Schwere Zeiten

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Die drei Beißer drückten immer mehr mit ihrem Gewicht auf meinen Körper, ich bekam sie einfach nicht herunter.
"Geht runter"motzte ich weiter und versuchte einen weg zu schieben doch wurde daraus nichts.
"Verdammt"ich biss mir auf die Unterlippe und schlug meinen Hinterkopf auf den Boden, wie soll ich jetzt hier raus kommen?

Ich lag dort wohl eine Stunde bis Daryl und die anderen mich fanden.
"Triss was machst du für einen scheiß?"fragte mich Daryl und half mir die Beißer von mir herunter zubekommen.
"Ich...die!"als die Beißer von mir runter waren sah ich erst das ich voll mit dem dickflüssigen Blut war, toll.
"Wurdest du gebissen?"fragte mich Daryl und suchte schon meine Arme ab.
"Nein, überhaupt nicht sonst hätte ich mir schon lange die Kugel gegeben!"verteidigte ich mich, was nicht auf Anklang traf.
"Aha...also würdest du dich einfach so umbringen ohne zu kämpfen?"wurde Daryl leicht aggressiv.
"Was soll ich noch kämpfen wenn ich gebissen worden wäre?"fragte ich ihn, was soll ich denn machen wenn ich gebissen wurde?!
"Ach mach was du willst!"er winkte ab und verschwand im Wald.
"Daryl! Jetzt sag schon was ist dein Problem?"
"Lass mich in ruhe!"schrie er nur zurück und nach ein paar Sekunden war er nicht mehr zu sehen.
Frustriert ließ ich mich auf den Boden fallen, Rick kniete sich neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
"Hey, Daryl ist nun mal so, nehm dir das nicht zu Herzen. Der beruhigt sich auch wieder!"
"Ich versteh diesen Kerl nicht..."ich hielt mir den Kopf mit beiden Händen, was war bloß gerade los mit ihm?!
Ist es nicht normal das man sich die Kugel gibt wenn man gebissen wurde?
Was soll man noch kämpfen wenn es keinen Ausweg mehr gibt?
"Komm wir gehen zurück, da kannst du dich umziehen"Rick klopfte mir sanft auf die Schulter und half mir auf die Beine.

Wir liefen wieder zurück, ich zog mich um und der abend war zäh wie Kaugummi.
Daryl ließ sich erst im Mitternacht wieder blicken machte den Mund aber nicht auf und redete sonst auch nichts.
Das ging ganze drei Wochen...

Wir waren weiter gereist, haben wieder mal viele Camps gehabt doch keins war sicher.
Jim wurde zu einem wichtigen Mitglied der Gruppe, Rick war sowieso unser Anführer und leitete alles, Carl war auch ein wichtiges Mitglied genau wie Beth.
Doch Daryl fing an sich immer mehr zu distanzieren, er redete fast nie was bis garnichts.
Diese Stille zwischen ihn und mir machte mich fertig, nachts neben ihm im Bus zu liegen und nichts von seiner Wärme abzubekommen...nein es war eher so als wäre er kälter geworden.
Ich spürte wieder dieses Gefühl von bedrenung, wie damals als wir uns kennen gelernt hatten.
Diese eisige Schauer die einem über den Rücken laufen wenn man von ihm angesehen wird, trotzdem wollte ich seine Nähe.

Wir hatten nach abermals drei Wochen die Grenze von Georgia erreicht, wir hatten sogar mehr Leute getroffen die in einer Art Bunker gewohnt haben, sie reisen nun mit uns.
Es war eine kleine Familie mit einer Tochter in Carls alter, der war darüber total begeistert.
Nur Daryl schien niemanden mehr vertrauen schenken zu wollen, immer mehr vermisste ich die alten Zeiten wo wir über sonst einen Scheiß geredet haben ohne ein schlechtes gewissen.
Doch jetzt passe ich sogar auf was ich über ihn denke, ich hab jeden Tag angst wenn er im Wald ist, dass er einfach abhaut und nie wieder kommt.
Oder gar uns als Beißer wieder besucht, ich hab in letzter Zeit vor so viel Angst doch rein garnicht vor den Beißern, nein wegen den Menschen.

Zusammen mit der kleinen Familie hatten wir uns ein Haus erobert, es war eine Art kleine Farm.
Jeder hatte sein eigenes Zimmer sogar fließend Wasser hatten wir nach einer Zeit.
Alle waren begeistert außer mir, ich freute mich natürlich das ich endlich wieder duschen konnte und meine Sachen waschen kann aber das mit Daryl liegt mir immer noch schwer auf dem Herz.
Rick hatte nach ein paar Tagen auch die vier Pferde gezähmt die auf der Koppel herum galoppierten.
Wir hatten fast alles um den heran nahenden Winter zu überstehen, es fehlte nur noch genügend essen und vielleicht etwas zeit.

"Hey Triss du machst das gut!"rief mir Rick zu, ich saß gerade auf dem pech schwarzen Hengst und galoppierte an ihm vorbei.
Ja,ich half Rick die Pferde ein zu reiten, der Hengst war bis jetzt die schwerste Übung.
Die Stuten hatten nicht so einen eigenwilligen Kopf wie unser Freund hier.
Er buckelte wo er nur konnte, doch langsam machten wir Vorschritte, er ließ sich wenigstens anmaßend reiten.
"Komm das reicht für heute"ich brachte den Hengst in den trab und dann in den Schritt fallen.
Sanft strich ich ihm über den Hals und stieg ab, irgendwie war die Nähe von den Pferden das was ich brauchte, bei ihnen konnte ich Daryl kurz vergessen.

"Hier Triss...wir brauchen noch etwas könntest du mit Daryl noch diese Sachen holen?"fragte mich Jim, ich nahm ihm die Liste ab und sah zu ihm auf und erschrank mich kurz.
Er hatte ein dickes blaues Auge, und generell sah er nicht gut aus.
"Was ist denn passiert?"
"Daryl...will nicht drüber reden, wird übrigens eine längere Tour"sagte er und ließ mich stehen.
Nah toll Daryl scheind ja mal wieder einen tollen Tag zu haben und ich soll mit ihm unterwegs sein?
"Rick...wo ist der Redneck?"fragte ich schweren Herzens.
"Keine Ahnung aber nach Jims Gesicht würde ich erst morgen zu ihm gehen!"riet mir Rick, aber er kannte meinen Sturkopf und ich hatte keine Lust auf morgen zu warten.
Lieber jetzt die scheiße ab bekommen als morgen.
Also ging ich los und suchte den Armbrust Schützen, ich fand ihn in unserem Bus.
Aus dem Fenster heraus konnte ich nicht richtig sehen was er machte aber er saß auf dem Bett und hatte keinen schönen Gesichtsausdruck.
Ich schluckte hart und zögerte an die Schiebetür zu klopfen, das ich mal angst hätte Daryl gegenüber zu stehen.
Jetzt vergiss das mal.
Ich setzte eine emotionslose Mine auf und klopfte an, ich hörte nur Daryls murren und wie er dann die Tür schwungvoll aufriss und mich wütend anfunkelte.

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