Kapitel 19

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Als die Teller verschwunden waren, schwoll die Lautstärke an. Kaum das Dumbledore aufgestanden war, erstarb der Lärm jedoch wieder. An Dumbledores Seiten standen Madame Maxime und Professor Karkaroff. Sie wirkten ebenso aufgeregt, wie die Schüler. Ludo Bagman zwinkerte manch einer Schülerin zu und strahlte dabei. Crouch hingegen wirkte fast schon gelangweilt. "Der Kelch ist wohl gleich bereit, seine Entscheidung zu verkünden. Er braucht noch eine Minute, schätze ich.", sagte Dumbledore. "Wenn die Namen der Champions ausgerufen werden, bitte ich sie, hier hinauf aufs Podium zu kommen. Dann gehen Sie am Lehrertisch vorbei und in diese Kammer.dort erhalten sie dann ihre ersten Anweisungen.", erklärte er und zeigte auf die Tür hinterm Lehrertisch. Dumbledore schwang seinen Zauberstab, woraufhin jedes Licht erlosch, abgesehen von den geschnitzten Kürbissen. Der Feuerkelch wirkte dadurch nun viel heller. Es war fast schon so, als würde er einen blenden.

In der Großen Halle herrschte angespannte Stille. Nach einer Weile färbten sich die Flammen rot und ein Stück Pergament flog durch die Luft, direkt in Dumbledores ausgestreckte Hand. "Champion für Durmstrang ist Viktor Krum!", verkündete er laut. Beifall brach aus. Krum stand langsam auf und schlurfte nach vorne. Karkaroff schien begeistert zu sein. "Ich wusste, du hast es in den Knochen!", schrie er, so dass er den Beifall übertönte. Krum schlurfte zur Tür und verschwand in die Kammer. Kaum war er weg, färbten sich die Flammen im Feuerkelch erneut rot. Dumbledore fing auch dieses Stück Pergament geschickt auf. "Champion für Beauxbatons ins Fleur Delacour!", rief er in die Stille, die wieder herrschte. Am Ravenclaw-Tisch erhob sich ein Mädchen mit silbrig blonden Haaren. Sie war anmutig und Isabella vermutete, dass sie Veela-Blut in sich hatte. Die anderen Schüler von Beauxbatons wirkten enttäuscht. Zwei Mädchen brachen sogar in Tränen aus. Isabella verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Auch Fleur verschwand in die Kammer. Nun herrschte eine Anspannung, die man fast schon schmecken konnte. Nun würde der Champion für Hogwarts verkündet werden. Erneut färbten die Flammen sich rot. Ein Stück Pergament flog heraus, welches Dumbledore geschickt auffing. "Champion für Hogwarts ist Cedric Diggory!", verkündete Dumbledore. "Nein!", stieß Ron aus, doch es schien in niemand - außer Harry, Hermine und Isabella - gehört zu haben. Am Nachbartisch war der Tumult gewaltig. Die Hufflepuffs waren allesamt aufgesprungen und jubelten. Sie schrien und stampften mit den Füßen. Cedric Diggory ging mit breitem Grinsen an ihnen vorbei. Es kam selten vor, dass Hufflepuff im Rampenlicht stand. Isabella freute sich für die Hufflepuffs, dass es jemand aus ihrem Haus geworden war.

Der Tumult der Hufflepuffs hielt solange an, dass Dumbledore eine Weile brauchte, um sich wieder Gehör zu verschaffen. "Wir haben nun drei Champions. Ich bin mir sicher, dass ich mich darauf verlassen kann, dass ihr alle euren Champion unterstützen werdet. Auch jene Schüler aus Durmstrang und Beauxbatons, die nicht ausgewählt wurden. Indem ihr euren Champion angeuert, könnt ihr durchaus dazu beitragen...", fing Dumbledore an, doch verstummte dann so plötzlich, dass es jeden den Atem anhalten ließ. Niemandem entging, was den Schulleiter von Hogwarts ablenkte. Erneut hatten die Flammen vom Feuerkelch sich rot gefärbt. Ein Stück Pergament flog heraus. Es schien, als wäre Dumbledore in Trance, so langsam wie er den Arm ausstreckte. Er griff das Stück Pergament und las stumm den Namen. Darauf trat eine lange Pause ein. Dumbledore starrte auf das Stück Pergament zwischen seinen Fingern. Alle anderen starrten zu Dumbledore. Eine angespannte Stille herrschte und Isabella überkam ein ungutes Gefühl. Dann schließlich räusperte Dumbledore sich. "Harry Potter!", verlas er den Namen.

Erschrocken schaute Isabella zu ihrem Cousin. Alle Augenpaare waren nun auf ihm gerichtet. Harry sah aus, als wäre er geschockt. Er regte sich einen ganzen Moment lang nicht. Dann wandte er sich zu Ron und Hermine um. Diese sahen ihren Freund fassungslos an. "Ihr wisst, dass ich meinen Namen nicht reingeworfen habe, oder?", fragt er leise, doch sie antworteten nicht. McGonagall war aufgesprungen und eilte zu Dumbledore. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dumbledore nickte leicht. "Harry, komm bitte rauf!", sagte Dumbledore laut. Hermine gab ihm einen Schubs. "Geh schon.", sagte sie leise. Harry stand auf und verfing sich im Saum seines Umhangs. Er geriet ins Stolpern.

Als er endlich hinter der Tür verschwunden war, brach ein Sturm aus. Offenbar glaubten sie alle, Harry habe seinen Namen selbst reingeworfen. Ron sah sauer aus. "Was ist los?", fragte Hermine ihn leise. "Warum hat er mir nichts gesagt? Ich hätte doch mitgemacht. Hatte gedacht, er würde zumindest mit mir über seine Pläne reden.", ärgerte Ron sich. In Isabella flammte die Wut auf. "Glaubst du wirklich, dass Harry seinen Namen reingeworfen hat?!", fragte sie ihn wütend. "Ja!", sagte Ron sofort. Isabella, die neben ihm saß, verpasste ihm eine Ohrfeige. "Harry schien ebenso erschrocken wie wir alle! Niemals hat er selbst seinen Namen reingeworfen. Außerdem ist er noch keine siebzehn. Wie soll er das bitte gemacht haben?", stieß das Mädchen verärgert aus. Ron starrte sie wütend an.

Dumbledore schaffte es sich, erneut Gehör zu verschaffen. Er schickte alle ins Bett. Dann verschwand er mit McGonagall, Snape, Crouch, Karkaroff und Maxime hinter der Tür. Bagman war bereits zu den Champions gegangen. Als die Tür zu war, standen sie alle auf und verließen Geräuschvoll die Große Halle. Isabella, wütend auf Ron, stürmte regelrecht hinaus. In dem Getümmel packte sie jemand an der Hand und zog sie mit sich. "Lass mich in Ruhe, Ronald Weasley!", fauchte das Mädchen. "Bitte, Vergleich mich nicht mit einer dieser Feuerköpfen!", gab Draco zurück. Isabella errötete. Schweigend ließ sie sich von Draco in ein leeres Klassenzimmer ziehen. "Warum hast du Weasley eine Ohrfeige verpasst?", wollte Draco wissen. "Was eine nette Begrüßung.", murrte die Gryffindor. Draco grinste schief. Versöhnlich drückte er ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. "Er glaubt, Harry habe seinen Namen selbst in den Kelch geworfen.", antwortete Isabella etwas freundlicher. "Und was glaubst du, wer es war?", fragte der Slytherin vorsichtig. "Ich weiß nicht, wer es war. Aber ich bin mir sehr sicher, dass Harry es nicht war. Er sah genauso erschrocken aus, wie wir alle anderen auch. Außerdem ist er noch nicht siebzehn. Er hätte die Linie gar nicht überschreiten können.", seufzte sie. Isabella lehnte sich an einen der Tische. "Ich glaube, wer auch immer Harrys Namen in den Kelch geworfen hat, wünscht ihm nichts Gutes.", fügte sie leise hinzu. Auf ihrer Stirn bildeten sich Sorgenfalten. "Und Weasley glaubt ihm nicht?", hakte der Slytherin nach. "Ron ist ein Idiot. Und das nicht zum ersten Mal.", gab Isabella forsch zurück. In Dracos Gesicht stahl sich ein Grinsen. Isabella bemerkte es und stieß ihm leicht in die Seite. "Tut mir Leid, aber ich halte von den Weasleys nicht viel.", grinste der Slytherin entschuldigend und rieb sich die Seite. "Sagt derjenige, der mit Dick und Doof befreundet ist.", konterte Isabella. Draco errötete. Sie beließen es dabei und beschlossen lieber ein wenig die Zeit zu Zweit zu genießen. Wenn auch nur in einem leeren Klassenzimmer.

Als Isabella spät in den Gemeinschaftsraum kam, war dieser bereits leer. Es war nach der Ausgangssperre und die Fette Dame hatte mit ihr geschimpft. Isabella und Draco hatten die Zeit vergessen. Leise huschte Isabella die Treppe zu den Schlafsälen hoch, schlich in ihren Schlafsaal, zog sich schnell um und schlüpfte ins Bett. Die anderen Mädchen schliefen bereits. So bemerkte niemand, wie spät Isabella erst zurückgekommen war.

Isabella Mailin Potter III (Harry Potter FF)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora