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Jeongchan - Scared

Beziehungspause.
Er wollte eine Beziehungspause.
Dies ist nun zwei Wochen her. Seitdem haben wir weder miteinander geschrieben, noch miteinander geredet, was sich auch als schwer erweist, aufgrund der Distanz zwischen unseren Wohnorten. Sie sind nicht weit weg, aber weit genug um sich nicht jeden Tag zu sehen.

Es zerstört mich.
Es zerstört mich nicht zu wissen was er macht, aber vorallem nicht zu wissen wie es ihm geht.

Beziehungspause ist für mich gleichbedeutend mit dem Wort Abstand.
Und ich hasse Abstand.
Ich will ihm die Freiheit und die Erholung gönnen, keine Frage. Aber es zerreißt mich innerlich nicht zu wissen was in seinem Leben passiert.
Ihm geht es scheiße.
Daher aus diese Pause.
Er will wieder Herr seiner eigenen Gedanken werden, die ihn in den letzten Wochen wenn nicht sogar Monaten, nach und nach zerstört haben.
Er möchte wegkommen von seinen Selbstmordgedanken und er möchte sich sicher sein, dass er auch bereit für diese Beziehung ist.

Möglicherweise reagiere ich über, wenn ich Angst bekomme darüber nachzudenken, dass er mich verlässt weil er diese Beziehung doch nicht möchte oder weil er nach der Pause kein Bock mehr auf mich hat.
An all das zu denken macht mir Angst und diese Angst frisst mich von innen heraus auf.
Ich mach mir bestimmt zu viele Sorgen, aber trotzdem kann ich nicht anders als weiter darüber nachzudenken.
Ich kann am nichts anderes mehr denken, bin zu nichts fähig.
Meine eigenen Probleme sind dadurch auch wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Zerstören mich noch mehr.

"Jeongin, komm essen."
Jisung unterbricht meine Gedanken.
"Kein Hunger.", erwider ich ohne ihn überhaupt anzusehen.
"Du hast seit Tagen nichts gescheites mehr gegessen. Du hast schon wieder zu viel Gewicht verloren."
Der traurige Blick entging mir nicht, aber beachten tat ich ihn nicht.
"Das kann dir doch egal sein. Ist mein Problem nicht deins. Also lass mich in Frieden und verschwinde wieder."
Meine Stimme klingt genervter als es eigentlich soll, aber wenn interessiert das schon.
"Ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Du bist seit Wochen nicht mehr du selbst. Du isst nichts mehr, verletzt dich wieder selbst und glaub ja nicht, dass mir das nicht aufgefallen ist! Du kannst das Haus nicht verlassen, ohne eine Panikattacke zu bekommen. Du stößt mal wieder jeden von dir. Wir hatten das alles doch hinter uns..."
Er sieht mich mit Tränen in den Augen an.
"Was ist passiert, dass alles wieder den Berg runter geht?"
Die Verzweiflung ist seiner Stimme anzuhören.
Ich schweige, sage nichts.
Weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Bin selbst verzweifelt.

Es ist wie ein Reflex.
Sobald in meinem Leben etwas passiert, was mir Angst macht und ich nicht weiß was ich dagegen tun kann, falle ich in das tiefe Loch zurück.
Das Loch aus den ich qualvoll und langsam, mit Hilfe von Jisung, Seungmin und Chan, wieder herauskam.
Nur ein kleines Schubs und ich falle wieder.
So wie jetzt.
Diese Beziehungspause hat mir diesen kleinen Schubs gegeben, hat mich in das tiefe Loch des Selbsthasses und der Verzweiflung geschubst.

Eine Beziehungspause ist keine Trennung, sondern einfach nur ein Abstand zueinander.
Das man sich auf sich selbst konzentriert und dafür sorgt, dass man selbst wieder in Ordnung ist und man die Beziehung nicht komplett zerstört durch das eigene Unwohlsein.

Ich merkte gar nicht, wie Jisung mein Zimmer verlassen hatte.
Er hat die Hoffnung wohl schon aufgegeben.
Ich nehme es ihm nicht übel, ich rede ja nicht mit ihm.
Es tut mir leid ihn traurig gemacht zu haben, er verdient sowas nicht.
Mich würde es nicht wundern, wenn Minho demnächst in mein Zimmer kommt und mich tot prügelt, dafür das ich sein Baby traurig gemacht habe.
Ich wäre wahrscheinlich nicht mal ansatzweise traurig drüber, würde mich sogar freuen.
Ein Problem weniger.
Von allen.

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Vielleicht kommt ein Teil 2, keine Ahnung