Kapitel 22 "Wieder vereint"

3.1K 151 4
                                    

Ich war etwas aufgeregt, als ich Kyle mein Haus zeigte. Leila sah sich ebenfalls aufmerksam um, denn sie war ja auch noch nie bei mir.

Nachdem ich meine kleine Führung durch das Haus beendet hatte, setzten wir uns in die Küche und ich bot ihnen etwas zu trinken an.

"Und wie gefällts dir?" Abwartend sah ich Kyle an.
"Das Haus ist super. Und die Stadt gefällt mir auch, dass was ich bis jetzt zumindest gesehen hab..."
Schmunzelnd kniff ich ihn in die Seite. "Ach komm, ich kenne dich gut genug mittlerweile. Du findest die Stadt ätzend...."
Er grinste nur, aber ich konnte an seinem Blick erkennen, dass ich richtig lag.

Gerade als Leila auf der Toilette war, kam meine Mum nach Hause. Lachend fand sie Kyle und mich am Küchentisch vor.
Oh oh, stimmt ja, ich hatte ihr noch gar nichts von Kyle erzählt...

Sie sah zwischen mir und ihm her und hob dann wissend eine Augenbraue. Sie ging auf Kyle zu und streckte ihm freundlich die Hand hin.
"Soso, du bist also der Junge, der meine Tochter zum Lächelnd bringt?"
Dann sah sie zu mir, aber sie schien nicht böse zu sein, dass ich ihr nichts erzählt hatte. "Oder soll ich besser sagen, der Junge, mit dem du letzte Woche ständig geschrieben hast?"
Kyle nickte grinsend und schüttelte ihre Hand. "Ich bin Kyle"

Kurz erzählte ich ihr die zusammen gefasste Geschichte, wie wir uns kennen gelernt hatten und das er extra zu meinem Geburtstag her gefahren war. Sie schien ehrlich beeindruckt zu sein und wusste bestimmt, dass bei uns da was lief.

Dann entdeckte sie Leila, die wieder den Raum betrat. "Ah, dich kenne ich. Du bist Leila, stimmts?"
Ich verdrehte die Augen und sah dann Leila entschuldigend an, die sich mit meiner Mum bekannt machte.

Zusammen aßen wir den Geburtstagskuchen, den meine Mum gemacht hatte, dann überreichte sie mir einen Umschlag. Wie jedes Jahr hatte sie und mein Dad mir Geld geschenkt. Ich wollte es aber so, denn dann konnte ich mir kaufen, was ich wollte.

Leila ging etwas früher als angekündigt und umarmte mich zum Abschied. "Viel Spaß noch mit Kyle, genieß die Zeit mit ihm!" Sie zwinkerte mir zu und war dann verschwunden.

Ich ging wieder in die Küche, wo meine Mum Kyle gerade mit Fragen löcherte. Wie alt er war, ob er Geschwister hatte und so weiter.
Schnell zog ich ihn an der Hand vom Stuhl und verzog mich mit ihm ins Wohnzimmer.

Puh, kennen lern Phase von meiner Mum und Kyle einigermaßen gut erledigt!
"Ich mag deine Mum" sagte Kyle und machte es sich auf dem Sofa gemütlich.
"Mmh, ja, wenn sie gerade nicht so neugierig ist..."

Ich holte Kyles Geschenk hervor und wollte mich zu Kyle setzten. Tja, nur dass er das gesamte Sofa für sich beanspruchte.
"Hey, wo soll ich den jetzt sitzen!?" beschwerte ich mich.
Einladend zeigte er auf seinen Schoß und sah mich süß an.
"Da steh ich lieber!" lachte ich.

Bevor ich sah, was mir geschah, hatte Kyle seine Arme um meine Hüften geschlungen und zog mich hinunter auf seinen Schoß.
Trotzig sah ich ihn an.
"Hier ist es doch viel bequemer" meinte Kyle überzeugt.
"Achja? Woher willst du wissen-"
Er tat das Effektivste in dem Moment, indem er seine Lippen auf meine legte.

Wir küssten uns innig während ich alles um mich herum vergaß. Er biss in meine Unterlippe und zog leicht daran. Mein Herz drohte mir fast aus der Brust zu springen.
"Willst du jetzt mein Geschenk auf machen?" raunte er, nachdem wir uns nach einer kleinen Unendlichkeit wieder lösten. Ich könnte ihn ewig küssen...

Ich nickte und packte den Gegenstand langsam aus. Dieser Gegenstand stellte sich als flacher Karton heraus.
Ich klappte ihn auf und starrte entgeistert auf das Kleid vor mir. Ich kannte die Marke nicht, war mir aber sicher, dass es sehr, sehr teuer gewesen sein musste.

Ehrfürchtig strich ich über den seidenweichen Stoff. Dann erst hob ich es hoch und hielt es vor mich. Es war dunkelblau, knielang, um die Brust herum eng und wurde nach unten hin immer weiter. Es sah einfach mega schön aus und war total meine Farbe.

"Das wäre doch nicht nötig gewesen..." flüsterte ich immer noch überwältigt.
"Doch, für dich ist mir nichts zu teuer. Aber ich will es mal an dir sehen..." Sanft sah er mich an. Oh man, ich schmolz fast dahin...

Diese Bitte konnte ich ihm nicht ausschlagen. Außerdem war ich selbst gespannt wie es mir stehen würde.

Passen tat es auf jeden Fall perfekt.
Als ich es an hatte, ging ich zu Kyle in mein Zimmer, wo er auf meinem Bett wartete.
"Und? " fragte ich unsicher, denn nach einer Minute starrte er mich immer noch schweigend an.

Ich sah ihn schlucken, dann trafen seine braunen Augen auf meine blauen. Er stand auf, zog mich an sich und liebkoste kurz meine Lippen.
"Du siehst so unbegreiflich schön aus..." flüsterte er und jagte eine Gänsehaut über meinen Körper.
Meine Wangen färbten sich rosa bei seinem Kompliment.

Ich sah mich im Spiegel an und musste sagen, es gefiel mir auch richtig gut. Ich hätte es anbehalten, aber es war Herbst und eindeutig zu kalt für ein Kleid.
Nachdem ich mich wieder umgezogen hatte umarmte ich Kyle einmal fest. "Danke...für alles" flüsterte ich. "Ich freue mich so, dass du da bist"
Er verstärkte den Griff um mich, so als wöllte er mich nie wieder los lassen, weil ich ihn alleine lassen könnte.

Als er anfing meinen Hals zu küssen quiekte ich überrascht auf.
Eine ganze Weile umarmten wir uns einfach weiter und sahen uns stumm in die Augen. Wir beide lächelten und entschlossen dann einfach raus zu gehen, dann konnte ich ihm ein bisschen die Gegend zeigen.

Wir schlenderten durch die Straßen und ich zeigte ihm meine Bushaltestelle, wo ich immer zur Schule fuhr.
"Ich hab dich echt vermisst" sagte Kyle auf einmal und sah mich liebevoll an. Mein Herz klopfte wild. "Ich dich auch..."
Er küsste mich auf die Stirn, die Nasenspitze, die Lippen. Ich legte die Hand um seinen Hinterkopf, zog ihn zu mir herab und hielt ihn fest, bis wir beide kaum noch Luft bekamen.
Kyle lächelte vom einen Ohr zum anderen und verschränkte unser Finger miteinander.

Du bist der Richtige...Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora