Chapter 1: Paralysiert

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Ich sah nur noch die letzten glühenden Tabakreste auf dem Boden. Ich wollte nicht, aber ich musste, ich musste ihm einfach hinterher sehen. Ihm mit seiner schwarzen Lederjacke, mit seinen gegelten Haaren und diesem 3-Tage-Bart, einfach ihm, der mich wieder und wieder den Moment vergessen lässt. Ich sah meiner Freundin an nachdem er in seinem schwarzen Audi A8 weggefahren war.„Hey, dein Handy klingelt" riss meine Freundin Tami mich aus meinen Gedanken.Ich sah auf meinen Bildschirm und bemerkte, dass mein Freund mich anrief. „Hi,ich wollte dir nur sagen, dass ich das Wochenende zu Stiles fahre. Bin dann also nicht erreichbar" schoss es sofort aus ihm raus. Ich war wie geschockt„Was" fragt ich ihn, „wie du fährst zu Stiles? Du wolltest doch meinem Vater helfen.Du weißt, dass das echt wichtig ist. Du hast nicht grade den besten Stand bei meinen Eltern" „Ja dann kann ich ihm halt nicht helfen, ist halt so. Ich hab auch mal frei und will mich da nicht mit so etwas unnötigen wie Möbel zusammenbauen beschäftigen außerdem ist Stiles nach langer Zeit mal wieder bei seinem Onkel und das nutzen wir aus" antwortete er mir patzig und ich hörte förmlich das verdrehen seiner Augen in der Stimme. „Ich muss jetzt auch auflegen. Ich bin auf der Autobahn, bis dann" hing er noch schnell dahinter und legte auf, ohne mich noch etwas sagen zu lassen. Ich war wie paralysiert. „Ich frage jetzt gar nicht nach, aber hey, wir haben endlich die Chance shoppen zu gehen also los."Ich stimmte ihr zu und wir stellten uns mit unseren Taschen und einer Flasche Wasser an die Nächste Haltestelle und fuhren in die Stadt. „Schön, dass die Schule so etwas anbietet. Spanien ist meiner Meinung nach einfach wunderschön und von mir aus müssten die 6 Wochen niemals enden" sagte Tamara und ließ sich auf den Sitz fallen. 'Stimmt wir sind ja ganze 6 Wochen hier. Und dann geht es wieder zurück. Zurück in den Alltag, wo der Stress wieder aufs Neue losgeht. Wenn mein Freund und ich uns streiten, wenn meine Eltern anfangen rum zu nerven und Schule. All diese Sachen' dachte ich stillschweigend vor mich hin. Nach einem kurzen Gespräch mit Tamara, stecken wir uns beide die Kopfhörer in die Ohren. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe und beobachtete die Gebäude,Restaurants und einfachen Feldern, mit Früchten drauf. An einer Ampel angehalten, hielt ein Schwarzer A8 neben dem Bus. Wie geschockt sah ich das Auto an. Das Fenster an der Fahrerseite ging runter. Und da sah ich ihn wieder. Den Jungen aus dem Hotel, den Jungen mit dem ich noch nie zuvor gesprochen habe,einfach der Junge, dessen Name ich nicht kenne. Er schob seine Sonnenbrille leicht hoch und sah mir direkt in die Augen. Wie erstarrt konnte ich gar nicht wegsehen. Ich war wie gefangen in den Augen und ich hätte ich nicht selbst gewusst, dass das eigentlich nicht möglich ist, hätte ich gesagt, dass seine Augen Feuerrot geleuchtet haben. Er fing an zu grinsen und fuhr mit quitschenden Reifen los, da die Ampel mittlerweile grün anzeigte. Immer noch erstarrt blickte ich auf die Straße, die ganze Zeit seine Augen vor meinen Augen. Einfach der ganze Moment ging mir nicht aus dem Kopf. „Hey was gibt es denn da so spannendes zu sehen?" fragte Tamara lachend und stieß mir leicht in die Seite. „Da war er wieder" „Wer?" stellte sie mir als Gegenfrage und man sah ihr richtig die Fraglichkeit an. „Na der Junge aus dem Hotel" antwortete ich ihr und sah automatisch wieder aus dem Fenster. Ich wollte es nicht, aber meine Augen suchten Automatisch wieder nach seinen, doch nicht nur nach seinen Augen,sondern nach diesem ganzen Jungen. Einfach ihm von Kopf bis Zeh. Ich wollte ihn einfach wiedersehen. Auch wenn ich noch nie ein Wort mit ihm gewechselt habe,hat mich noch nie Jemand so verblüfft und sprachlos gemacht wie dieser Junge. Aber kann ich eigentlich noch Junge sagen? Bis wann ist man ein Junge? Bis man 16 ist? Bis man 18 Ist? Oder doch erst mit 24?'dachte ich nach, 'Also über 18 ist der bestimmt, Die 20 Jahre hat er auch schon erreicht. Aber kann ich trotzdem schon Mann sagen? Klingt doch doof, wenn ich über ihn sage „Der Mann..." und selbst er 17 Jahre alt bin' dache ich nach. Wenn ich über all die Sachen so nachdenke,könnte ich mir selbst in den Arsch treten, immerhin habe ich einen Freund in Deutschland sitzen mit dem ich schon seit 2 Jahren zusammen bin. Unsere Beziehung hat vielleicht viele Macken und musste schon oft geflickt werden,aber wir haben schon so viele Höhen und Tiefen zusammen erlebt, dass ich eigentlich gar nicht an einen anderen Jungen denken sollte. 'Da ist es wieder Junge oder Mann? Was ist er denn nun? Jetzt zerbreche ich mir schon wieder dem Kopf darüber, obwohl ich gut genug weiß, dass ich mir diese Frage selbst nicht beantworten kann. Ich...'unterbrach mich Tami beim Nachdenken. „Ach der, der sich wie das letzte Arschloch aufführt? Denk nicht an den. Lass uns den Urlaub genießen. Mit so einem müssen wir uns nicht abgeben!" sagte sie zu mir. Erst sah ich sie fragend an, da ich nicht wusste, wovon sie sprach, aber dann vieles mir ein. Wir hatten uns ja unterhalten. Aber wieso sagt sie, dass er ein Arschloch ist und wir uns mit so einem nicht abgeben müssen? Weiß sie mehr über ihn als sie mir bis jetzt erzählt hat?"



Into the Moon  //Teen Wolf\\ - Derek HaleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt