Kapitel 3:

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Wir schritten in die Bank hinein und ich erblickte irgendwelche Kreaturen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Sie machten mir erst richtig klar, dass McOtello die Wahrheit über mich erzählt hatte.

„Äh, Hagrid. Was genau sind das für Teile?", fragte Harry.

„Kobolde, Harry. Haben was im Kopf, diese Kobolde, sind aber nicht die freundlichsten Kreaturen. Bleibt beide lieber bei mir." Hagrid räusperte sich, als wir hinten am Schalter ankamen. „Mr. Harry Potter und Miss Jade Brian wünschen etwas abzuheben."

„Ah.", brummte der Kobold. „Haben beide denn ihre Schlüssel dabei?"

Ich zog Hagrid zu mich herunter. „Ich habe keinen.", flüsterte ich. „Ich bekam bloß eine Karte von McOtello."

„Geb' mir sie.", zischte er, zog sich wieder hoch und lächelte den Kobold an.

Er zeigte erstmals Harrys Schlüssel, den er selbst bei sich hatte, währendem ich meine Karte rausnahm und sie Hagrid übergab. Als er sie öffnete, erblickte wir eine Zeichnung eines goldenen Schlüssels darin, die mir vorhin noch nicht aufgefallen war. Hagrid zauberte kurz mit seinem Regenschirm, den er bei sich hatte und schon war der Schlüssel in der Zeichnung verschwunden. Stattdessen hielt er ihn in der Hand fest und überreichte ihm dem Kobold.

„Oh, und da wäre noch was Anderes. Professor Dumbledore hat mir den hier gegeben.", murmelte Hagrid zu dem Kobold und reichte ihm einen Umschlag aus. „Es geht um Sie wissen schon was, im Verlies Sie wissen schon welches."

„Wie Sie wünschen. Folgen Sie mir bitte."

Ich und Harry schauten uns fragend an, was Hagrid dem Kobold da ausgehändigt hatte, aber ich dachte, dass es nicht für uns bestimmt war. Als erstes gingen wir zu Harrys Verlies, Nummer 687. Ich blieb in dem Fahrgerät sitzen, das uns zu dem Verlies gefahren hatte. Wir waren von Verlies 1 bis 687 gefahren und das innerhalb von einer halben Minute.

„Hast du etwa geglaubt deine Eltern hätten nicht für dich gesorgt?", fragte Hagrid und ließ viele Münzen für Harry einpacken, die Harry in einem Sack bei sich trug.

„Ihr Verlies ist Nummer 707.", sagte der Kobold, der uns begleitete, mit einer hellen Stimme und wir flitzen durch die dunkele feuchten Gänge weiter.

Als ich mit Hagrid ausstieg und der Kobold mein Verlies öffnete, konnte ich meinen Augen nicht trauen, was ich erblicke. Münzen, soweit das Verlies reicht. Alles gehörte mir – das war unglaublich. Wie konnte ich je davon gewusst haben? Die ganze Zeit über war ein kleines Vermögen, das mir gehörte, tief unter Londons Straßen vergraben gewesen, ohne, dass man es mir sagte.

„Da hast du ja noch mehr wie Harry, wie ich sehe. Wundert mich aber auch nicht bei deinen Eltern.", lächelte Hagrid und wir ließen etwas in einen Sack für mich mitgehen, den ich eng an meinem Körper trug. „Die goldenen Sind Galleonen.", erklärte Hagrid. „Siebzehn Silbersickel sind eine Galleone und neunundzwanzig Knuts sind eine Sickel. Nichts einfacherer als das. Gut, das sollte für ein paar Schuljahre reichen, wir bewahren den Rest für dich auf."

Wir fuhren bis zu Verließ 713, wobei dessen niemanden von uns gehört.

„Was ist denn da drin, Hagrid?", fragte Harry.

„Darf ich dir nicht sagen. Auftrag von Hogwarts. Äußerst geheim." Wieder schauten ich und Harry und fragend an und wir verstanden bloß Bahnhof. Hagrid nahm etwas Kleines, was als einziges im Verließ stand, mit und packte es in eine innere Jackentasche. „Aber behaltet das lieber für euch, ok?"

Wir beide nickten und verließen dann auch schnellstens die Bank. Als erstens kaufen wir unsere Schulbücher, sowie ein Kessel, der so groß wie ein Teller und seltsamerweise leicht zu tragen war. Alles war gut verpackt und die Bücher wurden nach Hogwarts geschickt, damit wir nicht alle Hände zu voll hatten. Als wir aus dem Laden traten, schaute Harry seinen Zettel.

„Wir bräuchten noch einen Zauberstab."

„Wenn das so ist, geh zu Ollivanders. Dort gibt's die Besten. Geht schon mal vor, ich warte dann. Ich habe noch eine Sache zu erledigen."

Ich und Harry schritten in den schäbigen Laden herein, über dessen Tür ‚Ollivander – Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr.' stand und kamen in ein düsteres Geschäft, wo kein Kunde zu sehen war und irgendwo ganz hinten im Laden das helle Läuten einer Glocke zu hören war. Mir kam es vor, als hätte Hagrid sich einen Spaß erlaubt, aber wir erblickten Bilder mit Zauberstäben und eine Treppe, die links von uns nach oben ging, wo man von hier unten aus Regale erblicken konnte. Wir betrachteten tausende von Staub überzogene Schachteln, die fein säuberlich bis an die Decke gestapelt waren.

„Hallo?", fragte Harry.

„Hallo!", stieß ich lauter hervor und ein älterer Mann kam um die Ecke geflitzt und stand hinter der Theke.

„Ich habe mich schon gefragt, wann Sie wohl hier auftauchen, Mr. Potter." Dann schaute er zu mir herunter. „Und Sie sind?"

„Jade Brian."

„Brian...", murmelte er und durchschaute mein Gesichtsausdruck. „Mal sehen..."

Er verschwand hinter einigen Regale, die sich hinter seinem Tresen ausbreiteten und kam nach wenigen Sekunden auch wieder mit zwei Kisten zurück. Als er uns beiden jeweils einen Zauberstab aushändigte, lächelte er uns breit an.

„Wissen Sie, jeder Zauberstab von Ollivander hat einen Kern aus einem mächtigen Zauberstoff. Wir benutzen Einhornhaare, Schwanzfedern von Phönixen und die Herzfasern von Drachen. Keine zwei Ollivander-Stäbe sind gleich, ebenso wie kein Einhorn, Drach oder Phönix dem anderen aufs Haar gleicht. Und natürlich werden Sie mit dem Stab eines anderen Zauberers niemals so hervorragende Resultate erzielen, wie Ihr eigener."

Er händigte uns jeweils einen Zauberstab aus und wir wussten nicht, was wir anfangen sollten.

„Sie müssen ihn schwingen."

Ich schwang meinen sofort, wobei die Schachteln anderer Zauberstäbe aus den Regalen flogen.

„T-tut mir leid."

„Offensichtlich ein Irrtum.", murmelte er und Harry tat das Gleiche, wobei er die Lampe kaputt machte. Der Mann ging in die Regale und verschwand dort für eine Weile, bis er mit zwei weiteren Zauberstäben zurück kam. „Das ist ein und der gleiche Zauberstab. Nur eine Zutat ist anders."

Es war wahr. Ich und Harry hielten den gleichen Zauberstab in den Händen und der Zauberstab leuchtete gleichzeitig bei uns auf. Ich verstand nichts. Es war irgendwie das erste Mal in meinem kurzen Leben, dass ich mal etwas überhaupt nicht verstand, nicht so wie in der Schule. Kalte Luft strömte uns entgegen und der Mann schaute sich um uns.

„Eigenartig. Wirklich eigenartig."

„Äh, Verzeihung. Aber was ist so eigenartig?", fragte Harry.

„Ich erinnere mich an jeden Zauberstab, den ich je verkauft habe. An jeden einzelnen. Und es trifft sich, dass der Phönix, dessen Schwanzfeder Teil ihres Zauberstabes ist, noch eine andere Feder gegeben hat – eine, nur eine. Es ist eigenartig, dass Sie, Mr. Potter, nun für den hier bestimmt zu sein scheinen, wo doch sein Bruder Sie mit dieser Narbe gezeichnet hat."

Harry schluckte. „Und wem hat diesen Zauberstab gehört?"

„Keiner von uns sagt jemals seinen Namen. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer, Mr. Potter. Wie, ist nicht immer klar, aber eines ist ganz klar. Nämlich, dass wir großes von Ihnen erwarten dürfen." Er schaute zu mir. „Mrs. Brian hingegen hat ebenfalls einen Zauberstab aus der Feder des Phönix, den ich schon über viertausend Schüler und Schülerinnen in die Hand gab, doch nie einer absprach. Wie ich sehe, hat er Sie auserwählt. Und das aus einem bestimmten Grund. Welchen, werden Sie wohl niemals herausfinden."

Jade Brian: Das erste Jahr (Harry Potter FF)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ