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Die Landschaft zieht an mir vorbei.
Die Sonne geht unter.
Ich sitzte in der Bahn, auf dem Weg zu einem, nein, dem wichtigsten Menschen in meinem Leben. Nur weiß ich leider nicht, ob ich genau das selbe auch für ihn bin.

Wacht er auf und denkt an mich?
Geht er durch die Stadt und denkt an mich?
Geht er schlafen und denkt an mich?
Denkt er auch ständig an mich?
Fühlt er auch dieses Kribbeln?

Seid Wochen mache ich mir diese Gedanken. Aus Angst, dass er nicht genauso fühlt wie ich, habe ich mich in letzter Zeit immer mehr von ihm entfernt.
Aber warum? So kann ich doch gar nicht wissen ob er vielleicht auch so fühlt.
Ich bemerke dich sofort wenn er anders ist. Ich kenne ihn gut genug, auch ohne es von ihm gesagt zu bekommen, um zu wissen ob er mehr als Freundschaft für mich empfindet. Aber da ist wieder die Angst, was ist wenn es nicht so ist? Wenn er nicht so fühlt?

Ich schaue erneut aus dem Fenster der Bahn. So frei wie die Vögel, das wärs jetzt. Einfach ohne Sorgen davon fliegen.
Mein Blick wandert zur Sonne, so tief und wunderschön am Horizont.

Immer wenn die Sonne tief steht, flieg mit dem Wind.
Auch wenn wieder alles schief geht, wir kriegen es hin.
Hab keine Angst vor dem Bösen
Du bist alleine, doch du kannst dich erlösen.

Langsam fährt die Bahn in den Hauptbahnhof ein. Wenig später hält sie auch schon. Die ganzen Menschen strömen aus der Bahn. Auch ich erhebe mich träge von meinem Sitzplatz. Auf dem Bahnsteig angekommen sehe ich , wie sich Paare in den Arm nehmen, da sie sich wahrscheinlich schon lange nicht mehr gesehen haben. Ich sehe wie Familien wieder zusammen finden. Aber ich sehe auch Menschen, die sich den Tränen nah, voneinander verabschieden.

Ich verlasse das Gebäude und trete auf die Straßen der Großstadt. So viele Menschen und Geschäfte. Überall Gerede, Musik und Autos.

Ich gehe die Straßen entlang auf der Suche nach einem Taxi. Ein Taxi auf dem Weg zum Glück oder auf dem Weg zur Hölle. Aber ich bin hier und werde mich nicht um entscheiden. Ich werde zu ihm fahren und ihm meine Gefühle gestehen. Ich werde nicht einfach wieder umdrehen und wieder gehen. Ich bleibe stark!

Du nimmst alle Leiden auf dich, die Vergangenheit war traurig.
Handelst nur aus Instinkt.
Keiner weiß, ob die Zukunft was bring.

Nach wenigen Minuten habe ich ein Taxi gefunden. Ich gebe dem Fahrer die Adresse und lehne mich zurück in den Sitz. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und die Sterne glitzern am Himmel.

Da die Straßen ziemlich voll sind, dauert es länger als sonst. Ich schließe die Augen. Denke nach. Über die Zukunft. Egal was er sagen wird, eine Last bin ich dann los.

An die wahre Liebe glauben wir
Darum schließen wir die Augen
Wir träumen von einer besseren Welt
Denken an alle und vergessen uns selbst
Denn wir sind selbstlos

Ich gebe dem Taxi Fahrer das Geld und verabschiede mich von ihm.
Nur noch ein Paar Schritte und ich stehe vor seiner Tür. Nur ein Paar Schritte und ich bin bei Ihm. Langsam setzte ich mich in Bewegung und drücke schließlich selbstbewusst auf die Klingel. Nach kurzer Zeit Meldet sich Paluten.

"Hallo, wer ist da?"
"Hey Palle. Ich bins Felix."
"Oh hey Felix, komm rein."

Das Surren der Tür erklingt und ich betrete das Treppenhaus. Zielstrebig laufe ich die Treppen hoch. Angekommen, steht die Wohnungs Tür auch schon offen. Mit einem "Hey" betrete ich die Wohnung. Dass ich so selbstbewusst auftrete hätte ich nicht gedacht.

Paluten kommt aus seinem Zimmer und umarmt mich kurz zur Begrüßung.

"Mensch, mit dir hab ich ja gar nicht gerechnet. Warum hast du dich in letzter Zeit so zurück gezogen und bei keinem gemeldet?"
"Hatte bzw. hat seine Gründe. Ist Basti da? Ich muss unbedingt mit ihm reden."
"Klar, er ist in seinem Zimmer. Er ist in letzter Zeit auch nicht so gut drauf. Ich glaube, es ist ganz gut wenn du mal mit ihm redest."
"Ok, danke."
"Falls was ist, bin in meinem Zimmer!"
"Ok"

Ich gehe zu Basti's Tür und Klopfe zaghaft. Da ich keine Antwort bekomme gehe ich einfach hinein. Was ich sehe macht mich traurig. Sebastian liegt zusammen gerollt auf seinem Bett. Mit dem Blick direkt zu mir gerichtet. Ich bewege mich nicht vom Fleck. Kurz mustert er mich, steht dann aber auf. Er kommt auf mich zu. Kurz vor mir bleibt er stehen. Mit einem "Warum? ", zieht er mich in eine feste Umarmung. Langsam bahnen sich Tränen den Weg über mein Gesicht und tropfen auf sein T-Shirt. "Es tut mir so leid, Basti. ", bringe ich leise hervor.

Gefühlte Ewigkeiten standen wir so bis er sich von mir löst. Ich sehe direkt in seine Augen. Sie waren glasig , komplett ohne ihren wunderschönen Glanz. Auch er hatte geweint. Er nimmt meine Hand und Zieht mich Richtung Bett.

Wir sitzen nebeneinander. Die Hände immer noch verschränkt. Ich überlege wie ich am besten anfange, während er mich auffordernd betrachtet.

"Warum?", fragt er erneut mit leiser Stimme.
"Ich hatte Angst.", antworte ich schlicht. "Wovor? ", er macht eine kurze Pause und schluckt. Es fällt ihm schwer das nächste zu fragen. Ich weiß was er wissen will. "Vor mir? Was hab ich falsch gemacht? ", fragt er schließlich mit ängstlichem Unterton.
"Nicht direkt vor dir, und um Gottes Willen hast du nichts falsch gemacht. Sebastian, das was ich dir sagen werde fällt mir nicht leicht. Dies ist der Grund warum ich mich Wochen, wenn nicht sogar Monate nicht gemeldet habe. Versprech mir, dass du es akzeptieren wirst. ...Bitte?", obwohl ich stark bleiben wollte, sammeln sich Tränen in meinen Augen. Wenn er es nicht Akzeptieren wird, war es das mit uns, unserer Freundschaft.

"Felix, ich werde es akzeptieren. Egal was es ist. Glaub mir, du bist mir zu wichtig um wegen einer Kleinigkeit alles weg zu werfen. Aber bitte sag mir was los ist."
Okey, jetzt oder nie!
"Sebastian", ich mache eine Pause und schaue auf unsere, immer noch verschränkten Hände. "Ich, ich wollte nicht dass es so kommt. Ich konnte nie ahnen dass ich, ich...Ich habe Gefühle für dich entwickelt Basti." Ich gucke wieder in seine Augen. "Gefühle die mehr sind als Freundschaft."

Wir können die Dinge nicht mehr ändern - Lauf der Zeit.
Wir sind nicht schuld, auch wenn ihr mit dem Finger auf uns zeigt.
Wir können die Dinge nicht mehr ändern - Lauf der Zeit.

Basti fängt an zu lächeln. Warum? Ich habe ihm meine Liebe gestanden und er kann nichts anderes als lächeln?
Immerhin, ich habe fest damit gerechnet, dass ich gleich wieder fahren kann. Dass dies das Ende von uns ist.

Bevor ich geh, hab ich alles versucht und alles wird gut und...
Bevor ich geh, nur meine Seele bleibt hier.
Bevor ich geh, hab ich alles gegeben, alles im Leben.
Bevor ich geh, bin ich noch einmal bei dir.
Bevor ich geh, Bevor ich geh...

Unerwartet schließt er mich in eine Umarmung. Direkt fange ich an zu grinsen. Bin ich froh dass er mich nicht fallen lässt, nicht weg rennt, mich nicht anschreit. Er ist einfach bei mir.

Kurze Zeit später, so schnell konnte ich gar nicht reagieren, liegen auch schon seine Lippen auf meinen. Dass ist eindeutig dass beste was mir in meinem gesamten Leben passiert ist.

Lass die andern sich verändern und bleib so wie du bist.
So wie du bist - so wie du bist
Lass die andern sich verändern und bleib so wie du bist.
Ich mag dich so wie du bist - ich brauch dich so wie du bist.
Lass die andern sich verändern und bleib so wie du bist!

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Das wars auch schon. Ich hoffe der OS hat euch gefallen. Die Fett geschriebenen Teile sind Ausschnitte aus Songtexten von Motrip. Das Titelbild ist selbst gezeichnet. Joa^^ Ihr könnt mir ja auf Insta folgen wenn ihr Bock habt!? XD

Insta: _jooosi_

Genug Werbung. Bye

Ich brauch dich so wie du bist | Rewilz OSWhere stories live. Discover now