Kapitel 17

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"Oh mein Gott." war das einzige was ich leise herausbrachte, als wir am Tatort ankamen. "Kein Wunder, dass auf der Wache das totale Durcheinander herrscht." ging es mir durch den Kopf, während ich mit Spencer zusammen zum Eingang des Wohnblocks ging, wo JJ und Agent Hotchner bereits auf uns warteten. "Verprügeln, erstechen, würgen und jetzt auch noch erschießen." stellte ich fassungslos fest und kniete mich unsicher neben die Leiche. "Ein einfacher Schuss in den Kopf." sagte Spencer, während er sich die Schusswunde genauer anschaute. "Das war Officer Foster. Er war ein guter Kerl." teilte Detective Linney uns bedauernd mit, als er sich zu uns stellte. "Von wo kam der Schuss?" fragte ich und stand wieder auf. "Von da hinten, dass heißt Officer Foster hat ihn nicht einmal gesehen." erklärte JJ, dabei zeigte sie hinter sich und schaute dann mitfühlend zu dem leblosen Körper, der sich vor uns befand. "Ich will, dass ihr euch die Wohnung anschaut." wies Agent Hotchner Spencer und mich an. "Drittes Stockwerk. Rossi und Morgan sind schon da." fügte er noch hinzu. Die Wohnung glich einem Schlachtfeld. In der am Wohnzimmer angrenzenden Küche, lagen Glasscherben auf dem Boden, im Wohnzimmer selbst wurden kleinere Regale umgeworfen, weshalb Bücher, Zeitschriften, Figuren und derartiges auf dem Boden verstreut waren und Blut war im Raum verteilt. "Alice Bright?" fragte ich nach. Derek bestätigte meine Frage mit einem Nicken. "29 Stichwunden." bemerkte Spencer. "Sind die Stichwunden die Todesursache?" erkundigte ich mich bei ihm. "Wenn man es genau nimmt nicht." begann Spencer zu erklären und gestikulierte dabei ziemlich stark, was mich zum lächeln brachte. "Die genaue Todesursache war das verbluten. Ein Mensch kann nur eine bestimmte Menge an Blut verlieren, aber da es durch die Stichwunden dazu kam, kann man schon sagen..." "Sie wurde weder verprügelt noch gewürgt falls es das ist, was du wissen willst." unterbrach Derek ihn. "Warum ändert er alles?" fragte ich. "Wir haben es hier mit einem narzisstischen Psychopathen zu tun." erwiderte Dave. "Am Anfang war es ihm wichtig, dass du die Morde mit deinem Dad in Verbindung bringst." fügte Derek hinzu. "Und da es ihm gelungen ist, ändert er nun alles?" fragte ich verwirrt. "Ich denke nicht, dass wir es hier mit einem Psychopathen zu tun haben." fing Spencer an. "Aber er wollte, dass wir es denken, damit es so aussieht, als hätte mein Dad die Frauen umgebracht." sprach ich weiter, woraufhin Spencer nickte. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, wobei er an einer der Wände hängen blieb. "Nein." brachte ich im Flüsterton hervor und schüttelte panisch den Kopf. Ich schloss meine Augen, um wenigstens für einen kleinen Augenblick nichts wahrnehmen zu müssen. Mir wurde immer bewusster, wie sehr ich an all dem Schuld war. Vielleicht nicht direkt, aber dennoch war ich der Grund, weshalb all diese Morde geschahen. "Ich will das es aufhört. " dachte ich. "Schau mich an." hörte ich Spencer plötzlich flüstern. Ich konnte spüren, dass er direkt vor mir stand. "Case." sagte er leise. Ich zögerte, bevor ich meine Augen öffnete. Ich schaute Spencer ängstlich an. "Er ist ein Narzisst und denkt er wäre besser als du, aber das ist er nicht." fing Spencer an und nahm meine Hände. "Er will, dass du dir für all das die Schuld gibst. Er empfindet kein Mitleid, Reue oder Mitgefühl für andere..." er stoppte, denn meine Augen füllten sich langsam mit Tränen und ich ließ seine Hände los. "Reid."schnauzte Derek ihn an. Spencer schaute hilflos zwischen Derek und mir her. "Casey... Ich..." brachte er unbeholfen hervor. Ich schaute ihn immer noch mit großen Augen an, wobei die Tränen, die sich zuvor in meinen Augen gesammelt hatten, nun meine Wangen runterliefen. "Er hat es geschafft." wimmerte ich. Spencer schüttelte den Kopf und nahm mich sanft in den Arm. "Das hat er nicht." flüsterte er und hielt mich behutsam fest. Ich spürte das gleichmäßige schlagen seines Herzens und seinen ruhigen, regelmäßigen Atem, was mich wieder runterbrachte. Ich hob meinen Kopf an und schaute in, das besorgte Gesicht von Spencer. Er hob mein Kinn leicht an und schaute mir tief in die Augen. "Versprich mir etwas." fing er an. "Was?" fragte ich kaum hörbar. "Das du nicht aufgibst und weiter kämpfst, egal was passiert." "Spence ich..." "Versprich es mir." unterbrach er mich, wobei er mich flehend ansah. Ich antwortete nicht. Ich wusste nicht, ob ich dieses Versprechen halten konnte. "Case bitte...Versprich es mir." wiederholte Spencer mit einer kleinen Pause. Ich seufzte. "Ich verspreche es dir." flüsterte ich und vergrub meinen Kopf an seiner Brust. Spencer hielt mich einen weiteren Moment im Arm, bis ich mich von ihm löste und tief durchatmete. "Eine völlig andere Vorgehensweise." hörte ich JJ sagen, die mit Agent Hotchner zusammen in die Wohnung kam. "Wir werden uns früher sehen, als du denkst." las Agent Hotchner nun, die mit Blut geschriebene Nachricht vor, die an einer der Wände stand. Anschließend musterte er mich ernst. "Wir fahren zurück zur Wache. Wir müssen das Profil noch einmal überarbeiten." wies Agent Hotchner uns an. "Sie fahren mit mir."

Somebody to die for// criminal mindsWhere stories live. Discover now