehr als gute Freunde wird das echt nicht." „Sicher?" „Sicher. Wir haben uns sogar geküsst, nur um sicher zu gehen. Gar nichts. Kein Funke."

Ich legte mich wieder hin. Sie hatte also auch keinen Funken gespürt. Anscheinend kam der wohl wirklich nur wenn man füreinander bestimmt war oder so. Es machte mich irgendwie traurig, dass aus ihr und Theo nichts werden würde, sie hätte es so verdient.

„War der Kuss wenigstens sonst okay?" „Ich hab ihm gesagt es war gut, aber..." „Aber?" Ich grinste, jetzt kam es. „Es war grauenhaft! Es war so weich aber gleichzeitig hart und seine Lippen waren voll feucht und irgendwie wussten wir beide nicht wo wir hin sollten mit unseren Händen und weder er noch ich hatten sonderlich viel Erfahrung mit Küssen und- es war schrecklich." Ich lachte. „Lass das bloß Theo nicht hören, der schwärmt bestimmt immer noch davon." „Na ich weiß ja nicht." Dieser Satz fühlte sich merkwürdig ausweichend von ihr an.

„Was ist eigentlich mit Ginny?" „Was soll mit ihr sein?" „Na, ihre Stufe darf doch auch schon auf den Ball, also, wenn sie die Begleitung von jemandem aus unserer Stufe ist. Denkst du Harry fragt sie?" „Hä? Warum denn Harry?" Daphne hörte sich zutiefst misstrauisch an.

„Najaa... er hat schon ziemlich Interesse an ihr. Hilft ihr beim lernen, legt immer ein Croissant morgens für sie zurück damit sie auch ein abkriegt und und und." „Ich weiß ja nicht.." Schon wieder dieser Satz. Es hörte sich fast so an als ob sie etwas wissen würde, dass ich nicht wusste. „Alles gut?" „Ja klar. Ich jetzt aber wirklich müde. Gute Nacht?" Ich seufzte. „Gute Nacht."

Sie drehte sich auf die Seite und kuschelte sich noch mehr in die Decke ein. Ich lag weiterhin wach auf dem Rücken und starrte Löcher in die Decke. Irgendetwas war da im Busch, aber was? Daphne hatte sich in den letzen paar Wochen schon ein paar Mal auffällig verhalten, aber es schien mit jedem Mal immer deutlicher zu werden. Ob sie mir die Wahrheit über Theodore erzählt hatte? Ich müsste ihn morgen fragen..

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A/N: Ehm... eigentlich wollte ich erst morgen wieder uploaden, aber ich hab das nächste Kapitel schon vorgeschrieben und ich bin so hibbelig und ungeduldig und ahhh, ja, viel Spaß einfach🥲🫶✨

EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt