Kapitel 9

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Na das kann ja heiter werden...

Nach weiteren 5 Minuten des unbehaglichen Schweigens, ertönte Susans Stimme von unten - sie hatte eine echt laute Stimme - "Ich gehe dann jetzt, ihr beiden! Ich komme morgen um 10 Uhr wieder, ihr habt ja morgen Schulausfall, da braucht ihr ja nicht früh aufzustehen. Solltet ihr aber frühstücken wollen, bevor ich da bin, dann weißt du wo alles steht, Kayla!" Es knallte die Haustür und schon war alles wieder still. Na toll. Ich und Kyle ganz alleine in diesem riesigen Haus. Nervös räusperte ich mich. Nervös? Verdammt, warum bin ich denn jetzt nervös? Ich mag Kyle doch gar nicht mehr! Er hat mich doch nur angelogen! "Ich zeige dir am besten, wo du eine Matratze und Bettzeug finden kannst..." murmelte ich und wandte mich von Kyle ab. Ging aus dem Bad, durch mein Zimmer, durchquerte ein paar Flure und blieb schließlich in der Waschküche stehen, in der Susan nicht nur die Wäsche machte, sondern auch Luftmatratzen, Bettlaken, Kissen und Decken gestapelt waren. "Nimm dir, was du brauchst." sagte ich abweisend zu Kyle und zeigte auf das voll gepackte Regal. "Und wo finde ich eine Matratze?" Ich schnaufte. "Ich denke, du wirst es ertragen, mal ne Nacht auf einer Luftmatratze zu schlafen." Er schüttelte den Kopf. "Deine Mutter hat aber gesagt, dass du mir eine normale Matratze geben sollst." Ich stöhnte genervt auf. "Die einzigen normalen Matratzen, die wir so noch hätten, sind in den Gästezimmern, und meine Ma hat uns regelrecht verboten da rein zu gehen. Du wirst dich also mit einer Luftmatratze zufrieden geben müssen." gab ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. "Dann schlafe ich eben bei dir im Bett, und du auf einer Luftmatratze." grinste er. "Soweit kommts noch, dass ich in meinem eigenen Haus auf einer Luftmatratze penne." Ich zeigte ihm einen Vogel. "Dann schlafen wir eben zusammen in deinem Bett. Groß genug ist es ja." - "Wieso sollte ich mit jemandem in einem Bett schlafen, der mich belogen hat und versucht hat mich zu manipulieren?" giftete ich ihn an. "Weil es mir leid tut? Verdammt, es tut mir total leid, Kayla! Ich wollte doch nur mit jemandem befreundet sein, und Brad meinte, er könne einen Freund gebrauchen, der ihm hilft. Und dass ich dann sogar noch eine Freundin hätte -also Freundin im Sinne von befreundet, weil ihr dann ja zusammen gewesen wärt, natürlich- und als ich dich dann kennen gelernt hatte, da wollte ich aussteigen, aber er meinte, es wäre ihm total wichtig und ein wahrer Freund würde ihn jetzt nicht im Stich lassen. Ich wollte ihm doch nur ein Freund sein! Er meinte, du würdest es nie erfahren, und sein ganzer, verdammter Scheiß-Plan wäre bombensicher. Es war ein Fehler, es dir nicht zu sagen, aber ich wollte einfach nicht, dass alles wieder so wird, wie es an meiner alten Schule war. Es tut mir so leid, Kayla." - "Du willst dich gerade mit dem Grund entschuldigen, dass du egoistisch warst? Wir wären Freunde, wenn du es mir erzählt hättest. Aber ich weiß nicht, weshalb ich dir verzeihen sollte. Um ehrlich zu sein, will ich gerade aber auch nicht darüber reden. Ich bringe jetzt Love Wasser und putze meine Zähnen, danach gehe ich schlafen. Was du machst, ist mir scheißegal, solange du mich nicht nervst." Damit drehte ich mich um und ging. Ich wusste, würde ich jetzt weiter mit ihm reden, würde ich ihm verzeihen, was er gemacht hat. Aber ich fühlte mich noch nicht bereit dazu.

Nachdem ich meiner Hündin eine Weile lang zugesehen hatte, wie sie trank, nahm ich sie auf den Arm und ging mit ihr nach oben in mein Zimmer. Kyle war nicht da, aber ich hatte vorhin unten den Fernseher laufen hören. Vielleicht blieb er ja sogar die Nacht über auf dem Sofa. Das wäre super.

Als ich seit etwa 20 Minuten mit Love im Arm im Bett lag, öffnete sich meine Zimmertür und Kyle trat ein. So viel zu 'Vielleicht bleibt er ja unten'... Ich legte mein Handy so schnell und unauffällig, wie ich konnte, weg und verlangsamte augenblicklich meine Atmung während ich meine Augen schloss -Ich war ein echtes Multi-tasking-Genie-, damit Kyle dachte, ich würde schon schlafen. Er sprach mich nicht an, woraus ich schloss, dass er wirklich glaubte, ich würde schlafen. Ich spürte, wie die Matratze unter Kyle's Gewicht leicht nachgab- nicht, dass Kyle viel gewogen hätte, er war fast dünner als ich und ich war dank einer Ess-Störung vor zwei Jahren extrem dünn. Er schien sich über mich zu beugen und dann hörte ich, wie er mir etwas ins Ohr flüsterte. Es hörte sich an wie "Es tut mir wirklich leid, Kayla. Ich wünschte, du würdest mir glauben. Ich wünschte du wüsstest, dass ich dir das nicht antun wollte. Ich wünschte, du wüsstest wie viel du mir bedeutest. Ich wünschte, du wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Ich liebe dich, Kayla." Aber das konnte doch nicht sein, oder? Er konnte diese drei Worte nicht gesagt haben. Nicht zu mir. Vermutlich hatte ich mich einfach verhört oder es mir eingebildet. Aber was, wenn nicht? Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

Als ich aufwachte, lag Kyle nicht mehr neben mir. Ich stand auf und ging ins Bad, da ich das Gefühl hatte, meine Haare seien verklebt. Als ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich, dass meine Haare mit einer blutroten Flüssigkeit verschmiert waren. Ich trat dichter zum Spiegel heran und betrachtete meine Haare genauer. Die Flüssigkeit sah in dem nur spärlich durch das Licht der Morgendämmerung beleuchteten Raum tatsächlich aus wie Blut. Ich machte das Licht an, doch nach kurzem Flackern ging es wieder aus. Während des Flackerns erblickte ich etwas im Spiegel. Erschrocken drehte ich mich um. Vor mir lag Kyle. Tot. Erstochen. Plötzlich hielt ich ein blutverschmiertes Messer in der Hand. "Kayla" hörte ich eine Stimme flüstern. "Was hast du getan?" Ich zitterte. "Das ist deine Schuld!" zischte die Stimme und ein Echo erhallte "..deine Schuld...deine Schuld...deine Schuld.." Ich schlotterte. Meine Knie gaben nach und ich fiel hin. Neben Kyles toten Körper, der sich plötzlich bewegte. Er drehte den Kopf und starrte mich aus toten Augen an. "Das ist deine Schuld!" wiederholte er, was die seltsame Stimme gesagt hatte. "Es tut mir leid." flüsterte ich. "Es ist zu spät, Kayla! Du bist ein Monster!" gab der tote Kyle zurück.

Ich schlug meine Augen auf. Schweißgebadet lag ich in meinen Bett. Ich schaute neben mich, doch Kyle war weg. Nein! Ich rannte in mein Badezimmer, doch dort war Kyle nicht. Das erleichterte mich so sehr. Kyle durfte einfach nichts passieren. Ich wusste nicht, wie ich ohne ihn hätte leben sollen. Aber Moment mal, wenn Kyle weder in meinem Bett war, noch hier, wo war er dann? Ich stürmte aus meinem Zimmer raus, und lief nach unten ins Wohnzimmer. Doch auch hier fand ich Kyle nicht. Ich rannte in die Küche, welche aber auch leer war. Ist Kyle gegangen? Habe ich alles kaputt gemacht? Dann erst fiel mir auf, dass ich auch Love nirgends gesehen hatte. Aber das konnte doch gar nicht sein. Ich sah auf die Uhr. Es war 8:23 Uhr. Susan wollte erst um 10:00 Uhr kommen. Wo zur Hölle war mein Hund?! Ich spürte einen kalten Luftzug an meinen Armen. Hatte ich etwa über Nacht ein Fenster offen gelassen? Ich sah mich in der Küche um, aber die Fenster waren geschlossen. Ich ging zurück ins anschließende Wohnzimmer. Im selben Moment, als ich dort eintrat, wurde die Terrassentür geschlossen und mein kleines, verrücktes Knäuel von Hündin lief auf mich zu. Seit wann kann mein Hund denn dir Terrassentür öffnen?! Ging mir durch den Kopf und als ich aufsah und sah, wer dort stand setzte mein Herz vor Erleichterung einen Schlag lang aus.

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Hallihallo!! Ich hab's geschafft! Kurz nach 12, aber das hier ist ein neues Kapitel!!!

Ich habe ihren Traum extra nicht kursiv gesetzt, weil ich es immer blöd finde, wenn man gleich von Anfang an weiß, dass etwas nicht real ist.

Wie findet ihr das Kapitel? Ist zwar keine Kissenschlacht oder so, aber naja...

Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, als @StellaTuchen meine Geschichte in der Anmerkung ihres Kapitels heute erwähnt hat. Und da ich finde, dass ihre Geschichte mindestens genauso gut ist wie meine, wenn nicht sogar besser, solltet ihr euch unbedingt einmal ihre KDH FF ansehen!

Wenn ihr die Möglichkeit hättet, einen eurer Lieblings-YouTuber zu treffen, wenn würdet ihr treffen wollen?

I wonder if,

Everyone lies,

Everyone cries,

When there are no more dreams.

If he still would tell you,

He see's you when he sleeps,

But see's a mixture of black and white

In reality.

~Nele P. (Das bin ich, hihi)

Der Neue(Kyle David Hall FanFiction)Where stories live. Discover now