7. Das fremde Mädchen

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Die Sonne ging langsam unter. Hicks und ich saßen am Strand und sahen auf das Wasser. Mein Magen knurrte wie wild, doch alles was wir hatten waren ein paar Nüsse und knallrote Beeren. Hicks bestand darauf, dass er die Beeren aß und ich die Nüsse, aber ich fand nicht das die Beeren gesund aussahen! Mein Magenknurren wurde immer lauter und ich stöhnte. Die Leere in meinem Magen machte mich fast wahnsinnig. "Ich esse die Beeren!" wiederholte Hicks und ich sah ihn finster an:"Nein, das tust Du nicht! Wir teilen die Nüsse!" Er schnaubte:"Wir haben genau 3 Nüsse! Davon wird ja nichtmal ein Kind satt!" Ich fauchte zurück:"Ach ja, aber du wirst von 5 Beeren satt!" Er knurrte:"Wenn Es sein muss!" Ich seufzte. Warum musste Er auch so störisch sein!? Naja wie der Vater, so der Sohn! "Nagut, ich kapituliere!" meinte Ich und hob meine Hände. Hicks grinste zufrieden und schob die Nüsse zu mir. Langsam schob Ich mir eine in den Mund und kaute darauf herum. Meine Mine verzog sich bei dem bitteren Geschmack, doch ich kaute tapfer weiter. Ich schluckte und lächelte matt:"Total lecker!" Hicks fing an zu lachen und zerkaute eine Beere. Ohne das Gesicht zu verziehen, schluckte Er sie runter und meinte:"Nicht unbedingt ein Festessen, aber wenigsten Etwas!" Ich nickte und wir aßen still weiter. Mein Blick wanderte wieder über den Ozean und zum ersten Mal fragte ich mich, wie wir hier überhaupt wieder runter kommen sollten?! Grübelnd stopfte Ich die restlichen Nüsse in mich rein und schluckte den bitteren Brei runter. "Ich weiß ja nicht Hicks, aber glaubst du wir werden überleben!" fragte ich und drehte mich zu ihm. Er gab mir keine Antwort, sondern starrte ins Leere. "Hallo? Hicks?" Ich wedelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum, doch von ihm kam keine Reaktion. Plötzlich wurde Er kreidebleich und kippte nach hinten weg. Kurz bevor er sich den Kopf aufschlagen konnte, hatte ich ihn gepackt. "Hicks!" schrie Ich erschrocken und fiel neben ihm auf die Knie. Unsanft rüttelte Ich an ihm und schrie ihn an er soll wach bleiben. Von ihm kam allerdings keine Reaktion. Er verdrehte ständig seine Augen und bewegte seinen Mund, doch kein Wort kam aus seinem Mund. Irgendwann wurde Er schlaff in meinen Armen und sein Körper wurde kälter. Erschrocken riss Ich meine Augen auf und drückte auf seinen Brustkorb. "Komm schon Hicks!" knurrte ich, allerdings eher um mich zu beruhigen anstatt ihn. Ich drückte meine Lippen auf seine und presste Luft in seine Lunge, doch keine einzige Veränderung war zu sehen.
"Du machst das ganz falsch!" erklärte eine fremde Stimme hinter mir und ich zuckte zusammen. Kampfbereit drehte Ich mich um, da ich im Notfall mich und Hicks verteidigen musste. Ein Schatten bewegte sich und kam näher. "Du!" rief Ich verblüfft. Das fremde Mädchen blieb ein paar Meter vor mir stehen. Ihre blau-grünen Augen strahlten eine entspannende Ruhe aus und ihre Haare sahen aus wie der schöne, braune Sand am Strand des Ozeans. Sie trug ein rotes Oberteil mit lachsfarbenen Bändern. Außerdem hing ein grüner, geflochtener Gürtel locker um ihre schlanke Hüfte. Ihre türkiser Rock hüpfte bei ihren Schritten auf und ab, genau wie die zarten Perlen die wie Ketten an ihrem Rock hingen. "Du machst das ganz falsch!" wiederholte das Mädchen eindringlicher. Ich sah sie verdutzt an. "Die Beeren, die er vorhin gegessen hat, waren Himmelsbeeren. Sie gehören zu den giftigsten Beeren der Welt und sind tödlich! Sie setzen sich in seiner Kehle fest und behindern den Atemweg" Meine Kinnlade fiel runter und ich stotterte:"E-Er wird nicht s-sterben oder?" Jetzt schüttelte Sie ihren Kopf und setzte sich auf Höhe seines Kopfes hin. "Sein Körper ist ganz kalt... aber das ist nicht schlimm..." murmelte sie und sah ihn sanft an. Irgendwie gefiel mir dieser Blick nicht, doch das Hicks wieder gesund wird war wichtiger, als ihn vor einem Mädchen zu verteidigen. Das braunhaarige Mädchen drückte auf seine Brust und sah mich an:"Du musst so fest wie es geht auf seinen Bauch drücken. Er muss die giftigen Stoffe aus seiner Lunge kriegen. Stop erst wenn ich es dir sage!" Ohne zu zögern, drückte Ich so fest ich konnte auf seinen Magen. Zuerst fing Er an sich zu wehren und ich hörte würgende Geräusche. "Du kannst jetzt aufhören..." erklärte sie sanft und schob ein zusammengebundenes Stück Stoffe zur Seite. Sofort robbte Ich zu Hicks Gesicht und nahm es in meine Hände. Seine aufgerissenen Augen starrten mich leer an und ich drückte ihn an mich. Hicks fing an zu husten und ich ließ ihn los. Das Mädchen kam mit einer Schale Wasser wieder und half ihm sich aufzusetzen. Sie führte die Schale zu seinem Mund und flösste ihm das Wasser ein. Ein fruchtiger Geruch umhüllte mich und ich atmete tief ein. Mein Kopf fühlte sich schwer an und ich blinzelte schwerfällig. Ein Krächzen drang aus Hicks Kehle:"Wer... bist... du?" Das Mädchen lächelte sanft:"Mein Name ist Calypso... einfach nur Calypso!" Er lächelte und starrte das Mädchen an. Ich räusperte mich und Hicks sah nun endlich zu mir. "Astrid!" Er versuchte aufzustehen, doch seine Beine gaben unter ihm nach. Ich hielt ihn fest und bevor er etwas sagen konnte, hatte ich auch schon meine Lippen auf seine gepresst und flüsterte in den Kuss:"Ich hatte solche Angst du würdest sterben!" Er strich zärtlich über meine Wange und murmelte:"Ich könnte dich doch niemals alleine lassen!" Ich lächelte sanft und er zog mich in seine starken Arme. Meinen Kopf drückte Ich gegen seinen Kopf und hörte sein Herz laut und schnell gegen seine Brust schlagen. Er strich über meinen Rücken und fragte:"Und jetzt?!"



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