Kapitel 8

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Emmaline schrie auf und rannte an den Ringenden vorbei, weg von dem Zweiten, der am anderen Ende der Gasse stand. Es war zu hören, wie gekämpft wurde – Gebrüll und das Brechen von Knochen schallten durch die Gasse. Die Furcht trieb Emma weiter und sie kam an eine weitere, verlassene Straße. Warum hatte sie nicht vorher bemerkt, wohin sie gegangen waren?

Hatte Luc ihre Wahrnehmung so sehr beeinträchtigt? Er wardefinitiv nicht gut für ihr  Seelenheil, trotzdem musste sie etwas tun.

So rannte sie dem Erstbesten - einem schmuddeligen und wahrscheinlich obdachlosen Mann, der die Straße entlangschlenderte - entgegen. „Entsch..." Bevor sie weitersprechen konnte, spritzte Blut in ihr Gesicht. Emma verstand nicht, was geschah, bis ihr eigentlicher Retter entzwei viel. Auf ihren markerschütternden Schrei , den sie dann ausstieß,antwortete ein Brüllen aus der Gasse, aus der sie gerannt war. Sie stolperte zurück, fiel hin und landete größtenteils  in der Blutlache des Toten.

Vor ihr ragte ein riesiger Mann  auf und sein kalter Blick, aus den vor Wahnsinn sprühenden,schwarzen Augen, lag auf ihr. Das Weiß seiner Augen leuchtete selbst im Dämmerlicht der Straßenlaterne Blutrot und auch er hatte Hörner. Er schwang ein blutverschmiertes Schwert in einer  Hand.
Freaks, schoss es ihr durch den Kopf. Was sind das für Freaks?!

Emma erschauderte vor Angst und sie war sich sicher, dass  er das Herz in ihrer Brust schlagen hören konnte. Ein grausames Lächeln breitete sich auf den Zügen des Mannes aus, als er mit dem Schwert ausholte, um sie genauso, wie ihren eigentlichen Retter, in zwei zu schlagen.

Bevor sie die Klinge auch nur streifen konnte, tauchte Lucauf – wie aus dem nichts, einfach so. Ein weiterer Schrei entwich Emmaline, als das Schwert seine Brust traf und das Blut in Unmengen zu fließen begann. Luc wich weder zurück, noch zeigte er irgendeine Reaktion.
Vielmehr schwang er selbst ein Schwert und schlug dem Mann innerhalb von wenigen  Momente den Kopf ab. In Emmas Gedanken schwirrte nur das eine Wort Freaks, Freaks Freaks, immer und immer wieder. Was sind das für Monster?!

Luc drehte sich zu ihr um, als der Leichnam in sich zusammensackte und zur Seite fiel. Er war über und über mit Blut bedeckt und eine tiefe, grauenhafte Wunde klaffte auf seiner Brust. Seine Augen waren nicht mehr silbern, sondern genauso schwarz, wie die des nun Kopflosen. Wie die eines Monsters und ein wilder Ausdruck lag auf dem maskulinen Gesicht. Es wirkte in diesem dämmrigen Licht unmenschlich und brutal – aber dennoch schön, fast überirdisch schön.

Die Angst erfüllte jede Faser von Emmas Bewusstsein. Ihr Herz flatterte, wie das eines kleinen Vogels und das Blut rauschte laut in ihren Ohren.

Als Luc einen Schritt auf sie zu machte, wimmerte sie und wich zurück. Er hielt in der Bewegung inne, beute sich zu ihr vor. Sein Blick hielt den ihren fest, als wollte er ihr Verhalten abwegen. Langsam streckte er seine Arme aus. Emma wollte weiter zurückweichen, verlor aber den Halt, als ihre Hand wegrutschte. Sie landete auf ihrem Rücken, versuchte aber weiter von ihm weg zu kommen. Er hielt wieder inne. Die Arme nach ihr ausgestreckt, in der einen Hand das Schwert.
Ein Geräusch am Ende der Straße erregte seine Aufmerksamkeit. Seine Züge verhärteten sich noch mehr – wenn es überhaupt möglich war. Seine dunklen Augen leuchten gefährlich auf und er knurrte. Ohne weiteres Zögern wollte er nach ihr Greifen, doch er war zu langsam. Plötzlich riss sie etwas an den Haaren zurück und sie wurde über den Boden gezogen, weg von Luc.

Emma gab einen schmerzverzerrten Laut von sich und sah zu ihrem Peiniger. Vor Angst außer sich.
Ein weiterer Mann, mit den selben schwarz,blutrot leuchteten Augen und schwarzen Hörnern, kam in ihre Sicht. Er hatte seine Hand fest in ihre Haare verkrallt und sein Gesicht zierte ein höhnischer Ausdruck. „Lucifer, was für ein Ehre dich hier zu treffen. Ein wundervoller Abend umaus zu gehen. Findest du nicht auch?" Am Schopf ihrer Haarehob er sie hoch und hielt sie vor sich. Widerlich genau musterte er Emma, ihre Beine baumelten über den Boden und ihr kamen Tränen des Schmerzes. „Wie ich sehe hast du weibliche Begleitung. Ganz hübsch, aber etwas zu verschreckt für meinen Geschmack .", in seiner Stimme klang grausame Belustigung und Luc machte einen drohenden Schritt auf ihn zu.
„Lass sie los, du Bastard." Die Belustigung des Anderen schien zu verfliegen, drohend richtete er die Klinge seines Schwertes auf Emmas Kehle. „Na na. Komme näher und die Kleine verliert ihren Kopf." Neue Wut flammte in Luc auf, doch er durfte die Kontrolle nicht verlieren. Mit beherrschter Stimme fragte er:„Was willst du?" Auf dem Gesicht Gabriels Lakaien breitete sich wieder ein diabolisches Lächeln aus.

„Gabriel will dich sprechen. Wenn du ganz brav mitkommst und keine Probleme machst, könnte ich dafür sorgen, dass der Tod deiner kleinen Freundin nicht ganz so schmerzhaft und lange sein wird. Lass zuerst das Schwert fallen. " Emma wimmerte beiden Worten und Luc mahlte mit seinen Zähnen, doch folgte seinem Befehl. Wie gerne er doch diesen Mistkerl in Stück reißen würde. „Lass sie unversehrt gehen und ich komme mit." In seiner Stimme klang unmissbertändliche Wut.

Der andere Dämon legte seinen Kopf schief und überlegte laut „Hmm, aber wo bleibt den der ganze Spaß? Ich wollte mich noch mit der Kleinen amüsieren." Er strich mit seiner Klinge ihren Körper herab und Emma wurde übel. Es war unmissverständlich was er und wie aus einem Reflex heraus wehrte sie sich. In ihrem Kopf nur ein Gedanke. Nein , nein,nein.

Wie auf Stichwort nutze Luc den kurzen Moment der Ablenkung , warf sich mit Gebrüll auf ihn und schlug ihm den Arm , mit dem er das Schwert gehalten hatte, mit seinen Klauen ab. Der Dämon ließ Emma einfach fallen und ging ebenfalls zum Angriff über. Rasend vor Wut konnte Luc an nichts anderes denken.

Er war schon lange über den Punk hinaus, an dem er noch Kontrolle über sich gehabt hätte. Er wollte einzig allein Rache für das, was der Bastard Emma angetan hatte. Er hatte sie angefasst– ihr weggetan und dafür würde er leiden.

Den Klauen, die nach ihm hiebten, wich Luc aus und fasste den Anderen am Arm, um ihm mit einer schnellen Bewegung auch diesen vom Rumpf zu reißen. Die Schreie seines Angreifers waren, wie Musik in seinen Ohren. Der Schrei verwandelte sich in ein hilfloses Gurgeln, als Luc ihm die Kehle zerfetzte. Die Genugtuung die ihn durchströmte, als er sah, wie Gabriels Lakai an seinem eigenen Blut erstickte,legte ein wenig die Raserei. Als er vor ihm auf die Knie sank, packte Luc ihn an den Hörnern und drehte sie so weit, bis er den Abgetrennten Kopf in den Händen hielt.

Größtenteils wieder bei klarem Verstand sah er sich erschrocken um. Emma lag bewusstlos auf dem Boden, direkt neben den Leichen und den losen Gliedern der Toten.So blutverschmiert und blass, als sei sie nicht lebendig. Luc fluchte, hob sie schnell auf und drückte sie an seine Brust. Erleichtert stellte er fest, dass sie gleichmäßig atmete. Bewusst, dass dies, um einiges schlimmer, hätte Enden können. Er strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht und translozierte sich ohne einen weiteren Blick auf die Zerstörung, die er angerichtethatte.



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