Kapitel 5

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Ich saß auf einer der Barhocker in der Küche und starrte die Wand an. Mein Zeigefinger berührte meine Unterlippe. Bilder von Gestern kamen mir in den Sinn und ich musste etwas lachen.

Flashback

Seine Lippen lösten sich und er sah mir in die Augen. Sein Lächeln, welches er die ganzen Zeit hatte, verschwand und stand plötzlich auf. Auch ich stand auf und wurde rot im Gesicht. Gott war mir diese Situation unangenehm! Er hatte mich geküsst. Einfach geküsst. Und obwohl wir uns erst nur 2 Tage kennen.

Ich sah die ganzen Zeit auf den Boden, bis ich ein Räuspern hörte, was mich hochschreckte. Er kratzte sich nervös am Nacken und ging ständig durch seine pechschwarzen Haare. Ich spielte mit dem Saum meines T-Shirts und hoffte, dass er endlich etwas sagen würde.

"Ich ehm-", er unterbrach sich und sah sich um. Ich sah mich um, um zu gucken, ob uns einer gesehen hatte. Zum Glück war jeder beschäftigt und hatten uns keine Aufmerksamkeit geschenkt.

Ich wurde immer nervöser und wollte schon die Flucht ergreifen, aber er fing wieder an zu sprechen.

"Ich sollte gehen. Sorry!", rief er und zeigte mit seinem Zeigefinger hinter mich zum Haus. Bevor ich etwas erwidern konnte, machte er einen Schritt und ich wollte ihm Platz machen, weswegen ich nach rechts ging. Er ging leider nach links, weswegen wir uns im weg stand. Ich ging nach links, gleichzeitig er nach rechts. Langsam starb ich vor Peinlichkeit, also setzte ich mich wieder auf die Bank. Er schenkte mir einen letzten Blick und  verschwand.

Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen und schüttelte meinen Kopf.

Was.war.das?

Flashback End

"Was ist denn mit dir los?", hörte ich Zac sagen, als er den Kühlschrank öffnete. Ich schreckte hoch und das leichte Lächeln verschwand aus meinem Gesicht.

Gestern hatten wir uns wie kleine High School Schüler benommen. Wir waren nervös und wussten einfach nicht, was wir machen oder sagen sollten. Warum war ich eigentlich so nervös gewesen? Ich meine, ich hatte schon öfters auf Partys fremde Jungs geküsst, da ich einfach immer so dicht war.

"Wie siehst du denn aus?", stellte ich eine Gegenfrage und musterte ihn weiter. Seine Haare waren durcheinander und er hatte Augenringe unter seinen Augen. Er trug nur Boxershorts; so wie immer. Er sah nicht so aus, als hätte er genug Schlaf bekommen.

Nachdem er eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank genommen hatte, nahm er eine Tablette aus dem Schrank und setzte sich neben mich auf den Barhocker. Er stellte die Sachen auf den Tresen und schloss seine Augen. "Frag' nicht", sagte er leise und massierte sich seine Schläfe.

Ich nickte nur und trank meinen Tee weiter. Ich beobachtete Zac dabei, wie er die Tablette schluckte und die Augen wieder schloss. Tja, dass kommt davon, wenn man so viel trinkt, dachte ich mir und verdrehte die Augen.

Zac sah sich um und stöhnte genervt auf, als er die Unordnung entdeckte.

"Regel Nummer 1: Sei nie der Gastgeber", sagte ich ihm und lachte. Der Gedankte, dass er das alles aufräumen musste, brachte mich zum Lächeln.

Er brummte nur und nahm eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Er wollte die Treppe hochsteigen, aber ich stoppte ihn: "Wohin?"

"Was wohl? Ich muss duschen", sagte er genervt und ging die Treppe hoch.

Ich sprang vom Hocker und rief: "Du musst das alles hier aufräumen!"

Er stoppte und drehte sich in meine Richtung. Er stand zur Hälfte der Treppe und runzelte die Stirn. Ich lachte. Er dachte wohl, dass gleich Maya kommen würde und das alles aufräumen würde.

Five New NeighboursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt