schwarzweißer winter

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ich weiß, du siehst in vielem den winter

siehst die welt vielleicht in graustufen

ich weiß, du bist dem winter ähnlich

irgendwie still, manchmal kalt

du magst es, in deinen eigenen vier wänden

bei leiser musik deines plattenspielers an die decke zu starren

und zu träumen

während draußen schneestürme wüten

magst das gefühl der stechenden kälte

du magst es, in deinem bett bei schwarzem kaffee in büchern zu versinken

wie das winterlicht sanft durch deine vorhänge fällt

du magst die stille

wie es draußen, wenn du mal wieder spazieren gehst, fast immer menschenleer ist

du magst die winterleeren verschneiten straßen

das fahle laternenlicht, das eigentlich warm sein sollte, doch allem einen kalten glanz verleiht

du magst die verzerrten, traurigen gesichter

sag, spiegeln sie deinen schmerz wider?

du magst die müdigkeit

die noch nicht mal schwarzer kaffee oder meine liebe vertreiben können

du magst es, dass alle vor der kälte wegrennen, während du langsam durch die müde stadt ziehst

magst, wie alles langsamer wird

die zeit an dir vorbeizieht

du magst die nebeligen wintertage, an denen du dich verstecken kannst

sag, versteckst du dich vor dem schmerz?

der kalte zigarettenrauch füllt deine lunge

du ziehst durch die schwarzweiße nacht

deine gefühle in graustufen

du bleibst still und allein

willst für immer winter sein 

wortgemälde Onde histórias criam vida. Descubra agora