Vergebung ~2~

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Filis Sicht:
Es half nichts, ich musste zu ihm. Mit meiner letzten Kraft nahm ich mein Schwert in die Hand, legte Kili sanft auf den Boden und rannte. Rannte für Thorin, rannte für Kili, rannte für meine Liebe, die ich nie hatte kennengelernt. Ich wusste, dass ich diese Schlacht nicht überleben würde, denn tief in meinen Bauch klaffte ein riesiges Loch und ich verblutete innerlich, da ein Schwert die Öffnung verschloss. Wenn ich es jedoch rausgezogen hätte, wäre kämpfen unmöglich gewesen, so konnte ich wenigstens noch Thorin das Leben retten. Einer von uns sollte überleben und das sollte Thorin sein.
All die Anspannung und der Druck der über die Jahren auf meinen Schultern gelastet hatte, der Druck nicht genügen zu können und auf diese Weise Thorin zu verlieren, verschwand. Ich fühlte mich frei wie nie zuvor. Tränen der Trauer um meinen Bruder, Tränen der Freude endlich Vater wiedersehen zu können, kullerten mir von den Wangen, doch das stachelte mich nur noch mehr an. Mit hohem Tempo raste ich neben Thorin vorbei. Das letzte was er von mir sah, sollte ein Lächeln sein. Aus vollem Herzen lächelte ich ihm entgegen und dieses Mal war es echt. Ich machte das, was einem König würdig war. Ich setze mich für die ein die ich liebte und beschützen wollte.

Nur wenige Meter war Azog noch von mir entfernt. Mit einem lauten Kriegsschrei riss ich mein Schwert in die Höhe und stach mit all meiner übrigen Kraft nach vorne. Die Spitze des Schwertes drang in seine Brust ein. Ich gab dem Schwert einen letzten Ruck, sodass es den niederträchtigen Ork vollständig durchbohrte. Sein Blut spritze zu allen Seiten, sodass ich das Herz wohl getroffen hatte. Wenige Sekunden später landete ich hinter Azog. Er röchelte noch, weshalb ich ihm mein Schwert in den Rücken stach, um den Leidensprozess zu beenden. Leblos sackte sein Körper zusammen. Arzog war tot und Thorin gerettet.
Vor Erschöpfung ließ ich mein Schwert zu Boden fallen. Mein Körper war so weit. Die Organe versagten. Schließlich fiel ich zuerst mit den Knien zu Boden, dann folgte mein Körper, sodass ich vorne überfiel. Ich spürte dass der Boden unter mir verschwand. In der Luft lag Thorinsduft, aber da war noch etwas
Blut, schoss es durch meinen Kopf.
Ich schnellte hoch und sah wie Thorinskörper leblos auf den meines Bruders fiel. Ich schloss meine Augen. Eine einzelne Träne nahm das Blut von meinen Wangen. Der letzte Gedanke sollte der ehrlichste sein hatte mir Thorin immer erzählt.

Vergib mir Mutter....

~ Der Hobbit ~  Fili/Kili OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt