17. Kapitel

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- Ethan's POV -

Dienstag Abend

In nehme meine Sporttasche aus dem Mitarbeiterraum und verlasse den Supermarkt. Ich hatte heute bei der Arbeit die ganze Zeit die Hoffnung, dass Abigail wieder vorbeikommt, am besten alleine, aber nein. Sie ist nicht gekommen. Ich weiß, dass sie morgens in der Schule ist, aber am Nachmittag hätte sie kommen können. Es sei denn, meine Reaktion gestern hat sie verschreckt. Aber was erwartet sie? Ich mag sie nun mal und sehe es nicht gerne, wenn sie mit anderen Jungen abhängt. Ich dachte, sie hat gestern das selbe gefühlt wie ich. Aber bestimmt habe ich mich geirrt.

Das erste Mädchen, das ich so richtig mag und das mag mich nicht. Das ist echt scheiße.

Ich gehe an Abigails Schule vorbei, die liegt auf dem Weg ins Fitnessstudio. Auf dem Parkplatz sehe ich einen Motorroller stehen, der ihrem ähnlich sieht. Vielleicht ist es sogar ihrer. Aber was sollte sie um diese Uhrzeit in der Schule machen?

Ich betrete das Fitnessstudio, checke mich ein und ziehe mich um. Ilay ist bereits bei den Hanteln und trainiert. "Hey man", sage ich und setze mich neben ihn. "Na", fragt er und hebt eine Hantel. "Du glaubst nicht, wie mies es mir geht", sage ich und gucke ihn verzweifelt an. Mehrere Mädchen laufen an uns vorbei und kichern. Es ist jedes Mal so, dass ich im Fitnessstudio von irgendwelchen Mädchen oder Frauen angemacht werde, aber die interessieren mich nicht. Ich will Abigail.

"Alter, sie ist gestern einfach mit diesem Typen in den Supermarkt gekommen. Weißt du, wie der sich an sie rangeschmissen hat?", frage ich und lege mich hin. "Er grapscht sie einfach an, aber ich merke, dass er ihr nicht gefällt", presse ich raus, während ich eine Hantel hebe. "Lass es raus, Alter", sagt Ilay zu mir. Beim Zuhören ist er echt gut. "Ich habe sie gestern übrigens vor der Schule mit diesem Kyle gesehen. Sie hat mir erzählt, dass-" "Wann hast du sie gesehen?" "Nach 14 Uhr ungefähr", antwortet er. "Also hat er sie von der Schule abgeholt?", frage ich wütend.. Was für eine Motivation zum Hanteln heben. "Ja, sah so aus. Sie hat auf ihn gewartet und dann ist er auch gekommen", antwortet Ilay. Ich wette, er ist mit ihr zusammen. "Er ist so eine-" Doch bevor ich den Satz beenden kann, sehe ich, wie Abigail plötzlich neben mir auftaucht. "Hi", sagt sie. Sie sieht toll aus. Ihre wunderschönen langen Haare trägt sie offen und sie hat eine schwarze Hose mit einem Hoodie an. Es ist heute auch nicht mehr so warm. Der Herbst kommt. Als erstes denke ich, dass ich sie mir einbilde, aber nach ein paar Sekunden realisiere ich, dass sie wirklich vor mir steht. "Was willst du hier?", frage ich sie kalt. Sie guckt mich überrascht und etwas verschreckt an. "Ich wollte mit dir reden", antwortet sie leise. Ich habe das Gefühl, dass sie sich ein bisschen vor mir fürchtet. Ich stemme hier gerade 60 Kilo, also sicher mehr, als sie wiegt.
Ich lasse die Hantel liegen und setze mich auf. Der Gedanke, dass ich ihr vielleicht Angst mache, gefällt mir nicht. "Schieß los", sage ich trotzdem kalt. Sie sieht zwischen all den verschwitzten Männern mega zerbrechlich aus. "Können wir wo anders hingehen?", fragt sie. Ich nicke und gehe mit ihr ins Treppenhaus, welches in die zweite Etage des Fitnessstudios führt.
"Ähm, also, Kyle, dieser Typ von gestern, ist nicht mein Freund, falls du das denkst", sagt sie vorsichtig. "Das denke ich nicht", antworte ich und verschränke die Arme vor meiner Brust. "Ich denke eher, dass er sich total an dich ranmacht und du das zulässt." Sie nickt und schaut auf den Boden. "Ich mag ihn aber nicht. Es ist echt eine lange Geschichte-" "Ich habe Zeit", unterbreche ich sie. Ich will alles wissen und zwar jetzt. "Ok", sagt sie zögernd und setzt sich auf eine Treppenstufe. Ich setze mich neben sie und warte. "Meine Mum ist Ärztin und ihr größter Traum ist es, Chefärztin zu werden. Kyle ist der Sohn von einem dieser Leute, die das zu entscheiden haben." Ich verstehe langsam, worauf sie hinaus will. "Meine Mum hat mich gebeten, ein Mal mit ihm auszugehen. Sie will, dass er ein gutes Bild von uns hat und auch so positiv mit seinen Eltern über uns redet, damit meine Mutter den neuen Job bekommt. Außerdem gefällt Kyle Mum, weil er auch Medizin studiert und sie möchte, dass ich so einen Freund habe", erklärt sie und guckt mich vorsichtig an. Ich nicke. "Und ich bin ein armer Verkäufer im Supermarkt", sage ich. Dass ich aber studieren will, verheimliche ich ihr. "Es geht für mich nicht darum. Geld ist mir nicht wichtig. Ethan, ich will nur dich", sagt sie und schaut mich an.

- Abigail's POV -

Ich gucke ihn erwartungsvoll an, aber er sagt nichts. Es hat mich unglaublich viel Überwindung gekostet, ihm das persönlich zu sagen. "Wieso hast du nicht angerufen?", fragt er. "Ich habe mir die Hände gewaschen und vergessen, dass deine Nummer draufsteht", gebe ich zu, worauf er leise lacht.
Er steht auf und ich habe Angst, dass er geht. Aber er guckt mich nur an. Und ich gucke ihn nur an. Dann stehe ich auf und gucke auf den Boden. "Wenn du auf mich keine Lust mehr hast, dann-"fange ich an, zu reden, aber ich schaffe es nicht mehr, den Satz zu Ende zu sagen, weil er mich umarmt. Diesmal sind meine Hände aber um seinen Bauch geschlungen. Ich atme seinen Geruch tief ein und spüre, wie alle Sorgen, die ich hatte, verschwinden. Es fühlt sich an, als wäre ich Zuhause... als wäre er mein Zuhause.
Er drückt mich fest an sich und ich glaube, dass keiner von uns beiden so richtig das Verlangen danach verspürt den anderen loszulassen. Ich will ihn am liebsten niemals mehr loslassen.

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Sorry, dass so lange kein neues Kapitel mehr gekommen ist, aber na ja, die Schule stresst ;)


Mr. Arrogant 2Donde viven las historias. Descúbrelo ahora